Werkstattausrüster sehen Fernostkonkurrenz gelassen entgegen
Laut dem Bundesverband der Hersteller und Importeure von Automobilserviceausrüstungen e.V. (ASA) versuchen immer mehr Anbieter aus dem asiatischen Raum auf dem deutschen Werkstattausrüstungsmarkt Fuß zu fassen. Deswegen wollte der Verband von seinen Mitgliedsbetrieben wissen, ob sie dies als Bedrohung empfinden. Den Ergebnissen einer entsprechenden Umfrage zufolge sehen die im ASA organisierten Werkstattausrüster dem Wettbewerb aus Fernost jedoch eher gelassen entgegen, da der Einfluss asiatischer Werkstattausrüster auf den deutschen Markt als „noch recht überschaubar“ bewertet wird.
Vor allem aufgrund häufiger Qualitätsmängel bei asiatischen Produkten sei noch eine große Zurückhaltung seitens der Kfz-Werkstätten zu beobachten, heißt es weiter. „Achtsamkeit ist geboten, denn bei asiatischen Anbietern sind Qualitätsentwicklungen spürbar. Daher könnte der Einfluss der Werkstattausrüster aus Fernost in den nächsten drei Jahren stärker werden“, warnt ASA-Präsidenten Klaus Burger dennoch davor, zu leichtfertig mit dem Thema umzugehen. Diese Einschätzung teilen seinen Worten übrigens auch die Verbandsmitglieder. Über 65 Prozent der Unternehmen, die sich an der Umfrage beteiligt haben, erwarten für den deutschen Markt einen starken Einfluss auf das derzeitige Preisgefüge. Ähnlich die Einschätzung für den europäischen Markt. Allerdings räumen die Werkstattausrüster ihren Wettbewerbern aus Fernost vor allem in preissensiblen Produktgruppen in den osteuropäischen Ländern gute Marktchancen ein.
Obwohl ein Großteil der Werkstattausrüster der Umfrage zufolge eine steigende Nachfrage für Werkstattausrüstungsprodukte im asiatischen Raum erwartet, sehen sie nur wenige Chancen, in diesem Wirtschaftsraum Fuß zu fassen. Zu den größten Markteintrittshürden werden Handelsbarrieren und die hohe Qualität europäischer Produkte gezählt, die sich dadurch vielerorts in Asien preislich nicht wirtschaftlich absetzen ließen. Zudem wurde seitens der ASA-Mitglieder im Rahmen der Befragung sehr häufig das hohe Nachahmungsrisiko als Grund für die eher schwierig bis mäßig beurteilten Markteintrittschancen in den asiatischen Raum genannt. „Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen bleibt nur der Weg, gemeinsam mit deutschen Automobilherstellern in asiatischen Märkten Fuß zu fassen“, so Burger, der trotz Wirtschaftsboom in Deutschland von einem hierzulande nur mäßigen Wachstum des Marktes für Werkstattausrüstungen berichtet.
„Nach mehreren Jahren des Wachstumsstillstands hoffen wir, dass die konjunkturelle Hochphase länger anhält. Denn nur wenn die Autofahrer wieder bereit sind, mehr Geld für die Wartung und Reparatur ihrer Autos auszugeben, steigt die Investitionsbereitschaft der Kfz-Werkstätten“, sagt der ASA-Präsident mit Blick auf Deutschland. Während die Werkstattausrüster die Wachstumschancen für den heimischen Markt als verhalten optimistisch einschätzen, bewerten sie demgegenüber den europäischen bezüglich einer steigenden Nachfrage etwas positiver. Als weitere, gemeinsame Trends auf dem deutschen und europäischen Werkstattausrüstungsmarkt wurden bei der Umfrage höhere Erwartungen der Werkstätten in Sachen Qualität und Service, fallende Preise aufgrund eines stärkeren Wettbewerbs sowie eine zunehmende Nachfrage nach technisch anspruchsvolleren Produkte genannt.
Diesen Herausforderungen wollen die ASA-Mitglieder in einzelnen Segmenten mit Kooperationen unter den Marktteilnehmern begegnen. Aber auch Fusionen bzw. Firmenübernahmen werden als Möglichkeit erachtet, um wirtschaftlich hochwertige Produkte für die Werkstattausrüstung anbieten zu können. „Unsere Branche ist einem ständigen Wandel unterworfen. Neben den wechselnden Marktbedingungen müssen wir uns vor allem den steigenden Anforderungen seitens der Fahrzeugtechnik und des Umweltschutzes stellen. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass die hohe Innovationskraft der ASA-Mitglieder auch künftig ein Garant dafür sein wird, dass den Werkstätten jederzeit qualitativ hochwertige Produkte und ein leistungsfähiger Service zu fairen Preisen zur Verfügung stehen wird“, ist Burger überzeugt.
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