Auch Wennemer bekräftigt Pläne für „interessante Märkte“
In einem Interview bestätigte der Vorstandsvorsitzende der Continental AG nun noch einmal das Interesse an einem weiteren Wachstum vor allem in China, Russland und Indien. Wie es dazu bei Dow Jones Newswires heißt, bestätigte auch Manfred Wennemer nun, „dass Continental Vorgespräche mit dem russischen Reifenhersteller Amtel-Vredestein NV führt“. Diese befänden sich „allerdings noch in einem sehr frühen Stadium“, heißt es weiter. Aber: Der russische Markt sei für den Automobilzulieferer und Reifenhersteller „sehr interessant“. Conti führe allerdings weltweit gegenwärtig mit einigen Reifenherstellern Gespräche über Kooperationen oder technologische Vereinbarungen.
So auch mit Matador a.s. aus der Slowakei, mit dem Conti bereits ein Jointventure zur Herstellung von Lkw-Reifen in Puchov betreibt und daran 76 Prozent der Anteile hält (Kapazität: 2,2 Mio. Reifen). In dem aktuellen Interview bekräftigte Wennemer das Interesse an einer Ausweitung dieser Zusammenarbeit auf das Geschäft mit Pkw-Reifen; die Automotive-Sparte (Zulieferteile und Anlagenbau für die Automobilproduktion) hingegen sei nicht von Interesse für das deutsche Unternehmen. Die Gespräche mit Matador liefen, aber es bestehe für ein Ergebnis kein Zeitdruck, sagte er. Unterdessen habe man die Verhandlungen mit Goodyear Tire & Rubber Co über den Kauf der Sparte „Engineered Products“ wegen der Streiks bei dem US-Reifenhersteller ausgesetzt, diese könnten jedoch jederzeit wieder aufgenommen werden.
China, Russland und Indien seien die Märkte mit dem höchsten Wachstumspotenzial, sagte Wennemer gegenüber Dow Jones Newswires: „Wir suchen aktiv nach Pertnern in Indien.“ Vorrangig sei der Konzern in Indien an Partnern interessiert, die Komponenten und IT-Technologie liefern können. Gegenwärtig betreibt das deutsche Unternehmen in Indien eine enge Zusammenarbeit mit dm Zweiradreifenhersteller Metro Tyres Ltd., der Motorradreifen der Marke Continental in Indien fertigt und dort vertreibt.
Die Erwartungen an das Geschäft mit Winterreifen hätten sich im Hinblick auf Nordamerika in den vergangenen Wochen bei Conti verbessert. „Wir sehen ein gutes Geschäft mit Winterreifen sowohl in Europa als auch in Nordamerika“, sagte Wennemer. Der aktuelle Schwung dürfte in den nächsten Monaten anhalten. Bislang hatte sich Conti vorsichtig zum US-Geschäft mit Winterreifen in der aktuellen Saison gezeigt, heißt es weiter. Sollte sich die Entspannung bei den Rohstoffpreisen verstetigen, halte Wennemer für das nordamerikanische Pkw-Reifengeschäft insgesamt die Gewinnschwelle für erreichbar. Entscheidend seien dabei Lieferungen an die US-Automobilhersteller, denn das Reifenersatzgeschäft in Nordamerika laufe bereits profitabel.
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