CGS plant Jointventure in Russland
Mit dem zunehmenden Import landwirtschaftlicher Geräte und Gefährte in Russland werden westliche Reifenhersteller ebenfalls immer aktiver. Während russische Hersteller wie Sibur-Russian Tyres (Voltyre-Fabrik) immer noch einen Großteil ihrer Produktion auf die lokal hergestellten Traktoren abstimmen und hier auch in der Erstausrüstung die dominierende Stellung halten, stehen die Zeichen für Hersteller wie CGS Tyres (Mitas und Continental) in Russland auf Wachstum. Im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG während der Tires & Rubber in Moskau erläutert Sales & Marketing Director, Brand Management Mitas, Jaroslav Musil, dass ein Jointventure mit einer lokalen Produktion in Russland ganz oben auf der Agenda des tschechischen Unternehmens steht. Der Beschluss sei gefasst, so Musil, die Umsetzung stehen nun bevor – vielleicht bereits bis Ende des kommenden Jahres.
Gegenwärtig macht CGS Tyres in Russland einen Jahresumsatz in Höhe von rund 2,5 Millionen US-Dollar, was sich bei einem Jahresumsatz von über 400 Millionen Euro (2006) relativ unbedeutend ausnimmt. Dies allerdings soll sich in naher Zukunft ändern, so Jaroslav Musil weiter. Innerhalb der kommenden fünf Jahre solle sich der Umsatz in Russland weit mehr als verdoppeln; von wenigstens sieben Millionen Dollar ist die Rede. Dass dazu der Absatz der Landwirtschaftsreifen der Marken Mitas und Continental (gehört bekanntlich seit 2004 ins Portfolio der Tschechen) in Russland beträchtlich anwachsen muss, versteht sich. Dieser zusätzliche Absatz, so der Sales & Marketing Director, Brand Management Mitas, weiter, werde einerseits aus der Erstausrüstung kommen, andererseits aber auch aus dem russischen Ersatzmarkt. Wie Musil betont, stünden gewisse bilaterale Projekte in der russischen Landmaschinenindustrie kurz vorm Abschluss (etwa McCormick/Kamaz), die die Aussicht nähren: Bald könnte der erste Landwirtschaftsreifen in die Erstausrüstung in Russland geliefert werden. „Wir sind überaus interessiert daran, Lieferant in der Erstausrüstung in Russland zu werden.“ Vorwiegend würde dies die Landwirtschaftsreifen der Marke Continental betreffen, die bei CGS Tyres als vorwiegende Erstausrüstungsmarke gilt, obwohl Mitas auch gelegentlich in die Erstausrüstung verkauft wird, wie etwa an Zetor, einem tschechischen Landmaschinenhersteller (Sitz in Brünn), dessen Jahresproduktion von 7.500 Traktoren CGS Tyres exklusiv ausstattet. Dass auf diese und andere Projekte auch eine entsprechende Nachfrage vom russischen Ersatzmarkt folgen wird, steht für Jaroslav Musil außer Frage.
Folglich überlege das tschechische Unternehmen derzeit, wie man in Russland Produktionskapazitäten aufbauen kann, die – natürlich – auch für den Export nach Europa genutzt werden könnten. Eine neue Fabrik auf der grünen Wiese komme dabei nicht in Frage, vielmehr ein Gemeinschaftsunternehmen mit einem der etablierten russischen Hersteller in dem Marktsegment. Potenzielle Jointventure-Partner könnten lediglich „führende lokale Hersteller“ sein, gibt sich der CGS-Direktor sibyllinisch und will nicht näher ins Detail gehen. Ein Abkommen sei zwar noch nicht unterzeichnet worden. Aber: Die Entscheidung, ein Jointventure zu gründen, sei gefallen. Und der Eindruck entsteht, dass ein entsprechendes Abkommen nicht mehr in weiter Ferne liegt. Laut Musil sei es sogar möglich, dass entsprechende Produktionskapazitäten bereits zum Ende des kommenden Jahres zur Verfügung stünden. Es gebe zwar auch Pläne in Bezug auf andere große regionale Märkte, wie etwa Amerika, die Priorität liege derzeit allerdings klar beim Jointventure in Russland, das „so schnell wie möglich“ gegründet werden soll.
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