Nokian setzt mehr um, will Gewinn halten
Der finnische Reifenhersteller Nokian Tyres hat die Ergebnisse der ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres vorgestellt. Dass sich im vollen Geschäftsjahr der Umsatz steigern wird, ist bereits nach den Monaten Januar bis September weitgehend gesichert (plus 13,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 445,6 Millionen Euro). Das Unternehmen liegt beim Gewinn (operating profit) in diesem Zeitraum mit 65,1 Millionen Euro (2004: 65,2 Mio.) auf Vorjahreskurs und hat als Ziel vorgegeben, diesen Level im Gesamtjahr halten zu wollen.
Kim Gran, Präsident und CEO des Unternehmens, führt die hohen Investitionen beim Aufbau des russischen Werkes, eine Umstrukturierung bei der Handelskette Vianor (inklusive Akquisitionen und Veränderungen bei der Runderneuerung) und härteren Wettbewerb als belastend für das Ergebnis an bzw. der schon in der Bilanz berücksichtigte Vorverkauf von Winterreifen früh im Jahre 2005 (plus 36 Prozent) verheißt keine positive Entwicklung in den letzten drei Monaten. Ferner hat das Unternehmen beim Verkaufsmix nicht das Niveau des Vorjahres halten können.
Nokian hat die Fremdfertigung von Pkw-Reifen bei Wettbewerbern (bei Matador/Slowakei) deutlich ausgeweitet. Bei Lkw-Reifen (die Nokian bei Bridgestone/Spanien produzieren lässt) habe es eine erfreulich positive Entwicklung gegeben. Auch bei Landwirtschafts-/Industriereifen (produziert bei BKT/Indien) ist die Nachfrage lebhaft. Die Offtake-Produktion bringt geringere Margen mit sich als Eigenfertigung. Insgesamt konnte der Umsatz bei schweren Nutzfahrzeugreifen um 26,8 Prozent gegenüber 2004 auf 54,2 Millionen Euro deutlich ausgeweitet werden.
In der Nokian-Gruppe waren Ende September 3.162 Menschen beschäftigt, davon 168 in der neuen Fabrik von Vsevolozhsk bei St. Petersburg. Überhaupt war Russland mit einem Umsatzplus von 53,7 Prozent für Nokian in den ersten neun Monaten der am stärksten wachsende Markt vor dem sonstigen Osteuropa (+ 16,6%), den USA (+ 15,2%) und den nordischen Ländern (+ 7,5%, vor allem Schweden). Die Handelskette Vianor zählte Ende September 194 Outlets, davon 22 in Russland (zwei eigene, 20 über Franchising).
Ferner veröffentlicht Nokian den aktuellen Stand der von Bridgestone am Unternehmen gehaltenen Anteile: Von den 69,85 Prozent der Aktien, die nicht im finnischen Besitz sind, entfallen 16,5 Prozent auf Bridgestone. Außerdem hat das Unternehmen nach dem Berichtszeitraum beschlossen, mit Wirkung 1. Januar 2006 im Rahmen eines Spin-off den Nutzfahrzeugreifenbereich auszugliedern und aus dem Profit Center ein unabhängiges Unternehmen zu machen.
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