Mit dem „ZV5“ wird die Avon-Produktpalette erweitert
Der US-Hersteller Cooper Tire & Rubber bringt in Form des „ZV5“ ein neues Reifenmodell seiner Marke Avon Tyres auf den Markt. Der Neue ist aber nicht nur irgendein weiteres Produkt des Herstellers. Laut Sales & Marketing Manager Steve Kersh ist der „ZV 5“, den er im Wesentlichen als Nachfolger des „ZV3“ beschreibt, der erste Reifen der Marke, der komplett unter Führung des neuen European Technical Centre (ETC) im britischen Städtchen Melksham (Grafschaft Wiltshire) zur Marktreife entwickelt wurde.
„Dabei ersetzt der neue Reifen den ‚ZV3’ nicht vollständig, da wir ihn im Gegensatz zu diesem lediglich mit den Geschwindigkeitsindizes V, W und Y anbieten“, erklärt Malcolm Jones, European Product Manager bei Cooper Tire Europe. Für das H-Segment soll bis auf Weiteres noch der „ZV3“ im Lieferprogramm bleiben – zumindest so lange, bis dieser Marktbereich mit dem „CR-322“-Nachfolger bearbeitet werden kann. „Ich denke, dass der ‚CR 322’ in unserem Produktprogramm im kommenden Jahr von einem neu bzw. weiterentwickelten Reifenmodell für das T- bzw. H-Segment abgelöst wird“, erklärt Marcus Hancock, General Manager des European Technical Center bei dem Hersteller, auf Nachfrage der NEUE REIFENZEITUNG. Seinen Worten zufolge will man jedoch schon gegen Ende dieses Jahres mit einem weiteren neuen Produkt nachlegen, denn für Speedindizes jenseits von W (= 270 km/h) ist Ersatz für den „ZZ3“ demnach offenbar ebenfalls bereits fest in Planung. Gleiches gilt für die Runflat-Dimensionen des neuen „ZV5“. Wie Jones meint, sind hier „vor allem für die Bereifung von BMW-Fahrzeugen“ die vier Dimensionen 195/55 R16 87H, 195/55 R16 87V, 205/55 R16 91V sowie 225/45 R17 91W in Vorbereitung. Die Produktion der Notlaufvarianten soll aufgenommen werden, sobald alle Standardversionen im Markt verfügbar sind. „Auf jeden Fall aber noch in diesem Jahr“, verdeutlicht Hancock.
Aufgelegt wird der „ZV5“ in immerhin 20 Größen mit V-Index für Geschwindigkeiten von bis zu 240 km/h und 14 W- bzw. Y-Größen. „Damit können wir 86 Prozent des V-Segmentes und 72 Prozent des W-/Y-Segmentes mit diesem Reifen abdecken. Zusammen mit dem ‚ZZ3’ liegt die Abdeckung im W-/Y-Bereich sogar bei 96 Prozent“, sagt Malcolm Jones. Das bedeutet allerdings auch, dass es Überschneidungen mit dem derzeitigen Avon-Topprodukt „ZZ3“ gibt bzw. wohl auch mit dessen angekündigtem Nachfolger geben wird. Wie dem auch sei, bei der Entwicklung des „ZV5“ hat man sich jedenfalls weniger an den Eigenschaften von seinem „großen Bruder“ orientiert, sondern – wie Jones erläutert – den Reifen eines Tier-1-Herstellers gewissermaßen als Benchmark herangezogen und das Lastenheft des „ZV5“ in diesem Sinne formuliert. Dabei sei die Wahl auf den Bridgestone „ER 300“ als Orientierungshilfe gefallen, auch weil dieser beispielsweise im letztjährigen ADAC-Sommerreifentest ganz vorne gelegen hat und zudem nahezu dieselbe Range abdecke, die man mit der eigenen Neuentwicklung anvisiert. Zudem – meint Hancock – habe man sich nach den Anforderungen der Verbraucher gerichtet, wobei entsprechende Marktbefragungen in Großbritannien und dem Rest Europas vor allem den Wunsch nach einer gegenüber dem „ZV3“ höheren Laufleistung sowie Verbesserungen in Sachen Nassgrip und Handling zutage gefördert haben sollen.
