Ab 22. Juli Streik im Bridgestone-Werk Warren County?
(Akron/Tire Review) In einem Bericht des Nashville Tennessean heißt es, dass rund 700 der insgesamt 770 Arbeiter des Bridgestone/Firestone-Reifenwerkes Warren County (Tennessee/USA), wo vornehmlich Lkw-Reifen mittlerer Größe produziert werden, ab Mitternacht des 22. Juli in den Streik treten wollen. Die Zeitung beruft sich auf Aussagen von Gewerkschaftvertretern, wonach das jüngste Angebot des Arbeitgebers abgelehnt werde, obwohl die Beschäftigen an den sechs weiteren nordamerikanischen Bridgestone-Standorten den Tarifvertrag kürzlich ratifiziert hatten. Auch wenn das in den anderen Werken rückwirkend zum April 2003 in Kraft getretene Vertragswerk Verbesserungen beim Lohnniveau oder bezüglich der Gesundheitskosten mit sich bringe, werde es in Warren County abgelehnt, weil die Beschäftigten darin den Aspekt eines langfristigen Erhalts ihrer Arbeitsplätze nur ungenügend berücksichtigt sähen. Festgemacht wird dies unter anderem daran, dass der Tarifvertrag ausdrücklich erlaubt, zusätzliche Arbeitskräfte zu einem geringeren Lohn anzuheuern. Auch gebe er keinerlei Zusagen vonseiten des Arbeitgebers, dass es nicht zu Auslagerungen von Arbeitsplätzen oder Tätigkeiten komme.
Käme es tatsächlich zum Streik, wäre dies der erste in der Geschichte des vor 15 Jahren in Betrieb gegangenen Werkes in Warren County. Bridgestone-Sprecher Dan MacDonald hat gegenüber der Zeitung gesagt, dass auch im Falle eines Streikes die Produktion in der Reifenfabrik aufrecht erhalten werden solle – mithilfe von 200 Beschäftigten aus dem Management und nicht gewerkschaftlich organisierten Arbeitern. „Wenn die Gefahr besteht, dass die Produktion durch einen Streik zum Stillstand kommt, werden im Reifenbau ausgebildete und erfahrene Mitarbeiter aus dem Management sofort ins Werk gehen. Wir wollen versuchen, auch in diesem Fall die Produktion so schnell wie möglich nahe des normalen Levels aufrecht zu erhalten“, zitiert das Blatt Aussagen von MacDonald. „Zu streiken ist das Letzte, was die Arbeiter in Warren County wollen. Aber wir sind bereit alles zu tun, um eine faire Vereinbarung für unsere Mitglieder vor Ort zu erreichen“, soll Gewerkschaftssprecher Van Tenpenny gesagt.
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