Der Michelin Alpin 5 ist da: Leistungsträger nicht nur auf „schwarzen Straßen“
Mit dem „Alpin 5“ bringt Michelin einen neuen Reifen für die nächste Wintersaison auf den Markt. Er wurde demnach speziell für die europäischen Länder entwickelt, die in der Wintersaison hauptsächlich „schwarze Straßen“ aufweisen, also Straßen, die nicht über mehrere Monate schnee- oder eisbedeckt sind. Für diesen Einsatzzweck des Alpin 5 verspricht der Anbieter „exzellente Leistung auf jeder Fahrbahn von Oktober bis April“. Welche Konzerntechnologien in dem Neuen stecken und was das mit dem „Total-Performance“-Konzept des Reifenherstellers zu tun hat, zeigte Michelin im Februar auf der offiziellen Produktpräsentation in Österreich.
Bei der Entwicklung des neuen Michelin Alpin 5 habe „ein größtmögliches Maß an Sicherheit unter allen winterlichen Bedingungen, also von Oktober bis April, im Mittelpunkt“ gestanden, wie der französische Reifenhersteller anlässlich der Produktpräsentation betont. Darin komme nicht zuletzt der Michelin-Ansatz der „Total Performance“ – also der maximalen Leistungsfähigkeit unter allen Bedingungen als eine der Kerneigenschaften eines jeden Produktes aus dem Hause Michelin – zum Ausdruck. Sicherheit und Leistungsfähigkeit hat aber nicht nur für Michelin oberste Priorität in der Produktentwicklung, auch bei den Kunden genießen diese Eigenschaften einen hohen Stellenwert. Dass es dabei im Winter wesentlich anspruchsvoller ist, diesem Leistungsanspruch gerecht zu werden, da in dieser Jahreszeit sehr unterschiedliche Witterungsbedingungen herrschen, versteht sich.
Michelin Alpin 5 – Das Sortiment
195/65 R15 91 T/H
195/65 R15 95 T/H 195/60 R16 89 T/H 205/55 R16 91T/H 205/55 R16 94 H/V 205/55 R16 91 H ZP 205/60 R16 92 T 205/60 R16 96 H 215/55 R16 97 H/V |
215/60 R16 99 T/H
215/65 R16 98 H 225/50 R16 96 H 225/55 R16 99 H/V 225/55 R16 99 V ZP 225/60 R16 102 H/V 205/50 R17 93 H/V 205/50 R17 89 V ZP 205/55 R17 95 H/V |
215/55 R17 94 H
215/55 R17 98 V 225/45 R17 91 H 225/45 R17 94 H/V 225/45 R17 91 V ZP 225/50 R17 94 H 225/50 R17 98 H/V 225/55 R17 97 H 225/55 R17 101 V |
Viele Autofahrer sind immer noch der Ansicht, Winterreifen erhöhten ausschließlich die Sicherheit auf schneebedeckten Straßen. „So kaufen Endverbraucher Winterreifen in erster Linie, um auf verschneiten Straßen zu fahren. Das zeigt, wie sehr sich die Wahrnehmung der Autofahrer von den tatsächlichen Straßenverhältnissen unterscheidet. In Europa sind die Straßen nur wenige Tage im Zeitraum Oktober bis April verschneit“, wie Michelin anlässlich der Produktvorstellung noch einmal deutlich machte.
Und dennoch besteht in einigen europäischen Ländern eine Winterreifenpflicht. Damit wird deutlich, dass Winterreifen unabhängig davon, ob die Straßen schneebedeckt sind, ein Plus an Sicherheit bringen und vor allem bringen müssen. „Sobald die Temperaturen in den einstelligen Bereich fallen, sind Winterreifen dank ihrer auf niedrige Temperaturen zugeschnittenen Gummimischungen besser auf die Straßenverhältnisse abgestimmt als Sommerreifen“, lautet die immer noch oftmals nur am Produkt Interessierten bekannte Feststellung, während das Gros der Endverbraucher oftmals Winterreifen nur in einen Sinnzusammenhang mit schnee- und eisbedeckten Straßen bringen kann. Unabhängig vom Verständnis der Öffentlichkeit – für Michelin ist es Ausdruck der „Total Performance“, dass ein Reifen wie der neue Alpin 5 eben „die beste Haftung unter allen winterlichen Fahrbedingungen bietet“, und dazu zählt eben nicht nur vermeintlich ‚klassisches’ Winterwetter, sondern auch grüne Winter mit schwarzen Straßen.
Für die Reifenentwicklung greift Michelin auf das umfassende Know-how von Ingenieuren und Technikern aus der Forschung und Entwicklung im eigenen Technologiezentrum zurück. Dazu kommt das Wissen zahlreicher Institutionen wie beispielsweise Universitäten, Forschungsinstitute oder Automobilklubs. Diese Expertise ermöglicht es, die Einsatzbedingungen der Produkte besser zu verstehen und vor allem, den von der Forschung definierten „Zielkonflikt bei der Entwicklung“ besser lösen zu können. Denn der Reifen muss eine Reihe von Eigenschaften miteinander kombinieren, die zunächst im Gegensatz zueinander stehen. Die Herausforderung bei der Entwicklung von Reifen besteht nun darin, diese scheinbar unvereinbaren Leistungsmerkmale miteinander in Einklang zu bringen und Weiterentwicklungen bei dem einen Merkmal nicht zulasten anderer gehen zu lassen. „So wird Michelin seiner Führungsrolle in puncto Innovation – zugunsten der Fahrer und ihrer Sicherheit – gerecht“, betont Michelin zur Alpin-5-Vorstellung.
