Goodyear USA erprobt RFID-Reifenkennzeichnung

Goodyear USA zählt in Nordamerika sowohl Wal-Mart als auch das US-amerikanische Verteidigungsministerium zu den eigenen Kunden, und nach Aussagen der Zeitschrift „RFID Journal“ üben vor allem diese beiden Druck auf den Reifenhersteller aus, damit dieser seine Pneus mit so genannten RFID Tags (Radio Frequency Identification) ausstattet. Mit solchen Chips versehene Pneus könnten besser auf ihrem Lieferweg verfolgt werden, heißt es. Der mittels spezieller Lesegeräte auswertbare elektronische „Fingerabdruck“ – speichern kann man auf einem solchen Chip die individuelle Seriennummer, Größenangaben, Produktionsdaten usw. – soll beispielsweise helfen, Fehllieferungen zu vermeiden oder einen eventuellen Rückruf besser managen zu können. Die Zeitschrift zitiert in diesem Zusammenhang Goodyears RFID-Projektmanager Steve Lederer in dem Sinne, dass gerade in letzterem Fall die RFID-Technologie helfen könne, die im Jahr 2000 von der US-Regierung im Transportation Recall Enhancement, Accountability, and Documentation (TREAD) Act formulierten Richtlinien für Rückrufe möglichst kostengünstig umzusetzen. Es gebe zwar noch eine ganze Reihe von Herausforderung im Zusammenhang mit der Technik, doch der Reifenhersteller gibt sich zuversichtlich, Lösungen dafür präsentieren zu können.

Als schwierig wird unter anderem die Befestigung der Tags an den Reifen bezeichnet sowie auch der Umstand, dass die beim Reifenbau verwendeten Materialien teilweise die zum Auslesen eingestrahlte RF-Energie absorbieren und damit das auswertbare Signal abschwächen. Außerdem musste dem Bericht des Magazins zufolge zunächst die Stelle am Reifen gefunden werden, wo sich die RFID-Tags am besten auslesen lassen. Denn schließlich würden die Reifen ganz unterschiedlich – zum Beispiel mal stehend, mal liegend – gelagert und müssten dennoch jederzeit ihre Daten an ein Lesegerät übermitteln können. Deshalb – so Lederer – hab man mit Sun Microsystems zusammengearbeitet und im RFID-Testcenter dieses Unternehmens versucht alle Möglichkeiten zu simulieren, wie vor Ort beim Kunden mit einem Reifen umgegangen wird. Mittlerweile habe man erste RFID-Labels fertig entwickelt, die den Anforderungen Wal-Marts und des Verteidigungsministeriums genügen. „Langfristig könnten diese helfen, die Effizienz der Supply Chain zu optimieren, wenngleich kurzfristig die Kostenvorteile in der Logistik freilich nicht die Anschaffungskosten der benötigten Peripherie (Lesegeräte u.Ä.) kompensieren werden“, hat Lederer gegenüber dem „RFID Journal“ durchblicken lassen.

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