Weniger ist mehr – dank „Susi“

Goodyear hat sich ein hehres Ziel gesetzt: „Wir wollen der bevorzugte Lieferant werden.“ Das jedenfalls erwartet Henry Johnson von dem amerikanischen Unternehmen. Und der General Manager für das europäische Lkw-Reifengeschäft lieferte anlässlich eines Pressetermins im südfranzösischen Mireval (nahe Montpellier) gleich die Produkte und Systemlösungen dazu, mit denen Goodyear das erklärte Ziel erreichen möchte. Mit immerhin sechs neuen Produkten aus dem schwarzen Gummi will der Reifenhersteller seine Marktanteile in Europa auszubauen. Derzeit, so Johnson, habe das amerikanische Unternehmen in der europäischen Erstausrüstung bei Lkw-Reifen einen Marktanteil von 18 Prozent, im Ersatzgeschäft von 24 Prozent, so dass Goodyear nach eigenem Bekunden auf beiden Märkten die Nummer zwei in Europa ist, was aber nicht unbedingt so bleiben muss. Im Hause Goodyear jedenfalls geht man davon aus, mit den in Mireval vorgestellten Produkten in der Lkw-Reifentechnologie als Wegbereiter neue Maßstäbe zu setzen.

Mit dem Marathon LHT (Long Haul Trailer – Anhänger-Fernverkehr) 455/40 R 22.5 präsentierte Goodyear in Mireval den Reifen mit dem niedrigsten Querschnittsverhältnis im Markt. Durch sein Querschnittsverhältnis von nur 40 Prozent bietet der neue Pneu minimalen Reifendurchmesser und gleichzeitig ausreichend Platz zum Einsatz der größtmöglichen Bremsen. Außerdem biete er mit einer größeren Laufflächenbreite eine zehnprozentige Steigerung der Kilometerleistung bei besserem Fahrverhalten und größerer Stabilität, betont Jürgen Spielmann anlässlich der Präsentation in Frankreich. Das bedeutet maximales Ladevolumen in Kombination mit optimaler Sicherheit für den wachsenden „Mega-Trailer“-Markt, so der Technologiedirektor Lkw-Reifen bei Goodyear Europe in Luxemburg. „Dieser Reifen wurde den Anforderungen des Kunden entsprechend für einen speziellen Einsatzzweck entwickelt“, erklärt Henry Johnson. „Unser Ziel war es, einen Reifen herzustellen, der auf eine 22,5-Zoll-Felge passt und so den Einsatz des größtmöglichen Standardbremstyps erlaubt, und zugleich einen Durchmesser von unter 930 Millimetern hat, um eine Ladehöhe zu erreichen, die bislang nur bei Verwendung von 19,5-Zoll-Felgen mit kleineren Bremsen möglich war. Tests haben bewiesen, dass dieser Reifen alle vorgegebenen Kriterien erfüllt: Neun Tonnen Achslast, günstige Verbrauchswerte, hohe Kilometerleistung, niedrige Geräuschentwicklung und ausgezeichneter Geradeauslauf. Der Marathon LHT dürfte z. B. auch für Hersteller und Betreiber von Tankfahrzeugen von Interesse sein, ganz besonders bei solchen zum Transport gefährlicher Güter, die einen möglichst niedrigen Schwerpunkt bei maximaler Bremsleistung benötigen.“ Der Marathon LHT 455/40 R 22.5 ergänzt die erst kürzlich angekündigte Marathon-LHT-Reifenserie von Goodyear. Entstanden ist der Marathon LHT in Zusammenarbeit mit dem deutschen Anhängerhersteller Schmitz Cargobull.