Dabei verlässt sich das Unternehmen in seiner Produktentwicklung natürlich auf einen mehrdimensionalen Input. Michelin investiert etwa einerseits jährlich über 620 Millionen Euro in die Forschung und Entwicklung. Außer den Analysen, Experimenten und Tests, die sowohl im Labor als auch in der Echtsituation auf der Teststrecke durchgeführt werden, führt Michelin auch Fahrversuche direkt mit Verbrauchern durch. Die Ergebnisse von etwa 75.000 Verbrauchertests jährlich liefern wertvolle Informationen aus der Praxis. Dann generiert der französische Hersteller ein besseres Verständnis der Einsatzbedingungen auch dank einiger Partnerschaften mit namhaften Institutionen auf dem Gebiet der Unfallforschung und der Verkehrssicherheit. So nutzt Michelin etwa umfassende Informationen des Lehrstuhls für Verkehrsunfallforschung (VUFO) an der Technischen Universität Dresden. Anlässlich der Produktvorstellung gab VUFO-Geschäftsführer Dr. Lars Hannawald einen Einblick in den Sachzusammenhang Reifen/Autounfall. So geschehen in Deutschland im Winter etwa nur acht Prozent der Unfälle auf Schnee und Eis; die große Mehrheit aller Unfälle findet demnach auf schwarzem Asphalt statt – nass oder trocken. Welche Verkehrsunfallarten ereignen sich auf welchen Straßen, unter welchen klimatischen Bedingungen, mit welchen Fahrzeugtypen, zu welchem Zeitpunkt des Jahres? Antworten auf solche und andere Fragen sind für Michelin zentral in der Produktentwicklung nach dem „Total-Performance“-Konzept.
Zwei Kerntechnologien
In die Entwicklung des neuen Michelin Alpin 5 sind zwei „innovative Entwicklungen“ eingeflossen, wie der Hersteller in Österreich anlässlich der Produkteinführung unterstreicht. Die eine Entwicklung betrifft die Gestaltung des Laufflächengummis, die andere betrifft die Zusammensetzung der Gummimischung selbst.
Dank seines neuen Laufflächenprofils verfüge der Alpin 5 gegenüber seinem Vorgänger – dem Alpin A4 – über mehrere herausragende Eigenschaften. Der neue Alpin 5 verfügt über ein laufrichtungsgebundenes, stark ausgeschnittenes Profil sowie über speziell gestaltete Profilblöcke mit hohem Negativanteil; dieser liegt sogar 17 Prozent über dem des Vorgängers. Der Reifen drücke sich in den Schnee, sodass eine Art Zahnradeffekt entstehe. Dank der Neuausrichtung der seitlichen Kanäle werde das Wasser sehr gut zur Seite abgeleitet, was das Aquaplaningrisiko spürbar verringere.
Die Lamellen wirkten außerdem wie Tausende kleiner Krallen, die sich am Untergrund festhakten und Traktion erzeugten. „Dieser Effekt ist umso wirksamer, wenn der Reifen über eine hohe Lamellenzahl verfügt und sie speziell für die ihnen zugedachten Aufgaben gestaltet sind. Der neue Michelin Alpin 5 verfügt gegenüber seinem Vorgänger über zwölf Prozent mehr Profilmuster und hat 16 Prozent mehr Lamellen.“
Die sogenannte StabiliGrip-Technologie soll unterdessen für ein gezielt ausgestaltetes Profil sorgen, das hohe Lenkpräzision ermögliche. Je größer die Kontaktfläche am Boden, desto besser die Haftung. Da sich der Reifen bei jeder Radumdrehung verformt, haben die Michelin-Ingenieure gezielt ausgestaltete Profilmuster mit spezieller Ausrichtung entwickelt, sodass eine selbstblockierende Funktion entsteht. „Das sorgt für eine hohe Lenkpräzision“, so der Hersteller.
Neben der Gestaltung des Laufflächengummis spielt die Zusammensetzung der Gummimischung eine zentrale Rolle für die Leistungsfähigkeit des neuen Michelin Alpin 5; Stichwort hier: „Innovative Tread Compound Technology“. Ein höherer Silica-Anteil in der Gummimischung trage dabei zur besseren Haftung auf kalter, nasser Fahrbahn bei. Erstmals in einer Winterreifenproduktreihe hat Michelin die sogenannte „Innovative Tread Compound Technology“ angewendet und damit Funktionselastomere – das sind Synthesekautschuke – in den Gummimischungen verarbeitet. Diese Funktionselastomere erlaubten eine sehr homogene Gummimischung mit einem höheren Silica-Anteil und erlaubten außerdem „bessere Haftungseigenschaften auf nasser und verschneiter Fahrbahn, ohne die Energieeffizienz des Reifens zu beeinträchtigen“. Zudem komme in der neuen Gummimischung die sogenannte „Michelin Helio Compound Technology“ der vierten Generation zum Einsatz; durch die Verwendung von Sonnenblumenöl werde die Funktionsweise des Reifens besonders bei niedrigen Temperaturen optimiert. ab
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