Insolvenzverwalter sieht gute Chancen für Reifen Prüssing
Alles sei im grünen Bereich, sagt Dr. Hans-Jörg Laudenbach, der vorläufige Insolvenzverwalter der Firma Prüssing, gegenüber der Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen (HNA). Nach ersten Gesprächen mit den Mitarbeitern der Schwalmstädter Reifenfirma habe sich abgezeichnet, dass der Betrieb fortgeführt werden könne. Und es solle noch Gespräche mit dem Bürgermeister und der Hausbank geben, blickt Laudenbach in die Zukunft des insolventen Betriebs.
Überhaupt sei er schon nach der ersten Bestandsaufnahmen der Niederlassungen in Schwalmstadt und im sächsischen Strehla recht optimistisch gewesen. Der Grund: Zum einen habe er einen qualifizierten Stamm an Mitarbeitern vorgefunden, die bemüht seien, die Firma fortzuführen. Zum anderen hätten die Reifenfirmen versichert, weiter Reifen zu liefern. Und schließlich verfüge vor allem der Schwalmstädter Betrieb über einen Kundenstamm, der dem Unternehmen auch künftig treu bleiben möchte.
Laudenbach räumt allerdings ein, dass es in Strehla noch nicht die Bindung der Kunden wie in Schwalmstadt gebe, doch auch dort sei er guter Dinge, die Firma fortzuführen. Dazu käme, dass der Inhaber, Thomas Prüssing, rechtzeitig den Insolvenzantrag gestellt hätte und die Bank ebenfalls mitspiele. Unter diesen Bedingungen sei für ihn eine Einstellung nicht in Frage gekommen, sagt der Insolvenzverwalter gegenüber der HNA.
Doch wie es genau weiter gehe, dafür stünden verschiedene Möglichkeiten offen. So könnte Thomas Prüssing, nach Abschluss des Verfahrens, die Firma als Selbstständiger weiter führen. Das allerdings sei bei Unternehmen dieser Größe eher die Ausnahme. Eine andere Möglichkeit bestehe darin, erklärt der Rechtsanwalt, die Firma in eine Mitarbeiter GmbH zu überführen. Doch wahrscheinlich sei, dass die Firma von einem externen Wettbewerber übernommen werde. Denn es hätten sich über zehn Interessenten gemeldet. Er sei nach wie vor „sehr guter Dinge“, dass die Weiterführung der Firma klappen werde, sagt Laudenbach. Keinen Ausfall müssten die Mitarbeiter befürchten. Denn Löhne und Gehälter seien über die Insolvenzgeldfinanzierung gesichert.
Während Laudenbach eine Lösung für die Schwalmstäder Niederlassung als vergleichsweise leichte Aufgabe betrachtet, sei es im sächsischen Strehla etwas schwieriger. Aber auch für den Betrieb gäbe es Interessenten, allerdings weniger aus der Region wie im Fall Schwalmstadts, sondern aus dem überregionalen Bereich und von Seiten der Zulieferer. Dennoch sehe er auch für den dortigen Betrieb positive Chancen für die Zukunft.
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