E-Learning-Kurse von Bridgestone jetzt via Internet zugänglich
Die Präsentation eines Querschnitts durch die aktuelle Produktpalette gehörte in Essen bei Bridgestone ebenso zum Pflichtprogramm wie bei allen anderen Ausstellern der Reifenmesse. Schließlich gehört der Konzern zu den Vollsortimentern in der Branche und hat Bereifungen für nahezu alle motorisierten Fahrzeuge vom Motorrad bis hin zu Erdbewegungsmaschinen im Programm. Abgesehen von den ausgestellten Pneus dürften vor allem aber der am Stand „geparkte“ rote Formel-1-Rennwagen der Scuderia Ferrari sowie ein während der Messe durchgeführtes Gewinnspiel rund um die FIA-Verkehrssicherheitsinitiative „Erst denken, dann lenken“, deren Partner Bridgestone ist, als weitere Anziehungspunkte gewirkt haben. Schließlich sorgten die gesamte Messe über durch die Hallen wandernde, lebendige Crashtest-Dummys – Maskottchen der Kampagne, über welche die NEUE REIFENZEITUNG bereits mehrfach berichtete – für genügend Aufmerksamkeit für die Gewinnspielaktion.
Darüber hinaus gab es in Essen durchaus auch Neues aufseiten der Produkte und Services des Herstellers zu erfahren, denn anlässlich der REIFEN 2006 stellte Bridgestone mit dem „VRQP“ genannten Modell unter anderem einen neuen EM-Reifen für Muldenkipper im Steinbruch vor. Mit neuesten Technologien ausgestattet, soll sich der „VRQP“ durch Langlebigkeit, hohe Schnittresistenz und verbesserte Haftung auszeichnen. Verschleißintensive Untergründe bereiten ihm Aussagen Bridgestones zufolge keine Probleme. Wie es weiter heißt, könne er besonders dort seine Stärken ausspielen, wo zum Beispiel wie auf Schotterpisten extrem hohe Ansprüche an die Verletzungsunempfindlichkeit gestellt werden.
Über die diesbezüglichen Anforderungen an den Reifen haben die Entwickler aber auch das Thema Wirtschaftlichkeit nicht vergessen und den „VRQP“ deshalb mit einem extratiefen Profil (21 Prozent tiefer als beim Vorgängerreifen) ausgestattet. Die dahinter stehende Überlegung: Ein Plus an Profiltiefe sorgt für ein längeres Reifenleben, mehr Betriebsstunden und somit für günstige Kosten pro Betriebsstunde. Tiefe Hauptrillen an der Reifenschulter und flacher gestaltete Rillen in Richtung Profilmitte sind zur weiteren Unterstützung dieses Effektes vorgesehen, aber gleichzeitig auch für gute Traktionswerte und eine hohe Seitenstabilität des Reifens verantwortlich. Um eine gleichmäßige Bodendruckverteilung zu erreichen, setzten die Bridgestone-Ingenieure auf breite Profilblöcke, wohingegen dem optimierte Stollenwinkel ebenfalls ein positiver Effekt im Sinne der Langlebigkeit des Reifens nachgesagt wird. Er ist bereits in der Größe 18.00 R33 erhältlich und wird im weiteren Verlauf des Jahres zudem in der Größe 24.00 R35 lieferbar sein.
Sind solche riesigen EM-Reifen eher etwas für die Spezialisten in der Branche, dürfte eine weitere Bridgestone-Neuerung einen weitaus größeren Kreis ansprechen. Denn seit kurzem bietet der Hersteller erste E-Learning-Kurse via Internet an, die als Ergänzung zu klassischen Präsenzseminaren gedacht sind. Ein Angebot, das man alsbald noch weiter ausbauen will, denn bislang sind erst zwei Kurse online abrufbar, die mittelfristig die bisher auf CDROM verfügbaren Lernprogramme ablösen sollen. „Seit etwa einem Jahr bieten wir Reifenfachhändlern und Mitarbeitern E-Learning-Module zur Weiterbildung auf CD an. Mit unserer neuen Lernplattform im Internet wird das Lernen am Computer jetzt noch einfacher und komfortabler“, so Nicola Mascetta, Leiter Training bei Bridgestone Deutschland, im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG.
