Auch Bridgestone baut US-Kapazitäten deutlich ab
Die vor drei Monaten angekündigte mögliche Schließung der Bridgestone-Firestone-Fabrik in Oklahoma City (Oklahoma/USA) soll jetzt in die Tat umgesetzt werden. Der Reifenhersteller habe jetzt „seine Entscheidung endgültig festgelegt“, so amerikanische Medien. In der ehemaligen Dayton-Tire-Fabrik sind derzeit 1.400 Menschen beschäftigt. Bridgestone macht für diese Entscheidung hauptsächlich die sich ändernde Nachfrage auf dem amerikanischen Markt verantwortlich; die Verbraucher kauften mehr und mehr billige Importreifen. Folglich habe die Fabrik Millionen an Verlusten angehäuft, so der Hersteller.
„Dies ist eine äußerst schwierige Entscheidung für alle Beteiligten. Insbesondere, da wir seit fast 40 Jahren eine so großartige Beziehung zur Stadt hatten“, so Steve Brooks, Vizepräsident bei Bridgestone Firestone North American Tire und dort verantwortlich für Produktionsfragen. Der Hersteller mit Sitz in Nashville (Tennessee/USA) weiter: „Es ist aber eine Tatsache, dass diese Fabrik Reifen für das untere Marktsegment herstellt, in dem die Nachfrage zurückgeht und der üble Wettbewerb aus Niedrigkostenländern zunimmt. Selbst mit substanziellen Investitionen machen es die weltweiten Marktkräfte nahezu unmöglich, eine wettbewerbsfähige Position für die Fabrik wiederherzustellen und die riesigen Verluste zu stemmen.“ Laut Brooks werde die Produktion von Pkw-/Llkw- sowie SUV-Reifen nun bis zum Ende dieses Jahres auslaufen. Laut Tire Review, dem amerikanischen Kooperationspartner der NEUE REIFENZEITUNG, werden in Oklahoma City etwa 50.000 Reifen täglich hergestellt.
Wie der Produktions-Vizepräsident weiter mitteilt, habe die Fabrik im vergangenen Jahr allein einen Verlust von 40 Millionen Dollar angehäuft, und im ersten Quartal dieses Jahres seien noch einmal 17 Millionen hinzu gekommen. Für das gesamte, laufende Jahr sei ein Verlust von immerhin 60 Millionen Dollar prognostiziert worden. In der Fabrik entstehen jährliche Lohnkosten in Höhe von 128 Millionen Dollar. Der durchschnittliche Arbeiter erhält rund 900 Dollar die Woche, weitere 800 Dollar an Sozialleistungen werden pro Woche fällig. Die Fabrik in Oklahoma City wurde 1969 gegründet. In diesem Jahr hat bereits Michelin den Abbau von Produktionskapazitäten in Höhe von rund zehn Millionen Einheiten in Nordamerika angekündigt bzw. bereits umgesetzt.
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