Ferraris Selbstkritik zu den Reifenproblemen
In der heute erscheinenden Ausgabe von auto motor und sport übt Ross Brawn, Technikchef von Ferrari, Selbstkritik: „Bei einer Überlegenheit schleicht sich automatisch eine konservative Sichtweise ein. Man geht keine Risiken ein, sondern sichert den vorhandenen Speed ab.“
In einem Interview mit auto motor und sport äußert sich Brawn offen darüber, dass Reglementänderungen bei den Reifen und ein zu konservativer Entwicklungsplan bei Ferrari für das schlechte Abschneiden der Boliden aus Maranello verantwortlich sind. Doch die momentane Dominanz der Michelin-Autos kam nicht plötzlich: Nach den ersten sechs Rennen der Saison, die größtenteils Ferrari dominierte, wurde der Rückstand auf das schnellste Auto mit Michelin-Reifen immer größer. Nur Silverstone war ein Ausreißer.
Michelin setzt aber auch erhebliche Mittel ein, um den Titel zu bekommen: Prüfstände, die Testfahrten fast unnötig machen, und eine intensive Analyse der Beläge der Rennstrecken. Brawn gesteht ein: „Jetzt, wo wir um Anschluss kämpfen, müssen wir das Risiko-Programm erst wieder anwerfen.“ So sollen das Bridgestone-Team erweitert und auch neue Konstruktionen, Formen und Mischungen ausprobiert werden. Wenn das nichts bringt: Die FIA prüft auf Drängen von Ferrari, ob sich die Lauffläche der Michelin-Vorderreifen während des Rennens über die erlaubten 270 Millimeter verbreitert.
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