Auch VDIK korrigiert Neuzulassungsprognose für 2007
„Die Entwicklung der automobilen Konjunktur hält leider nicht mit der wirtschaftlichen Gesamtentwicklung und dem sich positiv entwickelnden Konsumklima Schritt“, kommentiert der Verband der internationalen Kraftfahrzeughersteller e.V. (VDIK) das von ihm beobachtete zehnprozentige Pkw-Neuzulassungsminus während der ersten fünf Monate dieses Jahres in Deutschland. Zwar hätten die internationalen Hersteller mit einem Minus von neun Prozent unterhalb des Rückgangs für den Gesamtmarkt gelegen und somit bezüglich ihres Marktanteils auf 36,5 Prozent leicht zulegen können. Unbeeindruckt davon hat die Mitgliederversammlung des VDIK angesichts der weiterhin schwachen Kaufbereitschaft privater Kunden ihre im Dezember vergangenen Jahres abgegebene Schätzung für 2007, die rund 3,4 Millionen neue Autos prognostizierte, auf 3,25 Millionen neu zugelassene Pkw nach unten korrigiert. „Der starke Rückgang der Privatkäufe um mehr als 130.000 Einheiten muss allen Automobilherstellern Sorge bereiten. Die Verunsicherung der Verbraucher durch die hysterisch geführte Klimaschutzdiskussion und durch immer weiter steigende Kraftfahrzeugbetriebskosten muss abgebaut werden! Auch die Bundesregierung ist hier gefordert mit wirksamen Maßnahmen – in einer bundesweiten Initiative ‚Pro saubere Luft’ – den Austausch alter gegen neue Fahrzeuge zu fördern“, meint VDIK-Präsident Volker Lange.
Der Verband fordert beispielsweise Neufahrzeuge mit Kohlendioxidemissionen unter 140 g/km nach italienischem Vorbild durch eine Steuerbefreiung für zwei bzw. drei Jahre zu fördern. Beim Kauf eines solchen Fahrzeugs sollte zusätzlich eine Verschrottungsprämie in Höhe von 800 Euro für Gebrauchtwagen der Stufe Euro1 oder schlechter gewährleistet werden, schlägt der VDIK vor. „Die italienische Regierung ist hier erfolgreich vorangegangen. Diese Regelung könnte auch für Deutschland beispielhaft sein und den Verbraucher den wichtigen Entscheidungsimpuls für ein Neufahrzeug geben“, sagt Lange. Als mögliche, als weitere Fördermaßnahme in Deutschland kann er sich auch die Umstellung der Kraftfahrzeugsteuer auf die Bezugsgröße Kohlendioxidausstoß vorstellen. „Die Steuer für verbrauchsarme Neufahrzeuge muss günstiger als für den Altbestand sein, um zügig für eine Erneuerung des Fahrzeugbestandes zu sorgen. Damit wird mehr im Interesse des Klimaschutzes geleistet als durch die immer wiederkehrende, aber sinnlose Diskussion um ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen“, so Lange weiter. Nach Auffassung des VDIK muss schnellstmöglich ein einfaches und verständliches System entwickelt werden, durch das jedes Gramm Kohlendioxid gleich besteuert wird. Dieses Modell müsse durch weitergehende Anreize beispielsweise wie in Italien ergänzt werden. Eine Stichtagslösung für die Umstellung der Kfz-Steuer lehnt der VDIK in diesem Zusammenhang jedoch ab. Vielmehr sollte sich die Einführung einer auf Kohlendioxidemissionen basierenden Fahrzeugsteuer an den Terminen der Einführung europäischer Schadstoffnormen orientieren.
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