Deestone: Der Eintritt in die Radialreifenfertigung ist geschafft
Durch die Gründung des neuen Unternehmens Deestone Radial Tire Co. Ltd. und der Einrichtung einer Fabrik ist es dem thailändischen Nutzfahrzeug- und Zweiradreifenspezialisten Deestone gelungen, einen Fuß auf den Markt der „Big-3“ zu setzen. Der thailändische (radiale) Reifenmarkt – wie beinahe jeder Markt der Welt – wird klar durch Bridgestone, Michelin und Goodyear dominiert. Dennoch plagen die Verantwortlichen bei Deestone Ltd. keine besonderen Sorgen, was die Position der eigenen radialen Pkw- und Llkw-Reifen auf dem heimischen Markt betrifft, kann man doch bereits zwei Jahre nach Eröffnung der ersten Radialreifenfabrik auf einen Marktanteil von bis zu fünf Prozent verweisen. Wie Business Development Manager Noppadol Nimdee während der Tyrexpo Asia erklärt, rechne man damit, diesen Marktanteil weiter ausbauen zu können.
Aktuell entstehen in der neuen Radialreifenfabrik täglich rund 4.000 Pkw- und Llkw-Reifen, was einer Jahresproduktion von knapp 1,5 Millionen Reifen entspricht. Bis zum Ende dieses Jahres soll der Output bereits doppelt so hoch sein, und bis zum Ende des kommenden Jahres sollen in der neuen Fabrik sogar bis zu 12.000 Reifen täglich gefertigt werden.
Durch den Einstieg in die Radialreifenfertigung gelingt es dem thailändischen Unternehmen, das 1977 gegründet und ein Jahr später die ersten diagonalen Nutzfahrzeugreifen herstellte, auch, den Exportanteil der Fertigung weiter auszubauen. Aktuell werden rund 70 Prozent der gesamten Reifenproduktion – Nutzfahrzeug-, Landwirtschafts-, Zweirad-, Fahrrad- und sogar Kleinreifen – exportiert. Wenn der Kapazitätsausbau in der neuen Radialreifenfabrik im kommenden Jahr vorerst abgeschlossen sein wird, soll sich der Exportanteil auf 80 Prozent angehoben haben, so der Manager weiter. Den Marktanteil in Thailand wolle man unterdessen wenigstens halten, formuliert Nimdee das Minimalziel.
Das Sortiment der neuen Radialreifenfabrik umfasst dabei bereits heute vier Profile für Pkw-Reifen – allesamt Sommerreifen – sowie sechs Profile für Llkw-Reifen. Noch im Laufe dieses Jahres sollen die ersten SUV-/4×4-Reifen produziert und vermarktet werden, ein Jahr später dann eventuell auch Winterreifen. Diagonale Pkw-Reifen stellt das Unternehmen im Übrigen schon länger her.
Beim Thema Winterreifen zeigt sich, dass Deestone auch ein gesteigertes Interesse an Exporten nach Europa hat. Aktuell exportiere man in über 50 Länder, das wichtigste dieser Länder ist aktuell die Vereinigten Staaten. Aber auch nach Deutschland, Großbritannien, Italien oder nach den ASEAN-Staaten liefert Deestone eine nicht unerhebliche Anzahl an Reifen. Für eine Vermarktung von Reifen in China habe das thailändische Unternehmen nun sogar das notwendige „CCC-Zertifikat“ (China Compulsory Certificate; vergleichbar mit der E-Kennung) beantragt, mit dem man ab dem kommenden Jahr auch in China Reifen zu verkaufen hofft. Kunden, die Deestones Reifen auf den verschiedenen Märkten einführen, sind in der Regel Großhändler. Dabei erhalte nicht jeder Handelspartner die Vertriebsrechte an allen Deestone-Produkten.
Neben der Hauptreifenmarke „Deestone“ stellt das Unternehmen noch Reifen der Zweitmarke „Thunderer“ her, die vorwiegend über Fast-Fitter wie „B-Quik“ im heimischen Thailand vermarktet werden; einige Thunderer-Reifen gehen allerdings auch in den Export.
Darüber hinaus wolle sich Deestone mit der Errichtung der ersten Radialreifenfabrik des Unternehmens (übrigens die größte Radialreifenfabrik Thailands, die sich auch in thailändischem Eigentum befindet) aber nicht auf dem Erreichten ausruhen. Ganz offenbar gibt es im Management konkrete Pläne, innerhalb der kommenden zwei bis drei Jahre eine Fabrik zur Fertigung radialer Lkw-Reifen zu installieren. Gegenwärtig würden Machbarkeitsstudien durchgeführt; beim F&E-Personal stocke man ebenfalls bereits auf. Sollte die Fabrik 2010/2011 wie geplant in Betrieb gehen, wird sie vermutlich eine Anfangskapazität von immerhin 2.000 Lkw-/Busreifen täglich haben, also rund 750.000 Reifen pro Jahr.
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