Rekordumsätze bei Goodyear
The Goodyear Tire & Rubber Company hat die Ergebnisse des vierten Quartals und damit auch des Geschäftsjahres 2007 vorgelegt. Das Rekordquartal hat überproportional dazu beigetragen, den Konzernumsatz im letzten Jahr um fünf Prozent auf 19,644 Milliarden US-Dollar klettern zu lassen. Nach einem Jahresverlust in Höhe von 330 Millionen Dollar in 2006 hat Goodyear in 2007 mit 602 Millionen US-$ (net income) den Sprung in die schwarzen Zahlen zwar deutlich geschafft, aber auch in beträchtlichem Maße von den günstigen Wechselkursverhältnissen profitiert, die allein 315 Millionen Dollar zum Ergebnis beigetragen haben. Einerseits musste der Reifenhersteller Mengeneinbußen hinnehmen unter anderem wegen des mageren Winterreifengeschäftes in Europa und wegen der Aufgabe margenschwacher Produktlinien für Private Labels in Nordamerika. Andererseits konnte er dies aber durch die Durchsetzung höherer Preise und eine Verbesserung des Produktmix überkompensieren. Auf dem Weg, etwa zwei Milliarden Dollar bis Ende 2009 an Kosten einzusparen, hat Goodyear mit etwa einer Milliarde Dollar mehr als die Hälfte des Weges zurückgelegt.
Goodyear konnte zwar die geographische Dominanz des Nordamerika-Geschäftes, auf das jetzt noch gut 45 Prozent des Konzernumsatzes entfallen, verringern, bezahlte das aber mit Umsatzeinbußen (8,862 Milliarden US-Dollar nach 9,089 Mrd.). In 2006 hatte Goodyear in Nordamerika noch 90,9 Millionen Reifen verkaufen können, im letzten Jahr nur noch 81,3 Mio. Einerseits hat Goodyear eine Reihe von Segmenten und Private Brands aufgegeben und sowohl unter der Schwäche der Erstausrüstung wie des Ersatzgeschäftes im Heimatmarkt gelitten, andererseits konnten Preise angehoben und das Produktmix verbessert werden. Die beiden Hauptmarken Goodyear und Dunlop haben laut Herstellerangaben Marktanteile hinzugewonnen. Nach einem Verlust vor Jahresfrist von 233 Millionen Dollar, ist die Geschäftseinheit North American Tire mit 139 Millionen Dollar wieder profitabel (operating income). Zu berücksichtigen ist allerdings, dass das Ergebnis in 2006 von größeren Streiks maßgeblich negativ beeinflusst war, die mit 313 Millionen Dollar das operating income belastet hatten.
Mit einem Anteil am Konzernumsatz von 27,5 Prozent hat die Geschäftseinheit European Union Tire ihre Bedeutung gesteigert. Der Umsatz kletterte von 4,990 Milliarden auf 5,393 Milliarden Dollar, der Gewinn (operating income) allerdings nur geringfügig von 286 Mio. auf 302 Mio. US-$. Gerade im letzten Quartal des vergangenen Geschäftsjahres wurden die durch höhere Preise und ein verbessertes Produktmix erreichten Fortschritte durch Mengenrückgänge (vor allem bei Winterreifen) und eine – lt. Goodyear – ineffiziente Produktion in Frankreich belastet. Der Absatz ging von 63,5 Millionen Einheiten auf 59,4 Mio. zurück.
Die Geschäftseinheit Latin American Tire ist mit einem Anteil am Konzernumsatz in Höhe von 9,5 Prozent knapp auf Rang 3 der Goodyear-Ländergruppen. Der Mengenabsatz kletterte von 21,2 Mio. auf 21,8 Mio. Einheiten, der Umsatz von 1,607 Mrd. auf 1,872 Mrd. Dollar, der Gewinn (operating income) von 326 Mio. auf 359 Mio. US-Dollar in 2007. Bei der Präsentation des Lateinamerika-Ergebnisses verweist Goodyear explizit auf höhere Volumina, die ins Erstausrüstungsgeschäft gegangen sind.
Mit einem Konzernanteil von 9,3 Prozent lag die Geschäftseinheit „Eastern Europe, Middle East and Africa Tire“, die zum 1. Februar dieses Jahres mit der „European Tire“ verschmolzen wurde, in 2007 knapp hinter dem Südamerika-Geschäft in der Bedeutung: Das Absatzwachstum war moderat (von 20 auf 20,2 Millionen Einheiten), der Umsatz- (von 1,562 Mrd. auf 1,824 Mrd. Dollar) und Gewinnzuwachs (von 229 Mio. auf 280 Mio. Dollar) beachtlich. Goodyear hebt vor allem angestiegene Volumina im Ersatzgeschäft und speziell höhere Umsätze in Russland hervor.
In der globalen Wachstumsregion „Asia Pacific“ hat Goodyear das Absatzvolumen nicht halten können (19 Mio. nach 19,4 Mio. Einheiten), den Umsatz aber von 1,503 Mrd. auf 1,693 Mrd. Dollar steigern können. Das operating income hat einen Sprung von 104 Mio. auf 150 Mio. Dollar gemacht und war getragen von Wachstum speziell in den Schlüsselmärkten China und Indien.
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