Besonders stolz sind die Reifenmacher von Goodyear auch ihren neuen Superbreitreifen für Lkw-Antriebsachsen, den Super Single Drive, der von den Mitarbeitern des amerikanischen Unternehmens liebevoll „Susi“ genannt wird. Kraftstoffersparnis, höhere Zuladungskapazität, verbesserte Stabilität, geringeren Wartungsbedarf und verminderte Umweltbelastung – das sind die Vorteile der neuen Super Single Drive-Reifen von Goodyear. Die Pneus sollen die bei Lkw und Bussen übliche Zwillingsbereifung ersetzen. Zurzeit konzentriert sich die Entwicklungsarbeit auf den Marathon LHD 495/45 R 22.5 für den europäischen Lkw-Fernverkehr, einen 445/50 R 22.5, der vorwiegend zum Einsatz auf 6×2- und 6×4-Fernverkehrs-Lkw in den USA bestimmt ist, und einen 455/45 R 22.5-Pneu für Busse und in 17,5-Zoll-Größe für Stadtverkehr-Lieferfahrzeuge bis zu einem Gewicht von 7,5 Tonnen. „Der Einsatz von Super Single-Antriebsreifen anstelle von Zwillingsreifen verspricht viele Vorteile, sowohl für die Betreiber als auch für die Umwelt. Wir verfügen bereits über langjährige Erfahrungen mit Super Single-Anhängerreifen, und das so erworbene Know-how hilft uns in Kombination mit der neuesten Generation der Finite-Elemente-Analyse, einem virtuellen Simulationsverfahren, die Performance dieser neuen Produkte weiter zu optimieren“, so Jürgen Spielmann. „Wir arbeiten eng mit Lkw- und Busherstellern zusammen, um eine Serie von Super Single-Antriebsreifen zu entwickeln, die den herkömmlichen Zwillingsreifen unter betrieblichen und umwelttechnischen Aspekten weit überlegen sind“, so der Technologiedirektor bei Goodyear Europe vor den 75 anwesenden Journalisten in Mireval.

Die Vorteile der Super Singles liegen laut Goodyear auf der Hand: Der Kraftstoffverbrauch sinkt um bis zu zwei Prozent, da sich der Rollwiderstand bei Bereifung mit Marathon LHDE (Long Haul Drive) 495/45 R 22.5 im Vergleich zu gleichartigen Fahrzeugen mit Marathon LHD 315/70 R 22.5-Zwillingsbereifung um 17 Prozent reduziert. Dieser Effekt resultiert unter anderem daraus, dass die Super Single-Reifen im Seitenwandbereich weniger walken. Dies stelle für Flottenbetreiber ein Potenzial für erhebliche Einsparungen dar, so Spielmann: Ein typischer, auf allen Achsen mit Super Single-Reifen von Goodyear ausgerüsteter Lkw kann im Vergleich zu einem gleichartigen Fahrzeug mit konventioneller Bereifung pro Jahr 1.000 Euro an Kraftstoffkosten einsparen. Außerdem können Gewichtseinsparungen von bis zu 110 Kilogramm erzielt werden (zwei 495/45 R 22.5 auf Stahlrädern wiegen 322 kg im Vergleich zu 432 kg bei vier 315/70 R 22.5 auf Stahlrädern). So ist in vielen Fällen eine höhere Zuladung möglich. Werden die Susi-Reifen zudem auf Aluminiumfelgen montiert, ergibt sich eine noch größere Gewichtsersparnis, ergänzt Jochen Clahsen, der Lkw-Reifen-Verantwortliche in Deutschland, im Gespräch mit der NEUEN REIFENZEITUNG. Die breiteren Reifen verbesserten zudem Handlingeigenschaften und Stabilität und lägen preislich auf einer Höhe mit der herkömmlichen Zwillingsbereifung. Goodyears Runderneuerung Next Tread allerdings ist für den Super Single-Reifen günstiger als die Runderneuerung der beiden Zwillingsreifen, da weniger Material erforderlich ist. Das Querschnittsverhältnis von 45 Prozent bei einer Breite von 495 Millimetern gibt dem Reifen einen Abrollumfang, der gut mit den optimalen Größen für Lenkachsen- und Anhängerreifen harmoniert.

