Reifenrecycling laut BIR auf Wachstumskurs in Europa
Beim jüngsten Treffen des Reifenkomitees des Bureau of International Recycling (BIR) in Beijing (China) hat deren Chairman Barend Ten Bruggencate die Teilnehmer der Zusammenkunft darüber informiert, dass bezogen auf das Reifenrecycling in den zurückliegenden Jahren große Fortschritte in der EU erzielt wurden. Seinen Worten zufolge ist die Recyclingquote anders als vor zehn Jahren heute in Europa deutlich höher als in weiten Teilen der USA. Demnach wurden 1994 noch 62 Prozent aller in der EU anfallenden Altreifen der Deponierung zugeführt, während es 2004 nur noch 20 Prozent gewesen sein sollen und rund 3,2 Millionen Tonnen recycelt wurden. Dabei habe von 1994 bis 2004 vor allem die thermische Verwertung von Altreifen an Bedeutung gewonnen und in dem genannten Zeitraum von einem elfprozentigen Anteil auf 31 Prozent zulegen können. „Altreifen stellen einen guten Ersatz für fossile Brennstoffe dar“, sagt Ten Bruggencate und rechnet vor, dass eine Tonne Altreifen in etwa den gleichen Brennwert besitze wie eine Tonne Kohle guter Qualität.
Ten Bruggencate sieht zudem großes Potenzial für das stoffliche Recycling von Altreifen, etwa in Form von Gummigranulaten auf Sport- oder Spielplätzen. Der BIR-Chairman bestätigte denn auch Gespräche, wonach solche Produkte möglicherweise im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen in Beijing eine Rolle spielen könnten. Der im Bericht einer niederländischen Zeitung geäußerte Verdacht, aus der Verwertung von Altreifen gewonnene Gummigranulate könnten Krebs erzeugen, sei schließlich durch Labortests des holländischen Umweltministeriums ganz klar widerlegt worden. Laut Gastredner Jiang Zhiyun, Präsident der China Tire Retreading, Repairing & Recycling Association, fallen im Reich der Mitte jedes Jahr etwa 120 Millionen Altreifen an, von denen um die neun Millionen runderneuert würden. Mithilfe recycelter Altreifen würden darüber hinaus rund 1,2 Millionen Tonnen Gummiartikel verschiedenster Art in China produziert. „Dem Thema Reifenrecycling widmen wir angesichts Lieferengpässen bei der Versorgung mit Kautschuk verstärkte Aufmerksamkeit“, so Zhiyun.
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