Moskauer Reifenmesse geht ins Jubiläumsjahr
Dass der russische Reifenmarkt zu den interessantesten und expansivsten der Welt gehört, lässt die Erwartungen an die Moskauer Reifenmesse Tires & Rubber, die in diesem Jahr zum neunten Mal stattfand, entsprechend hoch erscheinen. Obwohl die Messeveranstalter deutlich rückläufige Zahlen bei Ausstellern und Besuchern melden mussten, zeigt man sich dennoch zuversichtlich, mit dem eigenen Konzept auf dem richtigen Weg zu sein. Im kommenden Jahr findet die 10. Tires & Rubber vom 12. bis zum 15. März im Moskauer Expocentr statt.
Parallel zur neunten Tires & Rubber, die vom 13. bis zum 16. März im Expocentr nahe der Moskauer Innenstadt veranstaltet wurde, hatten die Organisatoren von Maxima Inc. noch zwei weitere Messen gelegt. Die Messen „Painting and Coating“ (Lacke und Farben) und „Plastic Industry Show“ (Kunststoffindustrie) sollten das Programm abrunden – in Russland sieht man die Reifenindustrie oft noch als Anhängsel der chemischen Industrie, was sich mit der früher traditionellen Zuordnung vieler Reifenfabriken zu Chemiekonzernen erklären lässt. Alle drei Messen belegten den Pavillon 2, während im gegenüberliegenden Pavillon 3 des Moskauer Expocentrs die Autozulieferermesse „Autotec“ stattfand, die allerdings nicht von Maxima organisiert gewesen ist. Mancher internationale Besucher muss sich die Reifenmesse zusammen mit der Autotec gewünscht haben, wurde die Tires & Rubber doch von den beiden Chemieausstellunngen etwas an den Rand gedrängt; der Eindruck einer Abwertung der Reifenmesse setze sich bei Ausstellern und Besuchern fest.
Die Veranstalter mussten – warum auch immer – einen relativ großen Einbruch bei den Besucherzahlen hinnehmen. Während im März 2005 noch knapp 10.000 Besucher den Weg ins Expocentr nach Moskau fanden, waren es in diesem Jahr nur noch gut 6.000. Offiziell gezählt wurden 5.320 nationale Besucher sowie 732 internationale. Folglich liegt der Anteil der internationalen Besucher bei gerade einmal 12,1 Prozent. Zum Vergleich: Unter den 5.800 Besuchern, die die CITEXPO im Dezember 2005 in Shanghai besuchten, waren knapp ein Drittel aus dem Ausland. Die Moskauer Reifenmesse hat ganz offensichtlich an Anziehungskraft eingebüßt und 40,5 Prozent Besucher verloren. Alla Shevchenko von Maxima betont im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG allerdings die hohe Qualität der Besucher, die von zahlreichen Ausstellern gelobt worden sei.
Dennoch: Die geringere Anziehungskraft zeigte sich auch an der Anzahl der Aussteller. Während im vergangenen Jahr noch 246 Aussteller im Moskauer Expocentr mit eigenen Ständen präsent waren, haben in diesem Jahr noch 198 den Weg an die Moskwa gefunden. Dies entspricht einem Rückgang von 20,2 Prozent. Unter den Ausstellern seien rund 60 Prozent aus dem Ausland, erläutert die Messeverantwortliche Alla Shevchenko weiter. Eine relativ hohe Anzahl an Erstausstellern zeigt allerdings auch, dass sich die Messe – obwohl bereits im neunten Jahr – immer noch nicht etabliert hat und stattdessen noch auf der Suche nach einem festen Publikum ist. Insbesondere fehlten zwei der drei russischen Marktführer: Sibur und Amtel hatten sich gegen eine Teilnahme an der Tires & Rubber ausgesprochen, weil, so hörte man aus der Sibur-Konzernzentrale während der Messewoche, das Preisleistungsverhältnis nicht stimme. Es sei auch ausgeschlossen, dass sich Sibur im kommenden Jahr wieder beteiligt. Bei LLC Goodyear Russia andererseits ist man der Ansicht, die Messe sei durchaus nützlich zur Kontaktpflege mit den Kunden.
Für das kommende Jahr haben die Organisatoren der Tires & Rubber bereits den Pavillon 1 gebucht, die größte zum Expocentr in Moskau gehörende Messehalle. Es sollen erneut die drei Messen parallel veranstaltet werden, so Alle Shevchenko. Man hoffe, dass sich in der Zeit vom 12. bis zum 15. März wieder mehr Aussteller wie auch Besucher einfinden. Insbesondere große Unternehmen könnten dabei als Zugpferd für viele kleinere Aussteller wirken. Erste Voranfragen von potenziellen Ausstellern ließen die Veranstalter durchaus positiv auf die zehnte Tires & Rubber in Moskau blicken.
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