Der größere Abstand zwischen den Innenflanken der beiden Antriebsreifen (bis zu 34 cm bei 495/45 R 22.5) bedeutet einen potenziell nutzbaren Raumgewinn. Dies gilt insbesondere für Busse, bei denen der Fahrgastraum zwischen den Antriebsachsen-Radausschnitten verbreitert werden kann, um zusätzlichen Fußraum im Fahrzeug zu gewinnen. Ein weiterer Betriebsvorteil ist die Verminderung des Wartungsaufwands, weil weniger Komponenten zu warten sind. Die neuen Reifen sind uneingeschränkt nachschneidbar und runderneuerungsfähig.

Zunächst werden die Marathon LHDE 495/45 R 22.5-Reifen nur als Erstausrüstung bei Neufahrzeugen angeboten, die mit automatischer Reifendrucküberwachung und ESP-System (Electronic Stability Program) ausgestattet sind. Goodyear verpflichtet sich, zeitgleich mit der Einführung dieser Reifen die Verfügbarkeit von Ersatzreifen im gesamten Bereich des europäischen TruckForce-Netzwerks des Unternehmens zu gewährleisten, das sich von der Ukraine bis nach Portugal erstreckt. „Super Single“ übrigens ist ein eingetragener Markenname von Goodyear. Der Superbreitreifen soll im ersten Halbjahr 2004 auf den Markt kommen, so Henry Johnson.

Mit dem Metro MCD bringt Goodyear einen vollständig neu entwickelten Antriebsreifen für Linienbusse, Müllfahrzeuge und andere kommunale Nutzfahrzeuge auf den Markt. Als Ergänzung zum Goodyear Metro MCS, einem bislang auf allen Achsen eingesetzten Lenkachsenreifen, bietet der Metro MCD verbessertes und gleichmäßigeres Abnutzungsverhalten sowie eine spezielle Gummimischung, die eigens dazu entwickelt wurde, den Kraftschluss auf nasser und trockener Fahrbahn im städtischen Stop-and-go-Verkehr zu optimieren.

Lenkachsenreifen bieten zwar Vorteile für die Reifen-Lagerhaltung, erfordern aber speziell bei Nässe Kompromisse in punkto Traktion und Bremsleistung. Deshalb hat Goodyear jetzt einen Reifen speziell für die Antriebsachsen von städtischen Bussen, Müllwagen und anderen kommunalen Fahrzeugen, insbesondere solchen mit Retarder-Bremsen, entwickelt. In Kombination mit der neuen Laufflächenmischung gewährleisten optimierte Profilelemente des Metro MCD gegenüber den üblichen Lenkachsenreifen eine um bis zu 15 Prozent verbesserte Traktion und Bremsleistung bei Nässe. Bei winterlichen Verhältnissen verbessern sich Traktion und Bremsleistung um zehn Prozent. Die abgeflachte Profilkontur und abriebfeste Laufflächenmischung sorgen außerdem für gleichmäßige Abnutzung und hohe Laufleistung.

Seitenwand-Beschädigungen gehören zu den vorherrschenden Problemen im Stadtverkehr. Deshalb ist der Metro MCD mit verstärkten Seitenwänden zum Schutz der Karkasse und der Seitenwand mit Abrieb-Indikatoren ausgerüstet. Um auch strengsten Lärmschutzbestimmungen der Städte und Kommunen zu genügen, wurde die Konstruktion des Metro MCD eigens auf minimale Geräuschentwicklung ausgelegt und ist somit zwei dBA leiser als ein Standard-Straßenreifen. Der in Größe 275/70 R 22.5 erhältliche Metro MCD ist sowohl nachschneidbar als auch runderneuerungsfähig.

