Continental setzt Neuheiten richtig in Szene
Die Continental AG hatte auf der REIFEN 2008 viel Neues zu bieten: Erstmals zeigte der deutsche Hersteller etwa den ContiSeal, ein sich nach Beschädigung selbstabdichtender Reifen, der in diesem Jahr exklusiv für Volkswagen eingeführt wurde und mit dem sich 85 Prozent der üblicherweise auftretenden Reifenpannen vermeiden lassen. Bei den Winterreifen beeindruckte der neue ContiWinterContact TS 830, der ab Herbst 2008 mit Freigaben bis 210 km/h im Handel sein wird. Aber auch bei den Marken Uniroyal und Semperit hatte der Reifenhersteller und Automobilzulieferer einige Neuheiten in Essen am Start. Die Marke Uniroyal etwa zeigte mit dem RainSport 2 und dem Winterreifen MS plus 6 gleich zwei Messeneuheiten, was auch auf die Marke Semperit mit dem Speed-Life und dem Master Grip zutrifft.
Dem neuen ContiSeal, vom Hersteller als „Reifen mit Selbstheilungskräften“ vorgestellt, ist auf Anhieb die Etablierung als Erstausrüstungsreifen gelungen. Reifen mit der neuen ContiSeal-Technik ermöglichen die Weiterfahrt trotz eingedrungener Nägel oder Schrauben. Eine Schutzschicht auf der Innenseite der Reifenlauffläche dichtet dabei Löcher, die durch das Eindringen von spitzen Gegenständen entstehen, sofort ab. Die Abdichtung funktioniert bei nahezu allen Löchern, die von Fremdkörpern bis zu fünf Millimetern Durchmesser verursacht werden. Damit deckt die ContiSeal-Technologie, die die vorhandene Continental-Produktpalette an Not- und Pannenlaufsystemen ergänzt, rund 80 Prozent aller Reifendurchstiche ab. Und seit Mai 2008 stattet Erstausrüstungspartner Volkswagen den viertürigen Passat CC erstmals serienmäßig mit dem ContiSeal in den Größen 235/45 R17 W und 235/40 R18 W aus. Die Reifen werden dabei mit dem Profil des ContiSportContact 3 hergestellt, den der Hannoveraner Konzern bereits vor über zwei Jahren eingeführt hat und der heute in 36 Dimensionen zwischen 17 und 21 Zoll verfügbar ist.
Highlight des Continental-Winterprogramms und somit Thema der Reifenmesse ist der neue ContiWinterContact TS 830, der für extrem kurze Bremswege auf allen winterlichen Fahrbahnen entwickelt und speziell auf elektronische Sicherheitssysteme abgestimmt wurde, so der Hersteller, dessen neuer Winterspezialist für Pkw der Mittel- und Oberklasse entwickelt wurde.
Der neue TS 830 mobilisiere bei Schnee, Eis und Nässe gleichermaßen hohe Sicherheitsreserven. Durch den Einsatz neuester Technologien, unter anderem auch die spezielle Abstimmung auf elektronische Sicherheitssysteme wie ESC, zeige der Kältespezialist bei allen Witterungsbedingungen Bestleistungen beim Bremsen. Das neue Konturkonzept „DirectDrain“ löse den für laufrichtungsgebundene Reifen typischen Zielkonflikt zwischen Sicherheit auf Nässe und Wintereigenschaften. Die Kombination einer maximalen Anzahl von Querkanten in Laufrichtung mit der „DirectDrain“-Kontur optimiere die Wintereigenschaften von Fahrzeugen mit ESC und verkürze gleichzeitig die Entwässerungswege durch pfeilförmige Nute und eine vergleichsweise schmale Bodenaufstandsfläche.
Eine stabilisierende Profilbodenplatte erhöhe die Quersteifigkeit, verbessere das Trockenhandling und verringere den Rollwiderstand. Der Laufstreifen sei funktionell aufgeteilt: Ein hoher Lamellenanteil in der Profilmitte verbessere den Eisgriff, während der hohe Anteil an Blockkanten in der Schulter eine tiefe Verzahnung mit Schnee und damit einen verbesserten Schneegriff bewirke. „Durch die Maximierung der Griffkantenbildung ist die Bremswirkung auf Eis und nassen Straßen hervorragend“, so der Hersteller. Verstärkt werde diese Eigenschaft noch durch eine neue Mischungstechnologie (H.A.F.T. – Hydrophil Adhäsion Fluid Technology), die zusätzliche Kräfte zwischen Gummi und Wasser übertragen soll. Dies wirke sich positiv auch auf vereister Fahrbahn aus, weil sich auf Eis hinter der Griffkante ein sehr dünner Wasserfilm bildet. Weil sein Rollwiderstand nicht größer ist als der von Sommerreifen, so die Continental weiter, erreiche er auch bei Krafftstoffverbrauch und CO2-Emission deren Werte. Der ContiWinterContact TS 830 ist in 18 Dimensionen für Geschwindigkeiten bis zu 210 km/h erhältlich.
