Conti: „Reifenentwicklung noch lange nicht ausgereizt“
Die Weiterentwicklung der heutigen Reifen verspricht noch eine Menge, ist Dr. Burkhard Wies, Leiter der Pkw-Reifenentwicklung bei Continental, überzeugt. „Das gilt für die Laufflächenmischungen, für den Reifenaufbau und für die Evolution von Profilformen“, sagt er und verweist in diesem Zusammenhang auf die schon in der jüngeren Vergangenheit erzielten Erfolge. „Die letzten zehn Jahren haben hier deutliche Fortschritte sowohl bei der Sicherheit als bei der Vermeidung von umweltschädlichen Stoffen gebracht. Vor allem Silica in der Reifenmischung hat großen Einfluss auf niedrigen Rollwiderstand und kurze Bremswege auf nasser Straße“, erklärt er. Durch angepasste, hoch komplizierte Mischungstechnologien hätten Rollwiderstand Fahrverhalten deutlich verbessert werden können. Als einen möglichen weiteren Schritt zur Anhebung aller relevanten Fahreigenschaften sieht man bei Continental die Anpassung von Reifen auf die jeweiligen Antriebs- und Fahrerassistenzsysteme. Schon alleine die direkte Übertragung von Reifendaten ins Fahrzeug könnte demzufolge zu Erfolgen führen. Wenn das Regelsystem wisse, welcher Reifen welcher Größe montiert ist und welchen Druck er hat, könne beispielsweise der Bremsweg aus Tempo 100 um einen Meter bzw. rund drei Prozent geringer ausfallen, so die Vision des Reifenherstellers. Und der hat schließlich bereits vor Jahren einmal gezeigt (Projekt „30-Meter-Auto“), dass ein Wagen der Golf-Größe, bei dem die an der Bremsung beteiligten Systeme aufeinander abgestimmt sind, mit einem Bremsweg von 30 Metern aus 100 km/h auskommen kann. „Es bleibt spannend beim Gummi – jetzt und auch künftig“, ist für Dr. Wies deshalb klar.
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