15. Michelin-Sieg am Stück in Le Mans
Auch dank ihrer riesigen Erfahrungen haben der deutsche Automobilhersteller und der französische Reifenspezialist die 80. Auflage der weltberühmten 24 Stunden von Le Mans für sich entschieden. Audi konnte mit dem diesel-elektrischen R18 e-tron quattro von André Lotterer, Marcel Fässler und Benoït Tréluyer zugleich den ersten Sieg eines Hybrid-Fahrzeugs bei dem Langstreckenklassiker erringen und dabei einen souveränen Dreifacherfolg erzielen. Michelin fuhr mit diesem Resultat den 21. Le-Mans-Gewinn der Unternehmensgeschichte und den 15. Sieg am Stück ein.
Auch in dieser Saison haben die Ingolstädter wieder auf Michelin vertraut, als es um die Ausrüstung des R18 e-tron quattro mit Diesel-Hybrid-Antrieb ging. Erneut reagierte der französische Spezialist mit Pneus, die für den speziellen Einsatzzweck komplett neu entwickelt wurden – und deren Technologie schon bald der Serie zugute kommen könnte.
Audi fuhr zwar den dritten Dreifachgewinn seit dem Jahr 2000 ein, dennoch erzielte auch Le-Mans-Rückkehrer Toyota mit dem in Köln entwickelten und gebauten TS030 Hybrid mehr als nur einen Achtungserfolg. Der von einem Benzin-Hybrid-Motor angetriebene Sportwagen von Alexander Wurz, Nicolas Lapierre und Kazuki Nakajima übernahm in der spannendsten Phase des 24-Stunden-Rennens sogar die Führung und stellte damit bei seinem Renndebüt eine erstaunliche Schnelligkeit unter Beweis.
Der Auftritt der japanischen Michelin-Partner war jedoch nur von vergleichsweise kurzer Dauer. Das Schwesterauto von Stéphane Sarrazin, Sébastien Buemi und Anthony Davidson wurde bei einer Kollision mit einem Nachzügler im Bereich Mulsanne spektakulär durch die Luft gewirbelt, bevor es mit hoher Geschwindigkeit in die Reifenstapel rutschte. Die Nummer 7 von Toyota war wenig später aus dem Rennen um den Sieg, als Nakajima nach dem Ende der Safety-Car-Phase über den spektakulären DeltaWing-Nissan „stolperte“.
Als Reifenpartner der Sieger der allerersten 24 Stunden von Le Mans im Jahr 1923 hatte sich Michelin für die 80. Auflage dieses Klassikers ein klares Ziel gesetzt: die Hybrid-Projekte seiner Partner Audi und Toyota auf höchstem Motorsportniveau bestmöglich zu unterstützen. Die Folge war die Entwicklung einer komplett neuen Rennreifen-Palette inklusive eines neuen „Intermediate-Slick“ für die LM P1-Prototypen. Zugleich hat Michelin als Partner des futuristischen DeltaWing-Konzepts in der Kategorie „Experimentalfahrzeuge“ auch auf andere Weise in die Zukunft des Motorsports investiert. So entwarf die Marke eigens für diesen Rennwagen spezielle Vorderreifen mit revolutionären Abmessungen wie eine Breite von zehn Zentimetern bei einem Gewicht von lediglich fünf Kilogramm – die zudem eine doppelt so große Laufleistung mit uneingeschränkter Sicherheit bei Geschwindigkeiten von mehr als 300 km/h ermöglichen. Der DeltaWing-Nissan umrundete den „Circuit des 24 heures“ zuverlässig schneller als die Mindestzeit, die der Veranstalter gefordert hat, schied nach einer Kollision in der 76. Runde aber aus. dv
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