Continental verabschiedet Stöcken-Sozialplan
Nach langem Ringen hat sich die Continental AG mit der Gewerkschaft auf einen Sozialplan für die bis Ende 2007 geplante Schließung der Pkw-Reifenproduktion im Stammwerk in Hannover-Stöcken verständigt. Der Sozialplan koste das Unternehmen 15 Millionen Euro, heißt es dazu in einer Veröffentlichung. Insgesamt sollen 370 Stellen abgebaut werden, davon wie im Februar angekündigt 320 allein in der Reifenproduktion. „Die Gesamtkosten des Programms bleiben im Rahmen des vorgesehenen Budgets von 15 Millionen Euro“, teilte der Reifenhersteller und Automobilzulieferer mit. Das Geld war bereits im vergangenen Jahr zurückgestellt worden.
Der Kompromiss regele unter anderem die Höhe der Abfindungen und die Einrichtung einer Qualifizierungsgesellschaft. Besonders umstritten sei der Berechnungsfaktor für Abfindungen gewesen, der laut Continental auf 1,15 Monatslöhne pro Beschäftigungsjahr festgelegt wurde. Einschließlich Alterszuschlägen belaufe sich der Berechnungsfaktor auf 1,27 bis 1,62 Monatslöhne, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft IG BCE. Conti-Personalleiter Friedrich-Wilhelm Falkenreck sprach von einer Einzelfalllösung, die nicht zu einem generellen Modell tauge.
Zwischen 150 und 250 Beschäftigte sollen in einer Qualifizierungsgesellschaft geschult werden, um sich auf andere Arbeitsplätze zu bewerben. In dieser Zeit würden 90 Prozent des Nettogehalts gezahlt. 60 Beschäftigte hätten im Konzern bereits einen anderen Arbeitsplatz erhalten. Die Pkw-Reifenproduktion in Hannover-Stöcken sollte ursprünglich bereits bis Ende dieses Jahres eingestellt werden. Nach wochenlangen Protesten und Demonstrationen verlängerte Conti die Frist um ein Jahr. Nach der Teilschließung bleiben in dem Werk noch rund 3.200 Menschen beschäftigt. Neben der Fertigung von Lkw-Reifen sind dort auch die Tochter ContiTech und der Bereich Forschung und Entwicklung untergebracht. Das Unternehmen hatte in den vergangenen Jahren die Reifenproduktion vor allem in Osteuropa ausgebaut, wo die Lohnkosten erheblich geringer sind.
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