Conti plant Reifenproduktion in China
Dass Continental in China Reifen fertigen will, ist bereits entschieden, jetzt gehe es um das „Wo“ und „Wie“, so Continental-Vorstand Hans-Joachim Nikolin gegenüber der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ). Demnach habe man bereits mehr als zwanzig Reifenwerke in Augenschein genommen, von denen eines übernommen, modernisiert und schließlich im Rahmen eines Gemeinschaftsunternehmens betrieben werden solle.
Die Investition werde Continental einen hohen zweistelligen Millionenbetrag kosten. Man wolle jährlich etwa zehn Millionen Pkw- und eine Million Lkw-Reifen herstellen, sei das Conti-Ziel, so der Verantwortliche für den Nutzfahrzeugreifenbereich im Continental-Vorstand. Beschäftigen werde man etwa tausend Menschen. Produktionsstart soll in 2006 sein.
Bislang habe Continental den Gang nach China im Reifenbereich gescheut, weil der Aufbau eines funktionierenden Ersatzgeschäftes mit Reifen ungleich schwieriger ist als bei den Investments der bereits in China präsenten Sparten Automotive Systems und ContiTech, sind diese doch einfach ihren Erstausrüstungskunden gefolgt.
Bei Continental geht man davon aus, dass der chinesische Pkw- und Lkw-Reifenmarkt bis 2008 auf 70 Millionen Einheiten wachsen wird (plus 50 Prozent zu 2002), so dass Nikolin vor der Gefahr von Überkapazitäten nicht bange ist. Continental folgt mit dieser Entscheidung den direkten Wettbewerbern im Reifengeschäft (wie Michelin, Bridgestone oder Goodyear), die bereits in China aktiv sind, und setzt auf die guten Erstausrüstungskunden in Europa (für die Nikolin einen OE-Anteil von 30 Prozent nennt): In China könne man von der starken Position im europäischen OE-Geschäft profitieren, so Nikolin gegenüber der HAZ: „Ich sehe keinen Grund, warum uns diese Kunden in China Knüppel zwischen die Beine werfen sollten.“
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