Reifenvergleichstest: Sommerreifen im Schnee „ein massives Risiko“
Für einen in der Ausgabe 23/2004 veröffentlichen Reifentest hat die „Autozeitung“ einen Sommerreifen der Marke Michelin (Modell: „Pilot Sport 2“, Größe: 225/45 ZR17 Y) gegen drei Varianten (205/50 R16 H, 225/45 R17 H, 225/45 R17 V) des Winterreifens „Pilot Alpin 2“ vom selben Hersteller antreten lassen. Geklärt werden sollte dabei einerseits, welchen Einfluss die Reifendimension auf die Winterperformance der Pneus hat. Andererseits ging das Magazin der Frage nach, ob die achtfache Bereifung eines Fahrzeugs – also vier Sommer- plus vier Winterreifen – unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten Sinn macht.
Dies konnte anhand der Fahrtests mit einem BMW 320i Touring relativ schnell beantwortet werden: Das Auto erwies sich nach Aussagen der Tester auf schneebedeckter Fahrbahn „schlichtweg unfahrbar“ und fiel auch beim Bremstest aus einer Geschwindigkeit von 50 km/h durch. Wo der Wagen mit H-Winterreifen bereits stand, wurde für das Fahrzeug mit Sommerreifen, das letztlich erst 27,7 Meter später zum Stehen kam, noch eine Restgeschwindigkeit von 36,1 km/h registriert. Angesichts der daraus resultierenden potenziellen Gefahr eines Auffahrunfalls sei die Frage nach der Wirtschaftlichkeit eines Winterreifens „im Grunde genommen beantwortet“, meint die „Autozeitung“. Das Blatt beruft sich als weiteres Argument für diese Aussage darüber hinaus zudem auf eine Conti-Studie, wonach Sommerreifen bei winterlichen Temperaturen zehn bis 20 Prozent stärker verschleißen als Winterpneus.
Bezüglich des Einflusses der Dimensionierung der Winterreifen spricht die Redaktion der Größe 225/45 R17 H den Testsieg zu, weil sie in der Summe der Eigenschaften – getestet wurde in den drei Disziplinen Schnee, Nässe und bei trockener Fahrbahn – bessere Eigenschaften besitze als der schmalere Pneu und die V-Variante. In der Summe erreichte er 302 von 450 möglichen Wertungspunkten (je 150 pro Disziplin). In der Dimension 205/55 R16 H weise der „Pilot Alpin 2“ nur im Aquaplaning Vorteile auf, heißt es im Testfazit – deshalb folgt er in diesem Setup mit 286 Wertungspunkten auf dem zweiten Platz des Vergleiches. Als Reifen „für alle, die auch im Winter unbedingt mehr als 210 km/h fahren wollen …“, wird die Größe 225/45 R17 V eingestuft und geht mit alles in allem 279 Punkten als Dritte über die Ziellinie. Obwohl der Sommerreifen in der Teilwertung auf Schnee nicht einen einzigen Punkt erreichte, reicht’s in der Gesamtwertung immerhin zu 248 Punkten. Nach den Fahrtests ist das Urteil der „Autozeitung“ allerdings entsprechend klar formuliert: „bei winterlichen Bedingungen absolut unbrauchbar“.
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