„SmartWeight“-Nachrüstsatz für Hunter-Wuchtmaschinen

Die Hunter Deutschland GmbH mit Sitz in Gröbenzell bei München bietet nun einen Nachrüstsatz an, mit dem die Bildschirmradwuchtmaschinen des Anbieters nachträglich mit der „SmartWeight“-Technologie ausgestattet werden können, mit der die Modelle „GSP 9200“ und „GSP 9700“ serienmäßig ausgeliefert werden. Die Kosten für das Upgrade beziffert Hunter mit rund 1.000 Euro, wobei die Nachrüstung vor Ort in etwa einer Stunde Arbeitszeit erfolgen soll. Die Einweisung in die „SmartWeight“-Technologie wird vom technischen Außendienst der Gröbenzeller Firma vorgenommen und demnach ist für den Betreiber kostenlos.

Mit „SmartWeight“ verbindet Hunter mögliche Einsparungen bei den anzubringenden Ausgleichsgewichten in einer Größenordnung von bis zu einem Drittel. Im Gegensatz zur herkömmlichen Messmethode überprüft „SmartWeight“ die statischen und schwingenden Kräfte des Rades getrennt voneinander. Die Software vergleicht die beiden Messwerte mit der Toleranzvorgabe, und wenn ein Wert darüber liegt, wird ein Gewicht für den Ausgleich kalkuliert, was speziell bei Alufelgen Gewichtseinsparungen bis über 30 Prozent bringe. Dies habe ein groß angelegter Feldversuch bei 7.000 Rädern ergeben. „Das macht bei dem gestiegenen Einkaufspreis für Zink-Klebegewichte pro Saison eine stattliche Summe aus“, heißt es vonseiten des Unternehmens. „SmartWeight“ erfasse darüber hinaus von jedem Wuchtvorgang alle wesentlichen wirtschaftlichen Daten. Die statistische Auflistung enthält unter anderem die Zahl der Messläufe, die verwendeten Ausgleichsgewichte sowie die Einsparung der Ausgleichsgewichte in Gramm und Prozent. Das alles kann sich der Anwender auf dem Bildschirm anzeigen lassen.

Die herkömmliche Messwertermittlung im Auswuchtvorgang basiere auf dem Felgendesign der 70er Jahre, argumentiert Hunter unter Verweis auf die damals meist vorherrschenden Stahlfelgen mit Felgenhörnern, wobei Breiten von fünf Zoll und Durchmesser von 15 Zoll noch an der Tagesordnung gewesen seien. „Der Unwuchtausgleich konnte zu 90 Prozent mit Schlaggewichten erfolgen. Heute kommen überwiegend Alufelgen zum Einsatz, deren Durchmesser bei 13 bis 26 Zoll liegt, die Breite zwischen vier und 16 Zoll und das Gewicht bis 80 Kilogramm. Felgenhörner sind quasi passé. Aus optischen Gründen hat sich darüber hinaus der Unwuchtausgleich auf die innere Felgenebene mit Klebegewichten verlagert. Das bedeutet: Der Arbeitsvorgang wurde komplexer, die erforderlichen Ausgleichsgewichte pro Rad größer“, fasst das Unternehmen seine Erfahrungen zusammen, auf deren Basis man sich entschlossen habe, gemeinsam mit der Industrie in den USA, die bisher angewandte Messmethode und die Auswirkungen der statischen und schwingenden Radkräfte auf den Fahrkomfort zu untersuchen.

Die Welle einer Radwuchtmaschine wird durch das aufgespannte und rotierende Rad von zwei Komponenten in Anspruch genommen: einer statischen und einer schwingenden Kraft. Zur Ermittlung des erforderlichen Ausgleichsgewichtes bewertet Hunter eigenen Angaben zufolge beide Kräfte separat, da die Untersuchungen gezeigt hätten, dass die statische Kraft beim Fahren deutlich stärker spürbar ist als die schwingende Kraft. Das Verhältnis des Einflusses beider Komponenten beziffert das Unternehmen in diesem Zusammenhang mit etwa eins zu vier. Zudem ermittelte man, dass sich eine Radvibration bei der schwingenden Kraft erst ab zirka 21 Gramm und ein Schütteln bei der statischen Kraft bereits ab zirka vier Gramm bemerkbar macht. „Die logische Konsequenz der Untersuchung ergab eine differenzierte Messwertermittlung – mit unterschiedlichen Toleranzwerten für beide Kräfte und eine Priorität für den Ausgleich der statischen Kraft. ‚SmartWeight’ war geboren“, erläutert Hunter. In der Praxis bedeute dies, dass mit der „SmartWeight“-Technologie die Beseitigung der statischen Kraft immer Vorrang hat und die schwingende Kraft erst bei Überschreiten der Toleranzgrenze für die Größe des Ausgleichsgewichtes hinzugezogen wird. Mit genau diesem Umstand verbindet das Unternehmen die Möglichkeit zur Einsparung von Ausgleichsgewichten.

0 Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

An Diskussionen teilnehmen
Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert