Das Pirelli-Reorganisationsvorhaben sorgt für Unruhe im Odenwald (update)
“Die Entscheidung nach München zu gehen, gefällt mit Sicherheit nicht jedem betroffenen Mitarbeiter, so schön München auch sein mag.” Das räumte Vertriebschef Hans-Ulrich Röske auf Befragen der Neue Reifenzeitung unumwunden ein. Da die Mitarbeiter bisher zwar informiert seien, mit ihnen aber noch keine weiteren detaillierten Gespräche geführt worden seien, sieht Röske momentan nicht allzu viele Möglichkeiten, sich über die geplante Maßnahme mit der Presse auseinander zu setzen. Zunächst sei aber klar festzuhalten, dass das etwa 20 Personen starke Call-Center nicht betroffen sei. Ferner sehe er, Röske, auch für die Vertriebsleute weniger Probleme, denn die Key Accounter arbeiten ohnehin schon von ihrem jeweiligen home office aus und kämen nur sporadisch zu Meetings in die Zentrale und auch die anderen Verkäufer seien die Reiserei gewöhnt. Problematischer werde es allerdings für betroffene Mitarbeiter der Marketingabteilung, die von einem festen Schreibtisch aus arbeiten und denen letztlich nichts weiter übrig bleibe, sich für oder gegen einen Umzug nach München zu entscheiden. Ob diese Mitarbeiter mitmachen oder nicht, lässt sich offenbar momentan noch nicht sagen. Röske hofft jedenfalls, dass auch die Leistungsträger und die wirklich fähigen Mitarbeiter für einen Umzug zu gewinnen seien. Das hänge aber auch davon ab, welche Perspektiven und welche Möglichkeiten man ihnen geben könne.Wie bereits früher gemeldet, sollen Aktivitäten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in München zusammengebunden werden. Warum man deswegen aber einen Umzug vom Odenwald nach München vornehmen muss, sehen die betroffenen Mitarbeiter überhaupt nicht ein. Dass auch Pirelli in einem sich bildenden “neuen Europa” über Landesgrenzen hinaus denken und handeln muss, wird anerkannt und dass demzufolge ein “deutschsprachiger Raum” gebildet wird, entbehrt ja einer Logik nicht. Das haben die Konzerne Michelin und Continental schon vorgemacht und auch Goodyear hat sich intern schon so organisiert, dass eine solche offizielle Zusammenlegung bzw. Bildung eines deutschsprachigen Raumes ohne Probleme möglich wäre. Während die so gebildeten neuen Räume aber von Karlsruhe bzw. von Hannover aus gemanagt werden, haben die Pirelli-Manager einen Umzug nach München für notwendig erachtet. So bleiben Spekulationen Tür und Tor geöffnet. Möglicherweise soll in München eine Basis geschaffen werden, der nicht allein der deutschsprachige Raum, sondern auch zentraleuropäische Länder zugeschlagen werden.
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