Der neue Uniroyal RainSport 2
Die Witterungsbedingungen sind nicht immer ideal fürs Autofahren. Gerade auf nasser Fahrbahn passieren ein Großteil aller Verkehrsunfälle. Kein Wunder also, dass die Mehrzahl der Autofahrer gerade bei Nässe eine herausragende Performance von ihren Reifen auf nassem Untergrund erwartet. „Genau daraufhin werden Uniroyal Reifen entwickelt“, so der Hersteller, dessen neuer Hochleistungsregenreifen Uniroyal RainSport 2 für Limousinen, Sportwagen und Tuningfahrzeuge jetzt verfügbar ist.
Mit dem RainSport 2 bringt Uniroyal in diesem Sommer einen Sportreifen auf den Markt, der neue Maßstäbe auf regennasser Fahrbahn setzen soll. Er löst den bewährten RainSport 1 ab und ist dem Vorgängermodell in allen Belangen überlegen, verspricht der Hersteller. Bemerkenswert sei dabei insbesondere die weitere Verbesserung der ohnehin schon hervorragenden Nässeperformance bei gleichzeitiger Laufleistungssteigerung um klare acht Prozent. Dazu habe wesentlich eine besondere Laufflächenmischung beigetragen, die von den Entwicklern „Red-Hot Silica Compound“ genannt wird und die aufgrund ihrer Beschaffenheit die effektive Kontaktfläche zwischen Reifen und Fahrbahn vergrößere. Der Reifen könne sich somit besser mit dem Straßenbelag verzahnen.
Höhere Sicherheit gegen Aquaplaning bietet das weiterentwickelte V-Profil, dessen Rippen die Entwickler für effizientere Wasserverdrängung nun mit einer Wölbung versehen haben. Eine besondere 3-D-Struktur in Rillengrund und Rillenflanke unterstütze die Wasserableitung aus der Bodenaufstandsfläche. Freigegeben ist der RainSport 2 für Geschwindigkeiten bis zu 300 km/h. Verfügbar sind 51 Dimensionen vom 205/55 R16 W bis zum extrem sportlichen 275/30 R19 W in XL-Version.
Die neuen Uniroyal-Winterreifen beherrschen den für mitteleuropäische Verhältnisse typischen Mix aus Kälte und Nässe noch besser als ihre Vorgänger, betont der Hersteller. Mit dem neuen MS plus 6 und dem MS plus 66 sei es den Entwicklern gelungen, vor allem die Aquaplaningsicherheit, das Schneehandling und die Nassbremseigenschaften noch einmal deutlich zu optimieren. Gerade der neue Uniroyal MS plus 6 sei dabei eine Kombination von Wirtschaftlichkeit und Sicherheit.
„Der MS plus 6 ist der Spezialist auf winterlicher Nässe für die Kompaktklasse“, so der Hersteller. Einheitlich breite Profilbänder sollen dafür sorgen, dass sich das Profil gleichmäßig verformt. Dadurch sei die Laufleistung gegenüber dem Vorgänger, dem MS plus 5, nachhaltig erhöht worden. Gleichzeitig aber sei es ab auch gelungen, die sicherheitsrelevanten Eigenschaften auf trockener wie auf nasser Fahrbahn zu verbessern.
Das neue 3-Lamellensystem FLS vereine einen hervorragenden Schneegriff mit einer niedrigen Blockverformung beim Bremsen und bei Kurvenfahrten. Auch könnten hohe Seitenkräfte auf Schnee übertragen werden. Dadurch zeichne sich der MS plus 6 durch eine sehr gute Traktion und Seitenführung auf Schnee aus und erreiche auf trockener Fahrbahn exzellente Handling- und Bremseigenschaften. Erst recht in seinem Element sei er auf nasser Fahrbahn. Dort ermögliche er besonders kurze Bremswege, weil sich das Profil durch den Einsatz hoch dämpfender Nassgriff-Polymere schneller an die nasse Fahrbahn anpassen könne. Die Aquaplaning-Sicherheit wurde durch speziell geformte Aqua-Flankenwinkel verbessert: Zur schnelleren Wasserableitung erhielten sie eine flache Rillenwand. Der neue Reifen kommt zur Wintersaison 2008 in 24 Dimensionen in 13 und 14 Zoll auf den Markt und ist für Geschwindigkeiten bis 190 km/h zugelassen.