Ausgerichtet auf eine breite Palette von Fahrzeugen von Kleinwagen über große Limousinen bis hin zu Sportwagen, soll der Neue aufgrund neuester Silica-Mischungs- und computergestützter Konstruktionstechnologie denn auch bedeutende Verbesserungen bei Fahreigenschaften, Kraftstoffverbrauch und Fahrgeräuschen aufweisen können. „Das haben unsere eigenen Tests auf verschiedenen Prüfgeländen ergeben“, so Marcus Hancock unter Verweis auf entsprechende Fahrversuche unter anderem auf dem MIRA-Prüfgelände in Großbritannien oder dem Michelin-Prüfgelände in Ladoux (Frankreich). Die eigenen Ergebnisse habe man aber durchaus noch von unabhängiger Seite – in diesem Zusammenhang Hancock erwähnt die Rolle des TÜV – bestätigen lassen. Als Beispiele für mögliche Bereifungen mit dem „ZV5“ werden Fahrzeuge wie Opel Corsa, Peugeot 207, Ford Focus/Mondeo, VW Golf/Passat, Audi A3/A4/A6, Fünfer-BMW, die C- bzw. E-Klasse von Mercedes oder auch der Audi TT (Modell 2007) und BMW Z4 genannt. Der Reifen weist ein asymmetrisches Profilmuster auf sowie breite, offene Kerben in den Schultern, von denen vor allem die Fahreigenschaften auf trockener Fahrbahn profitieren sollen. Breite, offene und durchgehende Profilnuten sind hingegen für die Verringerung der Gefahr von Aquaplaning bei nasser Fahrbahn zuständig, wobei Profilblock und Lamellen so konstruiert wurden, dass sie den Wasserfilm „schneiden“ und so die Bremsleistung weiter verbessern. Für einen möglichst gleichmäßigen Kontakt mit der Straße zeichnet das „Tri-Arc“-Reifenprofil verantwortlich und eine steifere untere Seitenflankenschicht für eine erhöhte Lenkpräzision.
Dies alles führe zu besserer Haftung, höherer Widerstandskraft gegen Aquaplaning in tiefen Pfützen, kürzeren Bremswegen und insgesamt zu einem sichereren Fahrgefühl, sagt der Hersteller, der den „ZV5“ eigenen Aussagen zufolge auf vielen unterschiedlichen Fahrzeugen unter realen Bedingungen und auf diversen Teststrecken in Europa umfangreichen Tests unterzogen hat. Verwiesen wird im Zusammenhang mit der Entwicklung des aktuellen Reifens außerdem noch auf die Verwendung der neuesten Konstruktionssoftware, mit deren Hilfe man die Form des Profilblocks habe optimieren und damit den Rollwiderstand sowie die Fahrgeräusche verringern können. Darüber hinaus sollen speziell geformte Schulterblöcke für erhöhte Fahrstabilität sorgen und der Reifenunterbau eine hohe Lenkpräzision gewährleisten. „Alle, die an der Entwicklung des ‚ZV5’ beteiligt waren, haben fantastische Arbeit geleistet“, sagt Julian Baldwin, Managing Director von Cooper Tire Europe. „Der ‚ZV3’ war eine hervorragende Ausgangsbasis, aber mithilfe der neuesten Technologien war es uns möglich, mit diesem Reifen eine neue Ebene zu erreichen“, fügt er hinzu. Die vierte Generation der Silica-Gummimischung des Avon „ZV5“ verbessere nicht nur die Leistung bei nassem Wetter, sondern sie trage auch zu den guten Verschleißeigenschaften des neuen Reifens bei, dessen bei allen Größen vorhandener Felgenhornschutz Alufelgen vor Bordsteinschäden bewahre.
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