Aufträge im Wert von 400 Mio. Euro für Reifendruck-Überwachungssysteme von Siemens VDO

Die Siemens VDO Automotive AG ist im rasch wachsenden Markt der Reifendruck-Überwachungssysteme auf der Erfolgsspur: Für das erst kürzlich vorgestellte System “Tire Guard” konnte der Zulieferer neue Bestellungen im Gesamtwert von mehr als 400 Millionen Euro verbuchen. Vier weitere Automobilhersteller aus Europa, Japan und den USA – die Siemens VDO nicht namentlich nennt – hätten sich für die Innovation entschieden. Eine erste Ausstattung mit dem “Tire Guard” werde es in einem europäischen Fahrzeug bereits ab 2002 geben. Bis 2005 erwartet die Branche einen deutlichen Anstieg der Nachfrage auf mindestens 25 Millionen Systeme im Jahr. An diesem Wachstum will Siemens VDO in erheblichem Umfang teilhaben. Immer mehr Automobilhersteller setzen auf Überwachungssysteme, die den Autofahrer rechtzeitig vor zu niedrigem Luftdruck im Reifen warnen. Die Reifendrucküberwachung hat für den Autofahrer klare Vorteile: Er spart Kraftstoff und fährt sicherer. In den USA plant der Gesetzgeber als Reaktion auf den Rückruf von Firestone-Reifen und Unfälle mit dem Ford Explorer sogar eine Vorschrift, nach der ab November 2003 neu zugelassene Fahrzeuge mit einem Luftdruck-Warnsystem ausgestattet sein müssen. Am Markt werden derzeit verschiedene technische Lösungen für die Reifendrucküberwachung angeboten. Einfachere (ans ABS gekoppelte) Systeme berechnen den Druckverlust aus der Umdrehungsgeschwindigkeit des Rades, gelten aber vergleichsweise als relativ ungenau: Sie zeigen einen Fehler erst an, wenn bereits etwa ein Drittel der Luft den Reifen verlassen hat. Der Tire Guard von Siemens VDO misst – analog zu einigen Wettbewerbsprodukten – mit einem in der Felge sitzenden Sensor den Luftdruck direkt und kann daher auch kleinere Abweichungen von nur 0,1 bar wahrnehmen – das entspricht bei einem Pkw-Reifen etwa 5 Prozent des Solldrucks. Um eine noch schnellere Marktdurchdringung zu erreichen, hat Siemens VDO im September 2001 eine Allianz mit Reifenhersteller Goodyear geschlossen. Die Zusammenarbeit sieht die gemeinsame Entwicklung und Vermarktung von Reifendruck-Überwachungssystemen der zweiten Generation vor.

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