Systemvergleich von Reifenpannenmobilitätskonzepten

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Gemeinsam haben die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) und der Autoclub Europa (ACE) eine Art „Systemvergleich“ von Mobilitätskonzepten durchgeführt, die Autofahrern die Weiterfahrt nach einer Reifenpanne ermöglichen sollen. Neben dem klassischen Ersatzrad, das heutzutage in immer weniger Pkw serienmäßig im Kofferraum zu finden ist, wurde der Blick dabei vor allem auf Reifendichtmittel und Pannensets gerichtet. Erstere könnten zwar vorübergehend die Mobilität sichern, indem das aus einer Dose über das Ventil eingefüllte Dichtmittel kleinere Durchstiche von Schrauben oder Nägeln bis circa sechs Millimeter verschließe. Trotz einer darüber hinaus als einfach beschriebenen Handhabung werden allerdings auch einige Nachteile genannt. „Das Produkt ist relativ teuer und bietet nur geringe Aussicht auf erfolgreiche Abdichtung. Es hinterlässt Verschmutzungen im Inneren des Reifens, im Ventil und auf der Felge. Eine anschließende Reparatur des Reifens ist ausgeschlossen“, so das GTÜ-/ACE-Fazit bezüglich der Reifendichtmittel. Beim Einsatz von Pannensets – eine Kombination aus Reifendichtmittel und Kompressor – wird ebenfalls die nach deren Einsatz nicht mehr mögliche Reparatur des beschädigten Reifens als Minuspunkt erwähnt. Dafür sei eine solche Lösung ausreichend selbst für größer dimensionierte Reifen.

In beiden Fällen sollte der schadhafte Reifen aber möglichst bald ersetzt werden, rät die GTÜ. Als „zweckmäßig“ für den Fall der Fälle wird in diesem Zusammenhang ein vollwertiges Ersatzrad im Kofferraum bezeichnet. „Diese Variante macht besonders im Ausland Sinn, da kurzfristig häufig kein passender Reifen besorgt werden kann“, hat man dabei schon die demnächst beginnende Zeit des Sommerurlaubs im Sinn. Und der beschädigte Reifen könne gegebenenfalls repariert werden, wird ein weiterer Vorteil gegenüber dem Einsatz von Dichtmitteln bzw. Pannensets ins Spiel gebracht. „Sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, spricht nichts gegen eine fachgerechte Reparatur eines beschädigten Reifens. Dabei wird in der Kfz-Werkstatt der Einstichkanal durch ein selbstvulkanisierendes, faserbasiertes Füllband verschlossen und der Reifen bleibt anschließend in vollem Umfang einsatzfähig. Nach einer zu befolgenden Reifenreparaturrichtlinie muss die Schadstelle zusätzlich von innen versiegelt werden, was eine Demontage und eventuell ein anschließendes Auswuchten des Rades nötig macht“, so die GTÜ. Unterm Strich könne eine in der Werkstatt vorgenommene Reparatur die wirtschaftlichste und zuverlässigste Lösung sein, sorge sie doch für eine zuverlässige Abdichtung des Reifens bis zum Ende seiner Lebensdauer. cm

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