Europäischer Automarkt wächst wieder
Nach einem Rückgang bei den Neuzulassungen im August um 4,7 Prozent hat sich der westeuropäische Automarkt im September wieder erholt. Mit einer Steigerung von 4,4 Prozent hat der Europäische Verband der Automobilbauer ACEA im vergangenen Monat die höchste Zuwachsrate bei den Neuzulassungen im Vergleich zum September 2002 registriert. Vergleicht man allerdings die ersten neun Monate dieses Jahres mit dem selben Vorjahreszeitraum, so ergibt sich ein leichter Rückgang von 1,5 Prozent. Die Neuzulassungen in Deutschland stiegen sogar um 6,8 Prozent an. Der Verband führt den September-Zuwachs in Westeuropa auf ein zunehmendes Vertrauen der Konsumenten in die wirtschaftliche Zukunft, auf Kaufanreize der Industrie sowie darauf zurück, dass der September 2003 einen zusätzlichen Arbeitstag im Vergleich zum Vorjahr hatte.
Die europaweite Steigerung um 4,4 Prozent im September wird hauptsächlich durch die großen Märkte beflügelt. In zehn der 15 EU-Staaten etwa wurden in diesem September mehr Autos zugelassen als noch ein Jahr zuvor, darunter die fünf größten Staaten. Insgesamt schwanken die Veränderungen zwischen einem Zuwachs um 26,5 Prozent in Finnland und einem Rückgang um 27,3 Prozent in Griechenland. Diese hochprozentigen Ausschläge finden aber natürlich auf viel niedrigerem Niveau als beispielsweise auf dem größten europäischen Markt Deutschland statt. Betrachtet man lediglich die EU ohne die von der Statistik ebenfalls berücksichtigten EFTA-Staaten, so ergibt sich ein Zuwachs von 4,5 Prozent im September. Insgesamt wurden im vergangenen Monat in Westeuropa 1,363 Millionen Autos neu zugelassen, während dies im Sommermonat August lediglich gut 785.000 waren. Nach den Monaten März (+2,0 %) und Juli (+1,2 %) ist der September erst der dritte Monat in diesem Jahr mit einem Zuwachs bei den Neuzulassungen.
Bei den Neuzulassungen nach Fabrikaten ergibt sich ebenfalls ein unterschiedliches Bild. Obwohl von beinahe allen Autokonzernen – mit den Ausnahmen Ford (-5,1 %) und Fiat – im September mehr Fahrzeuge neu zugelassen wurden, ist erneut die Stärke der asiatischen Autobauer auf dem westeuropäischem Markt augenfällig. Kia etwa legte um 44,3 Prozent zu, Nissan und Mitsubishi um jeweils über 18 Prozent.
Die Volkswagen-Gruppe legte um 3,1 Prozent zu, stützt sich dabei aber hauptsächlich auf Audi, von denen im September 15,7 Prozent mehr Fahrzeuge zugelassen wurden. Von der Stammmarke Volkswagen selbst wurden sogar 1,7 Prozent – vor der Einführung des neuen Golf-Modells – weniger zugelassen. Auch Škoda legte um 9,6 Prozent zu. Die PSA-Gruppe bleibt mit plus 0,6 Prozent weit hinter dem westeuropäischen Durchschnitt zurück. Renault hingegen konnte stark zulegen: plus 15,9 Prozent. Fiat wiederum (-0,7 %) konnte nur bei den „Sonstigen“ um 154,7 Prozent zulegen – der italienische Konzern muss 481 Ferraris und/oder Maseratis mehr im September 2003 an den Mann gebracht haben als noch ein Jahr zuvor (2002: 311 sonstige Neuzulassungen; 2003: 792). Die Ford-Gruppe wiederum traf es noch schlimmer. Die Neuzulassungen gingen im September mit 5,1 Prozent zurück.
Für DaimlerChrysler und BMW registrierte der Europäische Verband der Automobilbauer ACEA ebenfalls Zuwachsraten. Der Stuttgarter Konzern kam auf einen Zuwachs von 9,3 Prozent, wobei sich insbesondere Chrysler-Modelle mit plus 19,2 Prozent gut auf dem westeuropäischen Markt machten. Die Stammmarke Mercedes legte noch um 7,9 Prozent zu. Bei den Münchener Autobauern muss man sich mit einem Zuwachs von 3,3 Prozent bescheiden (Marke BMW: +2,4 %).
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