Ergebnis ohne Schönheitsfehler erwartet
Die Continental AG, Hannover, wird am Dienstag für das 1. Quartal bei Umsatz und Ergebnis ein ungebremstes Wachstum vorweisen. Davon gehen die von Dow Jones Newswires befragten Analysten aus, die dem Konzern im Durchschnitt einen um 4,5 Prozent gesteigerten Umsatz von 2,949 Milliarden Euro und ein um 15 Prozent höheres EBITA von 211 Millionen Euro zutrauen, wie die Frankfurter Allgemeine berichtet. Damit würde Conti auch das Ergebnis des Vorquartals übertreffen, in dem ein EBITA von 191 Millionen Euro eingefahren wurde. Der Unternehmensvorstand selbst hatte Ende März verlauten lassen, dass das erste Quartal „positiv“ verlaufen sei und sich die Erwartungen hinsichtlich der Gesamtjahresprognose erfüllt hätten.
Dies spricht für Wachstum bei Umsatz und Ertrag, denn genau dies plant der Systemlieferant und Reifenhersteller 2004. Allerdings – darauf hat der Vorstand auch bereits hingewiesen – ist in dieser Prognose noch nicht der Aufwand für mögliche Restrukturierungen enthalten. Vor allem im defizitären Pkw-Reifengeschäft in Nordamerika werden hier größere Positionen erwartet – bis hin zu Werksschließungen. Eine Entscheidung darüber soll bis spätestens Ende September gefallen sein. Mittlerweile hat Conti aber angekündigt, die Produktion vorerst lediglich zu reduzieren und in diesem Zusammenhang 200 der 1.150 Stellen zu streichen. Eine Schließung wird grundsätzlich aber auch weiterhin nicht ausgeschlossen. Analyst Robert Pottmann von M.M. Warburg glaubt somit auch, dass sich „jede sehr kleine Fliege in der Suppe“ bei den Quartalszahlen oder dahingehende Äußerungen des Vorstands negativ auf den Conti-Kurs auswirken könnte, der in den vergangenen zwölf Monaten um satte 140 Prozent auf rund 37 Euro zugelegt hat. Weiterhin Früchte getragen hat nach Meinung von Analyst Patrick Juchemich von Sal.Oppenheim die in der Branche einzigartige Kombination aus Wachstum und Kostensenkung, womit das weiterhin überproportionale Ertragswachstum zu erklären ist. Mögliche Restrukturierungskosten sieht er im ersten Quartal in der Bilanz noch nicht enthalten. Für das Gesamtjahr könnten rund 150 Millionen Euro anfallen, schätzt er. Ohne diese Kosten könnte das Gesamtjahres-EBITA aber an die Marke von einer Milliarden Euro (Vj.: 855 Mio.) heranreichen. Generell herrscht an den Märkten eine positive Stimmung, was den Konzern angeht. So erhöhte jüngst Morgan Stanley das Kursziel auf 40 (34) Euro und Lehman Brothers stufte den Wert von „equal weight“ auf „overweight“ hoch. Die Nord/LB hat ihre Coverage vor wenigen Tagen mit „akkumulieren“ aufgenommen. Ein Grund für die gute Resonanz des Unternehmens ist auch die geplante Übernahme der Phoenix AG, Hamburg, die bei Experten und Analysten auf breite Zustimmung stößt. In dieser Sache sind am Dienstag aber keine Neuigkeiten zu erwarten. Die Annahmefrist für den Phoenix-Streubesitz läuft bis zum 18. Juni.
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