Forschungszentrum caesar entwickelt Reifensensor
Wissenschaftler des Bonner Forschungszentrums caesar entwickeln eigenen Aussagen zufolge einen Reifensensor, der den Straßenzustand (Glatteis, nasse Fahrbahn etc.) erkennen können und damit rechtzeitig vor Gefahren warnen soll. Gezeigt wird der Sensor einer breiten Öffentlichkeit erstmals im Rahmen der Hannover-Messe (7.-12. April) am Stand des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Es soll nur wenige Quadratmillimeter groß sein und wird den Angaben zufolge direkt in das Gummi des Reifenprofils eingebettet.Ausgelesen wird der Sensor drahtlos: Im Radkasten des Fahrzeugs befindet sich eine Antenne, die ein hochfrequentes Funksignal an den Sensor überträgt. Je nach Straßenzustand wird das Signal vom Sensor verändert und an die Antenne zurückgesandt. Es enthält Informationen über die Verformung des Reifens, die je nach Fahrbahnbeschaffenheit unterschiedlich ist. Denn die Messungen des Sensors ergeben für jede Situation eine charakteristische Kurve.Im Fahrzeug könnten die Messergebnisse zukünftig beispielsweise von einem verbesserten Antiblockiersystem (ABS) verarbeitet werden, mit dem Ziel, den Bremsweg weiter zu verkürzen. Schließlich können mit Hilfe des Reifensensors gefährliche Straßenzustände frühzeitig erkannt werden, da die Haftung der Reifen mehrere Male pro Sekunde gemessen wird. Um die Sicherheit noch weiter zu erhöhen, kontrolliert der Sensor außerdem permanent den Reifendruck und sendet bei Abweichungen vom Sollwert eine Warnung ins Cockpit.Bei der Entwicklung des Reifensensors arbeiten die caesar-Wissenschaftler rund um Dr. Eckhard Quandt eigenen Worten zufolge mit Goodyear zusammen. Zusätzlich wird das Projekt vom BMBF im Rahmen des so genannten EUREKA-Projektes gefördert. Die Erwartungen aller an der Entwicklung Beteiligten sind hoch. In Serie gefertigt soll der Sensor nicht nur dazu beitragen, Unfälle zu vermeiden, sondern auch zur Schonung der Umwelt beitragen, da durch ihn eine längere Lebensdauer der Reifen erwartet wird. Darüber hinaus sieht man den Sensor zudem als einen Beitrag zur Zukunftssicherung der europäischen Reifen- und Automobilindustrie.
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