Sibur-Konzern übernimmt Kontrolle an Amtel-Vredestein

Noch in diesem Monat will der russische Sibur-Konzern rund 600 Millionen Dollar Schulden von Amtel-Vredestein übernehmen und diese in Firmenanteile wandeln. Wie die russische Tageszeitung Wedomosti schreibt, können Amtel-Vredestein-Gläubiger ihre Forderungen ebenfalls an Sibur übertragen. Laut Igor Karavaev, Chief Strategic Officer bei Sibur-Russian Tyres, einer Tochter des Sibur-Konzerns, habe man mit „den meisten Gläubigern eine Einigung erzielt“. Übersetzt dürfte dies heißen, dass der russisch-holländische Reifenkonzern unter die Kontrolle Siburs gerät, nachdem erst im vergangenen September Fusionsgespräche zwischen Sibur-Russian Tyres und Amtel-Vredestein erfolglos abgebrochen werden mussten.

Wie Wedomosti weiter schreibt, habe Amtel-Vredestein in den vergangenen Jahren rund 800 Millionen Dollar an Schulden angehäuft, was rund 80 Prozent des Jahresumsatzes entspricht, wobei rund 200 Millionen Dollar dieser Schulden durch die Vredestein-Akquise entstanden waren (Kaufpreis 2005: 195,6 Millionen Euro). An diesen 200 Millionen Dollar habe der Sibur-Konzern „kein Interesse“, so die Zeitung. Der russische Teil von Amtel-Vredestein hatte seit Kurzem große Refinanzierungsschwierigkeiten und musste die Produktion in seinen Fabriken in Kirov und Voronezh des Öfteren ruhen lassen. Unterdessen meldet die Holdinggesellschaft Amtel-Vredestein, dass man immer noch keine „Entscheidung über die Veräußerung der Tochtergesellschaft Vredestein Banden“ aus Holland treffen könne. Eine für diesen Monat anberaumte außerplanmäßige Hauptversammlung von Amtel-Vredestein sei deshalb auf unbestimmte Zeit verschoben. Der russische Sibur-Konzern wird durch die Gazprombank kontrolliert, dem Banken-Arm des staatlichen russischen Gasmonopolisten Gazprom.

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