Continental legt Ergebnisse der Studentenumfrage vor
Die deutschen Studenten rechnen mit teils erheblichen weiteren Änderungen des Rentensystems zu ihren Lasten, sie zeigen aber gleichzeitig klar weniger Interesse am Thema Alterssicherung als noch vor drei Jahren. Die Hochschulabsolventen schätzen außerdem das wirtschaftliche Umfeld in Deutschland und ihre beruflichen Zukunftsaussichten so optimistisch ein wie seit fünf Jahren nicht. Dieser Optimismus drückt aber im Gegenzug die Bereitschaft zu Mobilität und Flexibilität deutlich. Das sind einige Ergebnisse der repräsentativen fünften „Continental-Studentenumfrage“, die der internationale Automobilzulieferer nun in Berlin in Kooperation mit der TU Darmstadt präsentiert hat. Continental stellt jährlich mehr als 1.300 Hochschulabsolventen ein, davon mehrere Hundert in Deutschland.
TNS/Infratest hatte Anfang dieses Jahres im Auftrag der Continental AG zum fünften Mal seit 2003 rund 1.000 Studenten nach ihren Ansichten zu Karriere, Arbeitswelt und Hochschulthemen befragt. Ein Schwerpunkt der Umfrage waren in diesem Jahr die Themen Alterssicherung. Grundsätzlich hält nur weniger als ein Drittel der befragten Hochschulabsolventen die eigenen Kenntnisse zu den Reformen der Sozialsysteme für „sehr gut“ oder „gut“, 2005 war es noch etwa die Hälfte. Gleichzeitig hat sich die Zahl derjenigen, die sich nur „ausreichende“ oder „ungenügende“ Kenntnisse attestieren, auf knapp 30 Prozent nahezu verdoppelt.
86,6 Prozent der Befragten erwarten in den kommenden Jahren weitere Änderungen am Rentensystem. Dennoch ist der Anteil derjenigen, die ihr Interesse an Alterssicherung als „sehr hoch“ oder „hoch“ bezeichnen, in den vergangenen drei Jahren von 62 auf 50,2 Prozent deutlich gefallen. „Wir sehen diesen Trend mit Besorgnis, denn die Investition von Arbeitszeit oder Entgeltkomponenten in die eigene Altersvorsorge wird an Bedeutung und Umfang zunehmen“, sagte Continental-Personalvorstand Heinz-Gerhard Wente.
Auf den höchsten Wert seit Start der Continental-Studentenumfrage 2003/2004 ist die Einschätzung der beruflichen Zukunftsperspektiven gestiegen: 75 Prozent der Befragten erwarten „sehr gute“ oder „gute“ Karriereaussichten, das sind 11,8 Punkte mehr als vor fünf Jahren und zwei Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. Entsprechend rückläufig ist die Zahl der Skeptiker. Parallel verläuft die Entwicklung der Einschätzung der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen. „Der gesunde Optimismus hat eine ungesunde Nebenwirkung: Die gefühlte Sicherheit verleitet zu einer im harten internationalen Wettbewerb unangebrachten Bequemlichkeit“, warnte Wente.
Beispiel Mobilität: Bei Verlust des Arbeitsplatzes würden 29,7 Prozent (2006: 44; 2004: 36,1) eine vergleichbare neue, aber schlechter bezahlte Stelle annehmen. 26,9 Prozent (19,2; 22,6) würden dies ablehnen. Auch in Sachen Auslandseinsatz geht der Trend nach unten: Zwar schätzen sich rund 45 Prozent der Studenten als absolut oder eher mobil ein, wenn es um die Bereitschaft geht, zukünftig länger als ein Jahr im Ausland zu verbringen, das sind weniger als in den Vorjahren (2007: 50,5 Prozent; 2005: 50 Prozent).
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