Arg gebeutelte Michelin blieb äußerst konsequent
Da die Sicherheit, das heißt die strukturelle Haltbarkeit der Michelin-Reifen, auf dem Kurs in Indianapolis aus noch nicht gänzlich geklärten Gründen nicht ohne vernünftige Zweifel zu garantieren gewesen wäre, gab es zum Rückzug der Franzosen keine Alternative. Im Kampf der Erzrivalen Michelin und Bridgestone gehen die Reifenlieferanten ans Limit, oder sie verlieren das Rennen. Dieses eine Mal war Michelin wohl unter den gegebenen Umständen aber über das Limit hinaus. Wenn ein Fehler nicht gefunden und somit nicht behoben oder “grünes Licht” gegeben werden kann, ruft ein verantwortlicher Hersteller sein Produkt zurück. Dass Michelin bei allem gewaltigen Druck konsequent handelte, verdient Anerkennung, insbesondere nachdem McLaren-Mercedes zwei Wochen zuvor noch auf der Jagd nach Punkten zu weit gegangen und mit der Sicherheit des Fahrers erschreckend und beschämend großzügig umgegangen war. Die Konsequenz, Ausfall des in Führung liegenden Finnen Kimi Räikkönen und keine Punkte, war redlich verdient.
Ferrari jetzt indirekt die Schuld an der “Indianapolis-Farce” in die Schuhe schieben zu wollen, wäre ein miserables und unredliches Manöver. Die Regeln waren klar, die Strecke kannten alle und, nicht zu vergessen, die Bridgestone-Reifen hielten im Qualifying wie im Rennen.
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