Lebhaftes Interesse am insolventen Alufelgenhersteller BBS
Für den insolventen Alufelgenhersteller BBS Kraftfahrzeugtechnik (Schiltach) interessieren sich nach Angaben des Insolvenzverwalters Jobst Wellensiek eine Vielzahl potenzieller Käufer, wird er in verschiedenen Medien zitiert. Von 35 Interessenten hätten mehr als 20 vorläufige Gebote abgegeben, habe der Heidelberger Rechtsanwalt erklärt. Die damit beauftragte Investmentbank Rothschild solle kurzfristig über die Aufnahme von Gesprächen mit einem oder mehreren Bietern entscheiden. Für eine dauerhafte Sanierung des Unternehmens sieht Wellensiek gute Chancen.
Ungeachtet des vom Amtsgericht Rottweil offiziell eröffneten Insolvenzverfahrens seien die Auftragseingänge sehr gut und der Auftragsbestand hoch, erklärte Wellensiek. Die Kunden – vor allem die großen Autohersteller – würden BBS die Stange halten. Sie hatten sich im Frühjahr verpflichtet, ihre Aufträge an BBS zumindest für die nächsten sechs Monate weiter laufen zu lassen. Die Produktion laufe mit 830 Mitarbeitern in Deutschland in vollem Umfang weiter, in ausländischen Tochterfirmen und bei Beteiligungen arbeiten weitere ca. 860, davon etwa 460 bei der Binzhou Movever in China. Auch die Italien-Tochter BBS Riva hat inzwischen Insolvenz angemeldet, heißt es bei Reuters.
Einem Gutachten Wellensieks zufolge hat das Unternehmen aus Schiltach im Schwarzwald sein gesamtes Eigenkapital aufgezehrt. Ende 2005 war dieses noch auf 36,5 Millionen Euro beziffert worden. Die Stammaktien des 1970 gegründeten und seit 1987 börsennotierten Unternehmens sind im Besitz von drei Familien, mehrheitlich der Familie Baumgartner.
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