Deutsche Zulieferer investieren in neue Werke in Ontario
Ontario gilt als größte und wirtschaftlich stärkste kanadische Provinz und nach Michigan als zweitgrößter Standort in der nordamerikanischen Fahrzeugindustrie. Hier planen zudem einige der großen Automobilhersteller – unter anderem General Motors, Ford, Toyota – in nächster Zukunft weitere Investitionen. Als einen der Gründe nennt Carlos Gomes von der Scotiabank vor allem Produktivitätsvorteile von 15 Prozent gegenüber amerikanischen Werken und fast 40 Prozent gegenüber Anlagen in Mexiko.So verwundert es nicht, dass die Region anscheinend zudem für die Zulieferindustrie von zunehmendem Interesse ist. Mehr als 400 Zulieferer hoffen, den nordamerikanischen Markt von Ontario aus erschließen zu können – und natürlich auf Milliardenaufträge von den Automobilherstellern in Nordamerika. Auch diverse deutsche bzw. österreichische Automobilzulieferer – darunter die Keiper GmbH (Komponenten für Fahrzeugsitze), Starlim GmbH (Spritzgussverarbeitung von Flüssigsilikon) oder ThyssenKrupp Budd Systems (Chassismodule) – haben sich dem Vernehmen für ein neues Werk am Standort Ontario entschieden.Deutsche Unternehmen, die bereits vor Ort sind, geben dem Investitionsstandort Kanada Bestnoten. Laut einer aktuellen Umfrage der Deutsch-Kanadischen Industrie- und Handelskammer hat sich für 83 Prozent der befragten Firmen ihre Investition in Kanada in den vergangenen Jahren gelohnt oder sehr gelohnt. “Ein Grund für diese gute Bewertung ist sicher die Besteuerung, die in Kanada unternehmerfreundlicher ist als in Deutschland”, so Uwe Harnack, Hauptgeschäftsführer der Deutsch-Kanadischen Industrie- und Handelskammer. Hinzu komme eine weniger strenge Arbeitsgesetzgebung sowie die einfacheren und auf die Bedürfnisse der Wirtschaft zugeschnittenen Genehmigungsverfahren.
Schreiben Sie einen Kommentar
An Diskussionen teilnehmenHinterlassen Sie uns einen Kommentar!