Überragende Laufleistung und überdurchschnittliche Widerstandsfähigkeit zeichnen die Lkw-Reifenserie für den Straßen- und Geländeeinsatz Omnitrac MSS (Mixed Service Steer – Mischeinsatz auf Lenkachse) aus, so der Hersteller anlässlich der Präsentation in Frankreich. Vorteil für die Kunden: Goodyear gewährt Garantie sowohl auf die Kilometerleistung als auch auf die Haltbarkeit der Karkasse. Von der Omnitrac MSS-Serie profitieren neben den On/Offroad-Lkw-Betreibern vor allem die Bauindustrie, Steinbruchbetriebe sowie kommunale Betriebe und Müllentsorger. Die Serie umfasst die 13 gefragtesten Reifengrößen von 11 R 22.5 bis 445/75 R 22.5.

„Durch die Aussicht auf reduzierte Betriebskosten verschafft die Omnitrac-MSS-Serie Goodyear einen deutlichen Vorsprung vor den Wettbewerbern“, meint Henry Johnson, General Manager der europäischen Lkw-Reifensparte von Goodyear. „Unser Entwicklungsteam hat alle vorgegebenen Zielsetzungen erfüllt, um den besten auf dem Markt befindlichen Lenkachsenreifen für den Mischeinsatz zu produzieren. Die Serie garantiert den Betreibern eine im Vergleich zu ihrem Vorgänger, dem G386, wesentlich verbesserte Verschleißfestigkeit und Widerstandsfähigkeit und hat sich in unseren Tests gegenüber vergleichbaren Konkurrenzreifen als in jeder wichtigen Hinsicht überlegen erwiesen. Kurz gesagt: größere Zuverlässigkeit, längere Lebensdauer und niedrigere Kosten.“ Und Johnson ergänzt: „Unsere neuen Garantien sind die ersten ihrer Art in der Branche und unterstreichen unser Vertrauen in diese Produkte – wir garantieren, dass ein neuer Omnitrac-MSS-Reifen unter normalen Betriebsbedingungen eine mindestens ebenso hohe Kilometerleistung erbringt wie der Reifen, den er ersetzt, und wir garantieren darüber hinaus die Runderneuerungsfähigkeit der Karkasse.“

Wie alle Lkw-Reifen von Goodyear ist auch die Omnitrac-MSS-Serie für maximale Karkassenhaltbarkeit einschließlich Nachschneidbarkeit und Runderneuerungsfähigkeit konstruiert, so Goodyear in einer Pressemitteilung. Die Produktion der Omnitrac-MSS-Reifen ist bereits angelaufen, und die Reifen sind ab Oktober lieferbar.

Zu den Merkmalen der Serie gehört auch die ECD-Technologie (Enhanced Carcass Durability – optimierte Karkassenhaltbarkeit) von Goodyear, die eine korrosionsbeständige Polyamidschicht zum Schutz der hochfesten Stahlgürtel gegen Schäden und das Eindringen von Feuchtigkeit sowie besondere Verstärkungen und erhöhte Stoßfestigkeit zum Schutz gegen Schäden im Geländeeinsatz umfasst. Die neue Profilgestaltung minimiert die Gefahr von Steineinklemmungen, die zu den häufigsten Ursachen von Durchschlagschäden gehören. Die Geräuschentwicklung im Straßeneinsatz wurde ebenfalls reduziert.

Goodyear präsentierte auf der eigenen Teststrecke im französischen Mireval neben den zahlreichen zivilen Produkten auch seine neuesten Geländereifen für europäische Militärfahrzeuge. Die Reifen mit der Bezeichnung Offroad ORD (Off Road Drive) sind in zwei Größen lieferbar: in der traditionellen Größe 14.00 R 20 und in der neuen NATO-Größe 375/90 R 22.5. Die Reifen sind außerdem auch zum Einsatz bei speziellen Flughafen-, Lösch- und Straßenwartungsfahrzeugen geeignet.

