Sauber Petronas wechselt sofort zu Michelin
Überraschender Wechsel in der Formel 1: Der Grand Prix-Rennstall Sauber-Petronas setzt in der kommenden Saison auf Rennreifen von Michelin. Das Abkommen zwischen dem Team aus dem eidgenössischen Hinwil und dem französischen Hersteller beginnt mit sofortiger Wirkung. Bereits zwischen dem 24. und 26. November kann Sauber die Reifen seines neuen Partners bei Testfahrten in Barcelona einsetzen. Damit vertrauen ab 2005 sieben der zehn Formel 1-Teams auf die Produkte der Marke aus Clermont-Ferrand.
Welche Bedeutung die Wahl des Reifenpartners für die Wettbewerbsfähigkeit eines Teams besitzen kann, stellte BAR-Honda in der vergangenen Saison eindrucksvoll unter Beweis. In der Konstrukteurswertung belegte der britisch-japanische Rennstall 2003 noch Rang fünf. Vor Beginn der Saison 2004 wechselte Teamchef David Richards den Reifenpartner – und ebnete damit für seine Equipe den Weg zum Erfolg. Schon während der ersten Tests fuhr Jenson Button Rekordrunden, schnell galt BAR-Honda als Geheimtipp. Im Lauf der Saison kristallisierte sich dann die Konkurrenzfähigkeit der Allianz Michelin/BAR-Honda immer deutlicher heraus, die am Ende zum zweiten Platz in der Konstrukteurs-WM reichte. Button belegte Rang drei in der Fahrerwertung. Das einstige Mittelklasse-Team hatte innerhalb eines Jahres den Sprung an die Spitze der Formel 1 geschafft.
Sauber-Petronas will nun den gleichen Weg einschlagen und setzt für die kommende Saison auf denselben Reifenhersteller. In der Vergangenheit arbeiteten die Schweizer und Michelin bereits überaus erfolgreich zusammen: Die Eidgenossen gewannen 1989 das weltberühmte 24-Stunden-Rennen von Le Mans – auf Pneus aus Clermont-Ferrand und mit den Fahrern Jochen Mass, Manuel Reuter und Stanley Dickens am Steuer ihres Sauber-Mercedes. Platz zwei: ihre Teamkollegen Mauro Baldi, Kenny Achesson und Giancarlo Branchatelli. Im gleichen Jahr entschied Sauber-Mercedes- und Michelin-Pilot Jean-Louis Schlesser auch die damals hart umkämpfte Sportwagen-Weltmeisterschaft für sich und seine Partner.
Trotz der bereits bestehenden Formel 1-Allianzen mit den Rennställen BMW WilliamsF1, McLaren-Mercedes, Renault, Toyota, Jaguar und BAR-Honda kann das Team Sauber-Petronas darauf vertrauen, dass die Michelin-Ingenieure allen Partnern die gleiche Aufmerksamkeit widmen. Der Reifenhersteller achtet sehr genau darauf, kein Team zu bevorzugen oder zu benachteiligen – ganz im Gegenteil: Der große gemeinsame Erfahrungsschatz kommt allen zugute. Pierre Dupasquier, Motorsport-Direktor von Michelin: „Bei den Reifentests profitiert jedes Team von den Erfahrungen, die die anderen Teams mit unseren Reifen gemacht haben. Zugleich können sich alle Beteiligten selbstverständlich darauf verlassen, dass wir sensible Informationen sehr vertrauensvoll behandeln. Wir verraten keine Geheimnisse – niemals.“
In der Formel 1-Saison 2004 gelang mit BMW WilliamsF1, McLaren-Mercedes und Renault drei Partnerteams von Michelin der Sprung auf das oberste Podest eines Formel 1-Grands Prix – trotz der Dominanz der Scuderia Ferrari.
Sauber-Petronas-Chef Peter Sauber blickt nach der Vertragsunterzeichnung optimistisch in die Zukunft: „Ich bin glücklich, dass wir diesen Vertrag mit Michelin abschließen konnten und freue mich auf eine erfolgreiche Partnerschaft.“ Und auch die Gegenseite zeigt sich zufrieden über die erfolgversprechende Allianz. Pierre Dupasquier: „Wie wir 2004 bewiesen haben, leistet unsere Technologie einen signifikanten Beitrag zur Performance eines Formel 1-Autos. Ich freue mich, dieses Potenzial nun auch Sauber-Petronas zugänglich zu machen.“
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