„Derzeit bieten wir zwei Kurse an: einen, der sich mit den Grundlagen zum Thema Reifentechnik allgemein befasst, sowie einen rund um Motorradreifen. Spätestens bis zum Ende dieses Jahres soll aber auch die nach wie vor als CD-Version verfügbare Runflat-Schulung unter www.bridgestone-elearning.de im Internet abrufbar sein. Im kommenden Jahr werden dann Schulungen zu Lkw-Reifen folgen“, fügt Mascetta hinzu. Gerade das positive Feedback der Teilnehmer auf das im letzten Jahr gestartete RFT-Modul habe den Reifenhersteller dazu bewogen, die Ausweitung der Lernmodule und die Entwicklung einer webbasierten Lösung voranzutreiben. „Nachdem wir herausfanden, dass die grundsätzliche Bereitschaft zum Lernen am PC in unserer Branche durchaus vorhanden ist, wollen wir nun den Zugang erleichtern und die Vorteile einer eigenen Lernplattform nutzen“, meint der Bridgestone-Trainingsleiter.
Dies gelte auch für die Kombination aus Präsenzschulungen, die weiterhin angeboten werden sollen, und den Onlineeinheiten, bei denen es einen offenen und einen geschlossenen Bereich gibt. Im offenen Bereich wird grundsätzlich erläutert, was Bridgestone mit E-Learning erreichen möchte und welche Module angeboten werden. „E-Learning – wie wir es verstehen – soll nicht die herkömmlichen Präsenztrainings ersetzten. Vielmehr geht es darum, beide Lernmethoden vorteilhaft miteinander zu verbinden und daraus resultierend effektive Blended-Learning-Konzepte durchzuführen“, so das Unternehmen. Neueinsteigern wird empfohlen, vor dem Beginn mit den Lernmodulen einen etwa 20 Minuten dauernden WBT-Einführungskurs (WBT = Web Based Training) zu besuchen, damit man sich mit der Navigation innerhalb der Onlinekurse vertraut machen kann. Im geschlossenen Bereich, für den man sich registrieren lassen muss, finden sich dann die eigentlichen Produkt- oder Techniktrainings, wobei das Angebot zukünftig noch um Fachtrainings beispielsweise zum Thema Zeitmanagement oder Betriebswirtschaft erweitert wird.
Wie die ersten beiden Schulungen „Reifentechnik Grundlagen“ und der „Motorradreifen Universalkurs“ soll auch in den zukünftigen Modulen viel mit Bild-, Grafik- und Animationselementen gearbeitet werden, damit das Lernen zum Vergnügen wird. Mit einem Quiz wird jede Lektion beendet, sodass die Teilnehmer ihr Wissen testen können. Ein Abschlusstest am Ende überprüft das neu erworbene Wissen. Im geschlossenen Bereich finden User zudem ihren so genannten „Classroom“, in dem alle vorhandenen Instrumente der Lernplattform enthalten sind. Dort können sich Teilnehmer vorstellen, andere suchen, eine eigene Visitenkarte erstellen und direkt aus dem Programm heraus E-Mails an andere Teilnehmer oder den Tutor schreiben.
Im so genannten Infocenter erhalten sie weitergehende Informationen zu Veranstaltungen und der Lernplattform selbst, in Foren können sie ihre Gedanken und Ideen austauschen, auch ein Chatroom als schnelle und direkte Art der Onlinekommunikation ist vorhanden. Ein Umfragemodul dient dazu, beispielsweise Zufriedenheit und Verständlichkeit der Lerneinheiten abzufragen. Im „Classroom“ legt der Tutor fest, wer mit wem und auf welche Weise kommunizieren kann und stellt Informationen ein. Er leitet das Geschehen, kann jederzeit eingreifen und hat große eigene Gestaltungsmöglichkeiten. Jeder interne und externe Trainer kann hier die Lerninhalte und den Fluss der Informationen der Teilnehmer untereinander steuern.
Schreiben Sie einen Kommentar
An Diskussionen teilnehmenHinterlassen Sie uns einen Kommentar!