Bei Phoenix spitzt sich der Konflikt zu

Das Hamburger Abendblatt hat Details zur geplanten Übernahme der Phoenix AG durch Continental veröffentlicht, die die ohnehin gereizte Stimmung unter den Mitarbeitern des Harburger Autozulieferers weiter aufheizen dürften. So darf Phoenix-Vorstandschef Meinhard Liebing eine Abfindung in Höhe von gut 1,3 Millionen, sein Vorstandskollege Hans-Joachim Zwarg von fast 903.000 Euro erwarten, wenn sie nach erfolgter Übernahme aus dem Unternehmen ausscheiden sollten. Der Verschmelzungsvertrag nennt auch die Zahlungen, die Liebing und Zwarg noch aus dem Aktienoptionsprogramm für die Vorstände erhalten: Jedem stehen danach 374.700 Euro aus dem Programm zu. Alternativ zur Abfindung könnte Liebing auch zur ContiTech wechseln und würde dort mit einem Vorstandsgehalt bedacht.

„Den Mitarbeitern stößt es natürlich sauer auf, daß die Vorstände möglicherweise hohe Abfindungen kassieren und sie selbst vor der Arbeitslosigkeit stehen“, zitiert das Abendblatt den Phoenix-Betriebsratsvorsitzenden Nils Mauch. „Da geht es um Summen, die ein einfacher Beschäftigter in 30 Jahren nicht verdienen würde.“ Insgesamt stufe Mauch die Stimmung in der Belegschaft als äußerst gespannt ein: „Es brodelt und der Druck auf uns als Betriebsrat wird immer stärker.“

Heute will der Betriebsrat über Maßnahmen wie Demonstrationen oder Arbeitsniederlegungen entscheiden. In einem Internetforum von Phoenix-Beschäftigten wird der Betriebsrat mittlerweile dazu gedrängt, drastischere Maßnahmen gegen den Stellenabbau zu ergreifen. „Hallo Betriebsrat, bitte aufwachen“, schreibt ein Mitarbeiter. „Wir wollen nicht bis zum 28. Dezember warten, um dann von den „Wennemers“ überrannt zu werden.“

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