ContiTech und Automotive im Vordergrund
Was der Continental-Konzern seit Jahren propagiert, das war auch am Messestand der Internationalen Automobil Ausstellung in Frankfurt ganz deutlich abzulesen: Vom Selbstverständnis her ist man Automobilzulieferer und der Reifenbereich nur noch ein Appendix. ContiTech und Continental Automotive Systems (CAS) beherrschten den Stand auf der IAA, der dann auch logischerweise nicht mehr in der Nachbarschaft von Michelin, Bridgestone und Dunlop war, sondern im Umfeld von ZF, Delphi, Siemens VDO und Co.
ContiTech wartete mit Produkten und Systemen für Fahrwerk, Motor, Innenausstattung und Karosserie auf. CAS stellte Fahrerassistenzsysteme wie Abstandsregel- oder sonstige Sicherheitssysteme, Doppelkupplungssteuerungen, eine elektrische „Park-Bremse“, eine Hinterradlenkung, elektronisch geregelte Luftfederungen, Fahrberechtigungs- und Schließsysteme und – und damit ist man dann doch wieder beim Reifen angelangt – DDS+ vor, die präzise Warnung vor gefährlichem Reifendruckverlust.
Neben dem „Tire Pressure Monitoring System“ (TPMS), das direkt messend mit je einem Sensormodul in jedem Reifenventil hochpräzise funktioniert, bietet Continental Automotive Systems auch das preiswerte „Deflation Detection System“ (DDS) an. Es erkennt einen Reifendruckverlust auf indirektem Wege aus den Daten der Raddrehzahlsensoren des elektronischen Bremssystems. Denn der Abrollumfang eines Reifens verringert sich bei Druckverlust. Eine Reihe von Autoherstellern setzen DDS bereits ein.
Das neue DDS+ geht noch einen Schritt weiter: Es wertet nicht nur die Änderungen des dynamischen Abrollumfangs, sondern mit einem zusätzlichen Softwaremodul auch ein verändertes Schwingungsverhalten der Reifen aus. Das erlaubt eine präzisere Berechnung des Reifenfülldrucks und eine frühere Information des Fahrers. DDS+ ist dadurch fast so leistungsfähig wie das teurere TPMS, lokalisiert auch die betroffenen Reifen und kann gleichzeitige Luftverluste an allen vier Reifen erkennen.
News von den Reifenleuten
Und wenn es dann doch auch um das Produkt Pkw-Reifen geht (schließlich ist Continental der viertgrößte Reifenhersteller weltweit, das ist doch auch was), dann rückt das Fußballgroßereignis immer näher, das die Continental so sehr mit ihrem Namen verbindet: die WM 2006 in Deutschland.
Nicht nur dass Continental während der IAA 2005 in Frankfurt auf ihrem Stand täglich je zwei Eintrittskarten für ein Achtelfinalspiel verloste, es gab auch eine echte News, die zeigt, dass auch der Automobilzulieferer ein Ohr durchaus noch am Reifenmarkt hat: Der Sommerreifen ContiChampionContact wird nicht nur auf Shuttles der offiziellen Fahrzeuge der Mannschaften und Veranstalter sowie VIP-Fahrzeugen von Prominenten wie Franz Beckenbauer, Sepp Blatter und Brasiliens Fußballlegende Pele zu finden sein, wenn sie zur WM 2006 kommen. Ursprünglich sollte der Fußballreifen zwar den VIPs und Offiziellen vorbehalten sein und beim Reifenfachhandel lediglich in eigens dafür entwickelten Displays im Vorfeld der Veranstaltung auf die Sponsorenrolle des Unternehmens hinweisen. Nun aber hat die Continental AG anders entschieden. „Jeder sportbegeisterte Autofahrer wird den ContiChampionContact, dessen Seitenwand von stilisierten Fußbällen geschmückt ist, im Fachhandel erwerben können“, versichert Ralf Hoffmann, Brandmanager Marketing Europa. Acht Dimensionen sollen produziert werden, im Wesentlichen in Abmessungen von 16, 17 und 18 Zoll. „Wir sind gespannt darauf, wie die Autofahrer die gestaltete Seitenwand annehmen.“
Mit seiner auffälligen Seitenwand zeigt der ContiChampionContact die Verbindung zwischen Continental und Fußball, denn neben dem Firmenlogo sind Fußbälle einvulkanisiert (das Profil haben die Reifenentwickler vom ContiSportContact 2 übernommen). Für Aufsehen sorgte der Reifen übrigens in der letzten Zeit nicht nur durch seine Seitenwandgestaltung, sondern bereits im Vorfeld des Confederations Cup 2005, als eine größere Menge aus dem Conti-Werk in Korbach verschwand. Einzelne Pneus wurden anschließend im Internet angeboten. „Die Auslieferung des ContiChampionContact an den Handel beginnt erst im Januar 2006“, warnt Ralf Hoffmann deshalb. „Bei Reifen, die vor der Jahreswende zum Kauf angeboten werden, müssen Autofahrer davon ausgehen, dass es sich um Hehlerware handelt.
Daneben betonte der Marktführer bei Winterreifen auf dem ihm zugestandenen Standbereich natürlich den noch jungen ContiWinterContact TS 800 für die Mittel- und Oberklasse sowie SUVs und dokumentierte darüber hinaus auch, dass das Thema Notlaufreifen nach wie vor im Unternehmen groß geschrieben wird.
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