Bandag und Continental gehen getrennte Wege
Die Zusammenarbeit zwischen Bandag Europa und der Continental AG bei der Herstellung und dem Vertrieb von ContiTread-Kaltrunderneuerungen wird zum Ende dieses Jahres beendet. Demnach gehen die beiden Wettbewerber Bridgestone als neuer Eigentümer der Bandag Inc. sowie der Hannoveraner Reifenhersteller künftig wieder getrennte Wege. In einer Mitteilung an die Bandag-Partner in Europa schreibt Michael A. Tirona, Vice President und General Manager Bandag EMEA (Europe, Middle East, Africa), beide Partner hätten „gemeinsam die Einstellung des ContiTread-Programms zum 1. Januar 2008 beschlossen“; die Entscheidung sei in einer „freundschaftlichen Atmosphäre“ gefallen, heißt es weiter in dem Rundschreiben an die Partner. Sie sei in der Tat eine einvernehmliche Entscheidung gewesen, bestätigt auch Eckhard Wilanek, Director Fleet & Retread Business, im Geschäftsbereich Nutzfahrzeugreifen der Continental AG. Man habe sich gemeinsam die Frage beantworten müssen, ob die seit 2002 praktizierte Kooperation der beiden Unternehmen noch weiter Sinn mache, nun, da einer der ärgsten Wettbewerber der Continental im Lkw-Reifengeschäft Eigentümer der Bandag Inc. ist. Die Antwort ist somit gefallen.
Es sei zwar noch nicht endgültig entschieden, wie der Continental-Konzern in Zukunft weiterverfahren wolle, außer dass am „Produkt ContiTread festgehalten“ werde, so Eckhard Wilanek auf Anfrage der NEUE REIFENZEITUNG. Eine wichtige Frage etwa lautet, die nun grundsätzlich beantwortet werden muss: Werden die ContiTread-Laufstreifen in Conti-Fabriken oder bei einem Offtake-Partner gefertigt? Eines scheint aber bereits festzustehen, und zwar soll das Produkt ContiTread, das bisher ein ausschließlich europäisches Produkt war, künftig weltweit das Portfolio im Nutzfahrzeugreifensegment der Continental AG erweitern.
Bandag als Eigentümer der ContiTread-Formen werde auch nach dem 31. Dezember 2007 einige Profile der dann ehemaligen ContiTread-Linie aus dem Hause Bandag weiter vermarkten, allerdings unter eigenem Markennamen, wie es in der Mitteilung des Runderneuerungskonzerns heißt. Unterdessen wartet die Continental darauf, dass die neu angefertigten Formen zur Fertigung der eigenen ContiTread-Laufstreifen möglichst bald fertig sein werden, sodass der Reifenhersteller einen möglichst reibungslosen Übergang schafft. Laut Eckhard Wilanek sei bereits im März 2008 mit den ersten ContiTread-Laufstreifen zu rechnen, die nicht mehr im belgischen Lanklaar durch Bandag gefertigt werden.
Zu den Details des künftigen Vertriebsmodells sei nur so viel bereits sicher, dass man eben nicht auf „ein exklusives Konzept“ setzen wolle, wie dies während der fünfjährigen Zusammenarbeit mit Bandag Europa der Fall gewesen ist. Dass diesbezüglich natürlich die Neureifenkunden der Continental-Unternehmenssparte „Commercial Vehicle Tires“ als erste Ansprechpartner gelten dürfen, versteht sich.
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