Der 375/90 R 22.5 genügt den Anforderungen der aktuellsten NATO-Spezifikation und ist von der deutschen Bundeswehr bereits zum Einsatz auf ihren Fahrzeugen zugelassen. Zu den Merkmalen, die diesen Reifen auszeichnen, gehören die Lauffähigkeit mit reduziertem Luftdruck, ausgezeichnete Traktion unter allen sommerlichen und winterlichen Bedingungen, eine beschädigungsresistente Laufflächenmischung und ein neues Profildesign mit optimaler Selbstreinigung. Der Reifen kann auf allen Achsen montiert werden und ist mit der ECD-Technologie von Goodyear ausgestattet, die für optimale Haltbarkeit und Runderneuerungsfähigkeit bürgt, so der Reifenhersteller.

Der 14.00 R 20 wurde erst kürzlich in dieser traditionellen Militärreifengröße eingeführt und garantiert ausgezeichnetes Handling selbst in weichem, sandigem Gelände. Er ist ebenfalls zum Einsatz auf allen Achsen geeignet; seine Profilgestaltung und Konstruktion gewährleisten ein Optimum an Handlingfreundlichkeit, Stabilität und Selbstreinigung, und das tiefe Profil sorgt für erhöhte Laufleistung. Die ECD-Technologie gewährleistet zudem eine noch bessere Nachschneidbarkeit und Runderneuerbarkeit. Die Reifen können auch mit speziellen Pannenlaufsystemen für Militär- oder andere Spezialfahrzeuge eingesetzt werden.

Mit seiner neuen Reifenserie Ultra Grip WTS (Winter Traction Steer) für Lkw und Busse will Goodyear die Spitzenposition auf dem Markt für Winter-Lenkachsenreifen beanspruchen. Vorteile bietet die Ultra Grip WTS-Serie nicht nur mit 20 Prozent mehr Laufleistung. In Kombination mit den versetzt angeordneten Z-Lamellen der Lauffläche trägt zudem die verbesserte Stollenanordnung dazu bei, die Brems- und Traktionsleistung auf Schnee um bis zu 25 Prozent zu erhöhen. So das Ergebnis eines Vergleichs mit dem besten Mitbewerber. Der in den fünf gefragtesten Größen lieferbare Ultra Grip WTS ist für Lkw als Lenkachsenreifen und für Busse zum Einsatz auf allen Achsen vorgesehen.

Der WTS löst den G250 ab, der sich in Skandinavien, der Alpenregion und auf anderen Winterreifen-Märkten einen ausgezeichneten Ruf erworben hat. Die Verbesserung der Laufleistung wurde durch eine neue Gummimischung und eine verbesserte Aufstandsfläche dank speziell angepasster Gürtelkonstruktion erreicht. Außer längerer Lebensdauer und besserer Traktion bietet der Reifen gleichmäßige Profilabnutzung, gute Lenkeigenschaften, Rutschfestigkeit bei Nässe und verbesserten Steinauswurf. Die im Vergleich zum besten Mitbewerber und zur Vorgängergeneration von Goodyear um sechs Prozent verbesserte Traktion bei Nässe beruht auf der neuen Gummimischung und optimierten Stollenanordnung. Wie alle Lkw- und Busreifen von Goodyear kann der Ultra Grip WTS nachgeschnitten, runderneuert und anschließend wiederum nachgeschnitten werden. Der Ultra Grip WTS ist in folgenden Größen erhältlich: 315/80 R 22.5, 315/70 R 22.5, 385/65 R 22.5, 295/80 R 22.5 und 12 R 22.5

Goodyear bietet neben den Produkten für den Lkw- und Bus-Verkehr auch Systemlösungen an, die für den Berufskraftverkehr heutzutage beinahe unerlässlich sind, so etwa einen Service für Lkw- und Bus-Flottenbetreiber in Europa, den Goodyear FleetOnlineSolutions (FOS) nennt. Das neue Reifenmanagementsystem funktioniert per Internet und soll gewährleisten, dass Flottenbetreiber europaweit zum vereinbarten Service- und Preisniveau betreut werden. Kern des FOS ist eine Datenbank, in der Fahrzeuge, Standorte, Reifenpolitik, Vertragsbedingungen und vertraglich abgedeckte Serviceleistungen für jedes Vertragsunternehmen gespeichert sind. Servicepartner von Goodyear greifen auf diese Information zurück und können so exakt nach den gespeicherten kundenspezifischen Rahmenanforderungen arbeiten. Online-Berichte über die durchgeführten Arbeiten helfen Flottenbetreibern mit exakten technischen Informationen, den Einsatz ihrer Reifen zu optimieren und Ausfallzeiten zu reduzieren.