Neues von der Marke Semperit
„Vom Kleinwagen bis zur automobilen Oberklasse: Die Marke Semperit bietet sichere Mobilität in allen Fahrsituationen“, heißt es vonseiten des Herstellers. Der Comfort-Life, der Speed-Comfort und insbesondere der brandneue Speed-Life überzeugten durch Ausgewogenheit in Qualität und Preis wobei der neue Speed-Life der Hochleistungsreifen für starke Limousinen und die Mittelklasse ist.
Wenn der Speed-Life in diesem Sommer erstmals in die Regale des Handels rollt, wird er den Direction-Sport ablösen, gegenüber den er in allen Bereichen optimiert wurde. Den Schwerpunkt legten die Entwickler dabei auf optimierte Handlingeigenschaften. Das liege im Wesentlichen an seinem innovativen Profildesign in Verbindung mit einer optimalen Steifigkeitsverteilung. Damit bringt der Pneu Quer- und Längskräfte direkter auf die Straße, dies sorge für sicheres Handling auf kurvigen und extrem kurvigen Strecken. Das neue Profil nutze aber nicht nur sportlichen Fahrern, sondern biete darüber hinaus auch eine Weiterentwicklung beim Fahrkomfort. Aber auch in den Nässedisziplinen Bremsen und Aquaplaning seien die Eigenschaften gesteigert worden, das Nassbremsverhalten sogar um neun Prozent, so der Hersteller weiter. Das Verbesserungspotenzial im Bereich Aquaplaning liege bei vier Prozent. Dafür sei der Speed-Life mit der neusten Generation einer Voll-Silica-Mischung ausgestattet worden. Diese ermögliche nicht nur einen deutlichen Entwicklungsschritt im Nassgriff, sondern darüber hinaus auch eine Reduzierung des Rollwiderstands.
Freigegeben ist der Semperit Speed-Life für Geschwindigkeiten bis zu 270 Stundenkilometer. Vom Start weg lieferbar sind 34 Dimensionen von 15 bis 19 Zoll. Die Größenpalette zur Markteinführung reicht vom 205/60 R16 V bis zum sportlichen 225/35 R19 W mit XL-Kennung. Zum nächsten Jahr kommen nach heutigem Kenntnisstand rund 25 weitere Größen hinzu.
Mit dem Master-Grip präsentiert die Marke Semperit im kommenden Herbst einen Nachfolger des erfolgreichen Winter-Grip. Gegenüber dem Vorgängermodell sei der Neue in nahezu allen Disziplinen deutlich verbessert worden. Beispielsweise verfüge der Pneu über eine innovative Mischung mit speziellen Anti-Frost-Polymeren für eine dauerhafte Profilflexibilität bei besonders niedrigen Temperaturen. So biete der neue Semperit Master-Grip über die gesamte Lebensdauer gleich bleibend hohen Grip auf Schnee und Eis.
Wie der Speed-Grip, den Semperit für Fahrzeuge der Oberklasse anbietet, verfügt auch der Master-Grip über die bewährte Netzlamellen-Technik, mit der die Bremswege auf vereisten Fahrbahnen deutlich verkürzt werden können. Die gegenüber dem Vorgängermodell um fünf Prozent verbesserte Aquaplaningsicherheit verdanke der Pneu einer erhöhten Zahl von Querrillen im Schulterbereich, die Wasser aus der Bodenaufstandsfläche schnell nach außen ableiten.
Verfügbar ist der Master-Grip vom Start weg in 31 Dimensionen von 13 bis 15 Zoll. Damit decke er nahezu 99 Prozent des europäischen Marktes in diesem Segment ab. Zugelassen ist der neue Winter-Pneu für Geschwindigkeiten bis 190 km/h.
Während der Reifenmesse zeigte die Continental allerdings nicht nur Neuigkeiten aus der Division Pkw-Reifen, sondern natürlich auch aus der Division Nutzfahrzeugreifen. Und hier erregte der HTR2 das Interesse der Messebesucher, ein Reifen, der als Vorläufer einer neuen Generaltion von Lkw-Reifen auf den Markt kommt. Der Allrounder für den Nah- und Fernverkehr wurde während der Messe mit seinem „Zwilling“ gezeigt, einem Contire-Heißrunderneuerten. Näheres zum neuen HTR2 veröffentlichte die NEUE REIFENZEITUNG in einem gesonderten Beitrag in ihrer Juni-Ausgabe.
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