Mario Marangoni in „Hall of Fame“ der TIA aufgenommen
Mario Marangoni, Vorstandsvorsitzender und Präsident der rund 1.800 Mitarbeiter zählenden und einen Jahresumsatz von etwa 300 Millionen Euro erzielenden Marangoni-Gruppe, ist im Rahmen der SEMA-Show in Las Vegas in die „Hall of Fame“ der US-amerikanischen Tire Industry Association (TIA) aufgenommen worden. Mit dieser Auszeichnung sollen – so die Begründung der TIA – die Führungsstärke und die Fähigkeiten des italienischen Unternehmens gewürdigt werden, die „in entscheidendem Maße zur Entwicklung der Reifenindustrie“ beigetragen hätten. Für Marangoni ist dies eigenen Worten zufolge die erste Anerkennung mit internationaler Tragweite. Deshalb messe man ihr eine ganz besondere Bedeutung bei, heißt es vonseiten der Italiener.
Die Geschichte Mario Marangonis ist größtenteils auch die Geschichte des von ihm gegründeten und ein halbes Jahrhundert lang geleiteten Unternehmens. In seiner Geburtsstadt Rovereto begann er bereits sehr früh, in der Werkstatt des Vaters zu arbeiten. Im Jahr 1953 wird die Firma F.lli Marangoni gegründet, und 1965 entsteht dann das Unternehmen Marangoni Meccanica, das Ausrüstungen und Maschinen für die Reifenrunderneuerung herstellt. F.lli Marangoni selbst wird 1966 zur Marangoni Pneumatici S.p.A., welche die Entwicklung der Runderneuerung von Reifen aller Art auf industriellem Niveau betreibt. In den 70er und 80er Jahren konzentriert sich die kommerzielle Entwicklung des Unternehmens hauptsächlich auf die Märkte Europa, USA und Japan. Seit 1988 werden die Aktien des Mutterhauses Marangoni S.p.A. an der Mailänder Börse gehandelt.
In den 90er Jahren findet eine Reihe von Akquisitionen in der Runderneuerungsbranche statt – seither wird der Geschäftsbereich Materialien und Technologien für die Runderneuerung in erster Linie durch Marangoni Tread S.p.A. repräsentiert. Mit dem Erwerb des ehemaligen Ceat-Werkes in Anagni startete Marangoni 1991 aber auch im Bereich Neureifen durch. Gleichzeitig werden Technologien und eine erste Anlage für die Energiegewinnung aus der Altreifenverbrennung entwickelt, wobei unter Wärme-Kraft-Kopplung Strom und Dampf erzeugt werden. Inzwischen sind bereits drei Verbrennungsanlagen zur Energieerzeugung in Betrieb genommen worden. Mit dieser Technologie – so Marangoni – ziele man nicht ausschließlich auf die Energieproduktion ab, sondern wolle gleichzeitig zu einer geringeren Umweltbelastung durch Altreifen beitragen.
Seit Beginn des neuen Jahrtausends hat das Unternehmen verstärkt die Nutzfahrzeugreifenrunderneuerung auf dem amerikanischen Kontinent ins Visier genommen. Um den dortigen Markt besser mit den eigenen Produkten bedienen zu können, haben die Italiener 2001 nicht nur in Belo Horizonte (Brasilien) ein Werk für die Herstellung vorgefertigter Laufflächen in Betrieb genommen, sondern seit Frühjahr diesen Jahres werden die gleichen Produkte darüber hinaus in einem neuen Werk in den USA (Tennessee) gefertigt. Im Bereich Neureifen wird nach eigenen Angaben der Schwerpunkt auf den europäischen Markt und hier vor allem das Segment der Hochleistungsreifen gesetzt. Deshalb arbeitet der Hersteller mit verschiedenen europäischen Motorsportteams und im Rennsport engagierten Automobilherstellern zusammen: Unter anderem werden Osella, Volkswagen und Mazda mit Rennreifen beliefert.
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