Continental hebt Gewinnprognose an
Die Continental AG, Hannover, hat auch im dritten Quartal 2003 trotz anhaltend schwieriger Automobilkonjunktur ihre kontinuierliche Aufwärtsentwicklung bei Umsatz und Ergebnis bestätigt. So stieg der Umsatz bereinigt um Währungskurseinflüsse im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Vorjahres um 5,7 Prozent. Insbesondere durch den gegenüber dem US-Dollar starken Euro liegt der Konzernumsatz mit 8.485 Millionen Euro aber auf Vorjahresniveau (8.484 Mio. Euro).
Im dritten Quartal erreichte das operative Konzernergebnis (EBITA = EBIT vor planmäßigen Goodwill-Abschreibungen) 262 Millionen Euro. Nach neun Monaten legte das operative Konzernergebnis somit um 20,7 Prozent auf 661 Millionen Euro (Vj. 547 Mio. Euro) zu. Die Umsatzrendite stieg damit gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 6,5 auf 7,8 Prozent. Das Konzern-Ergebnis nach Steuern erhöhte sich auf 245 Millionen Euro (Vj. 217 Mio. Euro). Das Ergebnis pro Aktie legte auf 1,86 Euro (Vj. 1,68 Euro) zu.
Dr. Alan Hippe, im Vorstand für Finanzen, Controlling und Recht verantwortlich, betonte die positiven Folgen der konsequent reduzierten Finanzschulden: So sank der Zinsaufwand auf 96 Millionen Euro im Vergleich zu 134 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Das Unternehmen hat von Januar bis Ende September 2003 die Nettofinanzschulden (Finanzschulden abzüglich flüssiger Mittel) im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2002 um 789 Millionen Euro abgebaut. Damit verbesserte sich die Gearing Ratio, also das Verhältnis zwischen Nettofinanzschulden und Eigenkapital, auf 93 Prozent (Vj. 135 %). „Damit haben wir unser gesetztes Ziel von 100 Prozent vorzeitig erreicht. Wir wollen unsere Verschuldung zum Jahresende weiter reduzieren“, sagte Dr. Hippe.
Nachdem 2002 im vierten Quartal 71 Millionen Euro aktive latente Steuern in den USA wertberichtigt wurden, hat das Unternehmen im dritten Quartal 2003 auch den restlichen Betrag vollständig abgeschrieben. Dieser Vorgang beeinflusst weder den Free Cash Flow noch die weitere Nutzung der steuerlichen Verlustvorträge in den USA.
Der Konzernbereich Continental Automotive Systems (CAS) steigerte seinen Umsatz in den ersten neun Monaten 2003 um 1,4 Prozent auf 3.470 Millionen Euro (Vj. 3.423 Mio. Euro). Bereinigt um Währungskurseffekte lag das Plus bei 7,8 Prozent. Dabei erzielten Elektronik und Luftfedersysteme die höchsten Zuwächse. Während der Absatz in Europa zulegte, verlief die Entwicklung in Nordamerika schwächer als im Vorjahreszeitraum. Das operative Ergebnis (EBITA) verbesserte sich um 55 Millionen Euro auf 279 Millionen Euro (Vj. 224 Mio. Euro). Die Umsatzrendite beträgt 8,0 Prozent (Vj. 6,5 %).
Der Konzernbereich Pkw-Reifen steigerte seinen Umsatz um 2,1 Prozent auf 2.821 Millionen Euro (Vj. 2.763 Mio. Euro). Ohne Veränderungen des Konsolidierungskreises und durch Währungskurseffekte betrug der Anstieg 7,3 Prozent. Es wurden rund sechs Millionen Reifen (plus 9 %) mehr als im Vorjahreszeitraum verkauft. Aus Änderungen im Konsolidierungskreis ergibt sich für die ersten drei Quartale eine positive Ergebnisverschiebung vom Nfz- zum Pkw-Reifenbereich von 23 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (EBITA) des Pkw-Bereichs legte um 50,8 Prozent auf 239 Millionen Euro zu. Dabei glichen gute Ergebnisse in Europa, insbesondere durch ein erfolgreiches Geschäft mit Winterreifen (plus 13 % gegenüber Vj.), Verluste im NAFTA-Raum mehr als aus. Die Umsatzrendite stieg von 5,7 Prozent im Vorjahreszeitraum auf jetzt 8,5 Prozent.
Der Konzernbereich Nutzfahrzeugreifen verzeichnete in den ersten neun Monaten einen Umsatzrückgang um 8,7 Prozent auf 894 Millionen Euro (Vj. 979 Mio. Euro). Ohne die Veränderungen im Konsolidierungskreis und bereinigt um Währungskurseffekte ergibt sich ein Plus von 1,8 Prozent. Im Erstausrüstungs- und im Ersatzgeschäft in Europa gab es ein Absatz-Plus von drei Prozent, im Geschäft in der NAFTA-Region lag der Zuwachs bei einem Prozent. Negativ wirkten auf das Ergebnis höhere Materialpreise und Mehraufwendungen für Sozialkosten in den USA. Das operative Ergebnis lag bei 57 Millionen Euro (Vj. 82 Mio. Euro), die Umsatzrendite betrug 6,4 Prozent (Vj. 8,4 %). Neben den Veränderungen des Konsolidierungskreises (23 Mio. Euro) muss bei einem Ergebnisvergleich auch der Ertrag aus einem Grundstücksverkauf im Vorjahr (6 Mio. Euro) berücksichtigt werden.
Der Konzernbereich ContiTech hat während der ersten neun Monate ein Umsatzplus von 1,6 Prozent auf 1.354 Millionen Euro (Vj. 1.332 Mio. Euro) verbucht. Ohne Währungskurseffekte lag das Plus bei 2,8 Prozent. Das operative Ergebnis stieg auf 112 Millionen Euro (Vj. 108 Mio. Euro). Die Geschäftsbereiche Luftfedersysteme, Profile und Fluid wiesen überdurchschnittliche Umsatzzuwächse aus. Die Umsatzrendite betrug 8,3 Prozent (Vj. 8,1 %).
Zum 30. September 2003 hatte der Continental-Konzern 65.857 Beschäftigte, ein Anstieg um 1.478 Mitarbeiter im Vergleich zum Jahresende 2002. Dieser Effekt resultierte vor allem aus dem Produktionsausbau in Tschechien und Japan durch den Bereich Continental Automotive Systems.
Für das Gesamtjahr 2003 erwartet der Konzern zwar einen Rückgang bei der Automobilproduktion in Nordamerika und Europa. Dies mache sich im Geschäft des Continental-Konzerns aber nur bedingt bemerkbar, weil dieses lediglich zu 60 Prozent direkt an Automobilhersteller gekoppelt ist und sich zudem die Installationsraten für wesentliche Unternehmensprodukte ständig erhöhen. „Wegen des erfreulichen Anstiegs der Volumina heben wir unsere Ergebnisprognose an. Wir erwarten für 2003 ein operatives Konzernergebnis (EBITA) von mehr als 750 Millionen Euro“, kündigte der Vorstandsvorsitzende Manfred Wennemer an. 2002 lag das EBITA bei 694 Millionen Euro. „Für das Gesamtjahr erwarten wir außerdem einen Jahresüberschuss über dem des Vorjahres“, sagte Wennemer.
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