FOS deckt das gesamte Spektrum der verfügbaren Reifen-Serviceleistungen ab, einschließlich Nachschneiden, Runderneuern, Pannenhilfe, Management des kundeneigenen Reifenlagers und Bereitstellung von Fremdmarken, falls der Kunde dies verlangt. Die Abrechnung erfolgt automatisch zum vereinbarten Preis, so dass keine Verzögerungen durch Kredit- oder Preisverhandlungen entstehen. „Wir haben den europäischen Markt studiert und über 1.000 Flottenbetreiber in mehr als zehn Ländern befragt, um herauszufinden, was der Kunde wirklich will“, so General Manager Henry Johnson. „Natürlich stehen Zuverlässigkeit, guter Service und niedrige Kosten ganz oben auf der Liste. Flottenbetreiber, die in mehreren Ländern operieren, vermissen allerdings auch oft ein einheitliches Service- und Preisniveau. Außerdem verlängern sich die Fahrzeug-Ausfallzeiten häufig durch unnötigen Papierkrieg.“

Kunden, TruckForce-Reifenhändler, Runderneuerer von Goodyear und das Pannenhilfe-Netzwerk Serviceline 24h haben alle über Internet Zugriff auf den zentralen FleetOnlineSolutions-Server. Hier sind die Details aller Kundenverträge gespeichert. Erhält der Servicepartner einen Arbeitsauftrag vom Kunden, werden die Kundendaten von ihm ins System eingespeist. Der Bildschirm zeigt daraufhin die Bedingungen und Einzelheiten des Vertrags in der gewünschten Sprache am Bildschirm an. Dann werden die Arbeiten nach den vertraglichen Vorgaben und der Reifenpolitik des Kunden ausgeführt. Illustrierte Bildschirmanzeigen helfen der Werkstatt, die Arbeiten exakt nach den Anforderungen des jeweiligen Kunden (einschließlich solcher Dinge wie Radmutter-Drehmomente und individueller Reifendruck) auszuführen. Nach Abschluss der Arbeiten werden diese dem Kunden zum vertraglich vereinbarten Preis in der gewünschten Währung in Rechnung gestellt. Das System aktualisiert die Aufzeichnungen und der Kunde kann sehen, dass sein Auftrag abgeschlossen ist.

FleetOnlineSolutions steht praktisch jedem Lkw- oder Busflottenbetreiber zur Verfügung, und dies sogar kostenlos, wenn der Kunde eine „entsprechende Menge Goodyear-Produkte“ abnimmt, so Clive Powell, Sales Director Europe. Grundlage ist der Vertrag, der für jeden Kunden individuell ausgearbeitet wird. In diesem werden in der Regel sämtliche Fahrzeuge (auch Anhänger) einzeln aufgeführt. Darüber hinaus enthält er Angaben dazu, welche Reifen, durch individuelle Seriennummern gekennzeichnet, in jeder Achsposition montiert sind, sowie Reifendrücke, protokollierte Profiltiefen und vorgegebene Austausch-Profiltiefen. Dem Vertrag ist auch zu entnehmen, welche Reifen nachgeschnitten und welche runderneuert werden können und welche Reifen der Kunde auf Lager hat. Auf Basis dieser Informationen weiß der Servicepartner auch, welche Reifen in jeder Position zu montieren sind, falls ein Austausch nötig wird. Eine Preismatrix deckt alle vertraglich vereinbarten Serviceleistungen ab.
arno.borchers@reifenpresse.de

0 Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

An Diskussionen teilnehmen
Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert