Kritik an Bridgestones MotoGP-Reifen erhört

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Beim MotoGP-Lauf auf dem Sachsenring sind wieder die Stimmen der in der Serie startenden Fahrer laut geworden, die forderten, dass ihnen Rennreifen zur Verfügung gestellt werden, die schneller auf Betriebstemperatur kommen. Denn zu harte Gummimischungen werden von ihnen für die zahlreichen Stürze in der jüngeren Vergangenheit verantwortlich gemacht, vor allem dann, wenn die Rennen bei eher kühlen Temperaturen gefahren werden wie zuletzt etwa auch beim Deutschland-Grand-Prix. „Immer dann, wenn die Außentemperaturen sehr niedrig sind, haben wir mit den aktuellen Reifen Probleme, sie aufzuwärmen“, gibt Motorsport-Total in diesem Zusammenhang Aussagen des amtierenden Weltmeisters Jorge Lorenzo wieder. Bridgestone als exklusiver Ausrüster der Serie hat sich diese Kritik zu Herzen genommen und in Abstimmung mit der Sicherheitskommission, in der die Fahrer und die beiden Verbände FIM (Fédération Internationale de Motocyclisme) bzw. IRTA (International Road Racing Teams Association) sowie der Veranstalter Dorna vertreten sind, einen Lösungsvorschlag für das Problem erarbeitet. Ab dem Rennen in Brünn (Tschechische Republik) will man den Fahrern nicht nur mehr Reifen zur Verfügung stellen, sondern vor allem eine zusätzliche Mischungsspezifikation für das Vorderrad. Frontseitig sollen nun drei statt wie bisher zwei Mischungen bereitgestellt werden. Zudem werden jedem Fahrer nun neun statt der zuvor acht Vorderradreifen je Rennwochenende zugeteilt. Hinten bleibt es hingegen bei zehn Reifen und zwei Mischungsspezifikationen – allerdings soll den Fahrern mehr Freiheit bei der Wahl der Hinterradbereifung erlaubt werden: Vorgesehen ist, dass sie nun bis zu sechs Reifen ihrer bevorzugten Mischung erhaltenen. „Wir haben zusammen mit der FIM, der Dorna und den Fahrern hart an diesem Vorschlag gearbeitet und den nötigen Reglementänderungen gearbeitet, und er ist Bestandteil unserer Bemühungen, uns stärker auf die Warm-up-Eigenschaften der Reifen zu konzentrieren“, so Bridgestone-Motorsportmanager Hiroshi Yamada.

Nach Fahrerbeschwerden in Sachen des Aufwärmverhaltens der Reifen habe man bereits im vergangenen Jahr die Entwicklung besonders weicher Mischungen beschlossen und sich zu Beginn der laufenden Saison für weichere Mischungen bei fünf der ersten neun Rennen entschieden. Beim Rennen in Italien sei dann die Entscheidung gefallen, bei noch sechs weiteren Rennen der Saison die Fahrer mit weicheren Gummimischungen zu versorgen. Doch laut Yamada verschärfte sich die Situation mit der Wiedereinführung eines freien Trainings jeweils am Freitagmorgen von dem eigentlichen Rennen, sodass bei den dann „nie idealen“ Bedingungen seinen Worten zufolge die meisten Stürze zu verzeichnen gewesen sind. „Ungeachtet dessen ist uns die Sicherheit der Fahrer sehr wichtig: Wir sind traurig über die Stürze und wollen solche unnötigen Vorkommnisse vermeiden“, sagt Yamada und wertet die jüngsten Änderungen rund um die Reifenzuteilungen als Beleg dafür, dass man den Fahrern zuhöre und ihrem Wunsch nach mehr Vertrauen in das Aufwärmverhalten der Bridgestone-Reifen Rechnung trage. Hirohide Hamashima aus Motorsportreifenentwicklungsabteilung des Herstellers sieht in der ab Brünn praktizierten Lösung nur einen Zwischenschritt. Man habe erkannt, dass man sich mehr auf das Aufwärmverhalten der Reifen konzentrieren müsse und wolle daher für das kommende Jahr eine entsprechend geänderte Reifenfamilie mit einer weicheren Konstruktion entwickeln. „Die Änderungen, die ab Brünn umgesetzt werden, sind das Beste, um schnellstmöglich reagieren zu können und zugleich alle Seiten mitten in der Saison zufriedenstellen zu können“, ist Hamashima davon überzeugt, dass man dem Fahrerfeld in Form von mehr und weicheren Reifen nun gebe, wonach verlangt wurde. cm

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