Was schlechte Reifenpflege kostet
Kontrollen des Reifenprofils und des Reifendrucks in zehn europäischen Ländern haben ergeben, dass immer noch zu viele Fahrer ihren Reifen zu wenig Aufmerksamkeit schenken – ein Verhalten, das zu enormen persönlichen und gesamtwirtschaftlichen Kosten führt. Die kostenlosen Kontrollen bei 8.700 Fahrzeugen hatte Bridgestone im Jahr 2005 als Teil der Verkehrssicherheitskampagne „Erst Denken – Dann Lenken“ („Think Before You Drive“) durchgeführt. Sie erstreckten sich – in Zusammenarbeit mit der FIA Foundation – auf sechs Formel-1-Grand-Prix-Veranstaltungen. Dabei zeigte sich, dass die Anzahl der Reifen mit zu niedrigem Luftdruck alarmierend hoch war: Bei 44 Prozent der Autos lag mindestens ein Reifen im untersten Druckbereich, während weitere 50 Prozent der überprüften Fahrzeuge verschiedene Abstufungen des Unterdrucks aufwiesen.
Die im März 2005 gestartete Verkehrssicherheitskampagne „Erst Denken – Dann Lenken“ wird weltweit gemeinsam von der FIA Foundation (Fédération Internationale de l’Automobile), der Bridgestone Corporation und nationalen Automobilclubs durchgeführt. Die Initiative will mit Hinweisen auf einfache Aspekte des Fahrverhaltens – wie etwa Reifenpflege – zu größerer Verkehrssicherheit beitragen und auf Vorkehrungen aufmerksam machen, die nur einige Sekunden in Anspruch nehmen, aber Leben retten können.
Die Initiative hat breite Zustimmung erfahren und wurde von so prominenten Persönlichkeiten wie dem 6-fachen Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher, Rubens Barrichello, dem König von Spanien Juan Carlos und der Bürgermeisterin von Athen begrüßt. Von den 1,2 Millionen tödlichen Verkehrsunfällen pro Jahr ereignen sich 50.000 in den 25 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.
Die Risiken des Unterdrucks
Vielen Fahrern scheint nicht bewusst zu sein, dass ein Reifen – genauso wie ein Luftballon – mit der Zeit seinen Luftdruck verliert und dass Fahren mit unzureichendem Reifendruck gefährlich und teuer ist.
Neben den Gefahren einer verminderten Handlingkontrolle hat ein niedriger Reifendruck eine höchst negative Auswirkung auf die Haltbarkeit des Reifens – aufgrund der stärkeren Hitzeentwicklung und des ungleichmäßigeren Bodenkontaktes. Die Luftdruckkontrollen im Rahmen von „Erst Denken – Dann Lenken“ haben gezeigt, dass 12,5 Prozent der Fahrer (oder einer von acht Fahrern) aufgrund dieser Faktoren ein hohes Risiko eingehen und mit einem Defekt des Reifens rechnen müssen. Weitere 1,2 Prozent der Fahrer befinden sich demzufolge in unmittelbarer Gefahr.
Die Auswirkungen auf die Abnutzung des Reifens sind nicht weniger dramatisch. Auf der Basis der Reifenkontrollen des Jahres 2005 kalkuliert das Bridgestone Technical Centre Europe, dass 44 Prozent der Fahrer 20,7 Prozent der Lebensdauer eines Reifens aufs Spiel setzen – das sind durchschnittlich 10.000 Kilometer oder neun Monate Reifenbetrieb (basierend auf einer durchschnittlichen Lebensdauer von 50.000 Kilometer und einer jährlichen Kilometerleistung von 13.600 Kilometer). Weitere 50 Prozent der Fahrer verlieren 5,2 Prozent der Lebensdauer eines Reifens; das entspricht 2.500 Kilometer oder zwei Monaten Reifenbetrieb. Legt man beide Gruppen zusammen, so ergibt sich alleine durch Unterdruck ein Verlust von insgesamt 25,9 Prozent.
Signifikante Nachteile für die Umwelt
Der Luftdruck hat einen starken Einfluss auf den Rollwiderstand eines Reifens. Der Rollwiderstand wiederum ist ein grundlegender Faktor für die Bestimmung des Treibstoffverbrauchs eines Fahrzeugs. Je nach Straßentyp und Fahrstil macht der Rollwiderstand zwischen 18 Prozent und 26 Prozent der gesamten Krafteinwirkung auf ein Fahrzeug aus. Da ein niedriger Luftdruck den Rollwiderstand erhöht, wirkt sich dieser direkt auf den Treibstoffverbrauch sowie auf die Emissionen eines Fahrzeugs aus.
Auf der Grundlage der Reifenkontrollen hat das Bridgestone Technical Centre Europe berechnet, dass 44 Prozent der Fahrzeuge wegen Reifenunterdrucks einen um 2,9 Prozent höheren Treibstoffverbrauch aufweisen – pro Fahrzeug durchschnittlich etwa 40 Euro im Jahr (basierend auf einem durchschnittlichen Treibstoffverbrauch von 8,4 l/100 Kilometer und 13.600 Kilometer pro Jahr). Weitere 50 Prozent der Fahrer verlieren über ein Prozent der Treibstoffleistung, weil der Reifendruck nicht regelmäßig kontrolliert wird.
Hochgerechnet auf die 197,5 Millionen europäischen Kraftfahrzeuge bedeutet dies, dass sich wegen zu niedrigen Reifendrucks ein Mehrverbrauch an Benzin und Diesel von über 8,4 Milliarden Litern ergibt. Dieser zusätzliche Kraftstoffverbrauch verursacht Kosten in Höhe von zehn Milliarden Euro und entlässt zusätzliche 19,2 Millionen Tonnen CO² in die Atmosphäre.
Check-ups und Sicherheitshinweise auch im Jahr 2006
Die praktische Umsetzung von „Erst Denken – Dann Lenken“ in Europa umfasst das Verteilen von Millionen von Merkblättern zur Verkehrssicherheit, den Einsatz von Crashsimulatoren (mit und ohne Sicherheitsgurt) bei Formel-1-Rennen und Autoausstellungen sowie das Verteilen von Prüfgeräten zum Messen der Profiltiefe und des Reifendrucks. Bridgestone ist davon überzeugt, dass diese Initiativen dazu beitragen, das Bewusstsein für die Bedeutung von Reifenpflege zu stärken. Deshalb sollen regelmäßige und kostenlose Reifensicherheitschecks auch im Jahr 2006 weitergeführt werden. Die entsprechenden Marketingmaßnahmen sollen die Kunden davon überzeugen, Reifen als eine bewusste Investition in Sicherheit zu behandeln und nicht als unvermeidlichen Kostenfaktor. Zudem sollen sie vermitteln, dass eine richtige Reifenpflege Geld spart, die Schadstoffemissionen reduziert – und Leben rettet.
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