Hella steigt ins Diagnosegeschäft ein
Mit dem Hella Data and Diagnostic-System (Hella DDS) bietet der Licht- und Elektronikspezialist freien Werkstätten ab sofort ein voll integriertes Komplettsystem mit technischer Datensoftware (Hella DDS 100) und einem Interface zur Diagnose von Steuergeräten (Hella DDS 200) an. Dabei soll der Zugriff auf den Hella-Ersatzteilkatalog sowie die Verknüpfung mit jedem TecDoc-basierten Teilekatalog (ab April 2008) das System benutzerfreundlich machen. Mit Informationen und der Diagnose von mehr als 45 Fahrzeugmarken mit etwa 33.500 Modellen erfülle Hella DDS schon heute in hohem Maße die Praxisanforderungen der Werkstatt, so das Unternehmen. Ziel sei es jedoch, den Datenbestand kontinuierlich zu erweitern. „Um moderne Fahrzeuge reparieren zu können, benötigt die freie Werkstatt immer mehr technische Daten und eine umfassende Diagnose“, betont Martin Herbst, CEO Aftermarket & Special OE der Hella KGaA Hueck & Co. Denn seinen Worten zufolge nimmt die vernetzte Elektronik im Auto zu. Wer den Fehler und das passende Ersatzteil umgehend finde, kann entsprechend viele Reparaturen wirtschaftlich durchführen, heiß es. Basis für die DDS-Entwicklung und -Realisierung war demnach die im Herbst 2006 erfolgte Übernahme der Anteilsmehrheit am 1956 gegründeten und heute 26 Mitarbeiter beschäftigenden Softwarespezialisten Tolerance A/S mit Sitz in Viborg (Dänemark), der Software für einen internetbasierten technischen Service sowie die Diagnose und Reparatur von Pkw und Nutzfahrzeugen entwickelt und vertreibt.
Mit dem Einstieg in das Diagnosegeschäft will Hella laut eigenen Aussagen seine „4+2“-Strategie im Aftermarket-Geschäft – die Vier steht dabei für die Kernkompetenzbereiche Beleuchtung, Elektrik, Elektronik und Thermomanagement des Unternehmens, während die Zwei dessen Informations-/Bestellsysteme sowie technischen Service symbolisiere – stärken. Diesem Ziel diene auch die Kooperation mit Visteon, heißt es weiter: Seit Januar 2008 sind Hella sowie das Joint Venture Behr Hella Service Vertriebspartner der Visteon Corporation für Produkte des freien Kfz-Teilemarkts in Europa. „Durch diese exklusive Vertriebspartnerschaft stärken wir unsere bereits heute bedeutende Marktposition in den Produktsegmenten Beleuchtung und Thermomanagement und steigern dadurch erheblich die Attraktivität unseres Ersatz- und Verschleißteilprogramms für Handel und Werkstatt in Europa“, ist Martin Herbst überzeugt. In der Produktgruppe Beleuchtung hat Hella im ersten Schritt rund 250 Schweinwerferausführungen übernommen, wobei Schritt für Schritt weitere aus dem zukünftigen Erstausrüstungsprogramm von Visteon ergänzt werden sollen und die Vermarktung der Beleuchtungsprodukte unter dem Markennamen Hella erfolge. Im Produktprogramm Thermomanagement übernimmt Behr Hella Service über 300 Visteon-Produkte für Motorkühlung und Fahrzeugklimatisierung, die unter der Marke Behr Hella Service vermarktet werden.
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