Holert-Integration ist bereits abgeschlossen
Als Goran Zubanovic, Geschäftsführer der GD Handelssysteme (GDHS), im Mai vor über 1.000 Handelspartnern den Wachstumskurs und die künftige Marken-Strategie der Organisation skizzierte, war allen Beteiligten klar: Es steht ein gewaltiger Kraftakt ins Haus. Einerseits ging es um die Integration von rund 90 Holert Konz-Outlets in den Benchmark-Channel Premio, andererseits darum, für die neuen Premio-Niederlassungen (ehemals Holert Konz) und die bestehenden Premio-Partner den gemeinsamen Expansionskurs abzustecken. Mit der vollständigen Integration der ehemaligen Holert-Outlets in nur einem guten halben Jahr hat die GDHS jetzt einen ersten großen Meilenstein erreicht.
Den Segmenten Fachhandel und Discount gehört laut Goran Zubanovic die Zukunft: „Die GD Handelssysteme sind die einzige Handelsorganisation mit einem Fachhandels- und einem Discount-System, in dem die jeweiligen Partner zudem als Unternehmer tätig sind. Diesen Vorsprung im Markt werden wir jetzt, zunächst bei unserem Fachhandelssystem, weiter ausbauen. Dabei achten wir besonders auf Qualität und kompetenten Service.“ Service gelte bei Premio nach wie vor als Wettbewerbsvorteil. Premio wurde 1996 als eigenes Dachmarkenkonzept entwickelt: Zentrale Merkmale seien ein einheitlicher Auftritt, verbindliche Qualitätsstandards, 100-prozentige Kundenorientierung, ausgefeilte Kundenbindungsprogramme, gemeinsame nationale Werbung und ein umfangreiches Sortiment an Reifen, Felgen und im Autoservice, heißt es vonseiten der GDHS. Zubanovic: „Von der Integration der Holert Konz-Betriebe profitieren beide Seiten. Die Marke Premio wird noch stärker und erhöht ihre Marktanteile. Im Gegenzug haben die ehemaligen Holert Konz-Outlets die Chance, an Substanz und Ertragsstärke zu gewinnen.“
Um bei der Ertragsstärke der Outlets weiter zulegen zu können, hat die GDHS ein umfangreiches Programm aufgelegt, angefangen mit intensiven Vor-Ort-Schulungen zur Idee und Umsetzung der Leistungsbausteine des Premio-Systems mit den Niederlassungsleitern und Teams der neuen Niederlassungen bis hin zur Standardisierung des betriebswirtschaftlichen Controllings. Allein die „Reporting-Standards“ waren ein großes Thema: Die Controller und IT-Experten der GDHS standen vor der Herausforderung, zwei verschiedene Software-Systeme zu harmonisieren: Während die Premio-Partner tiresoft II einsetzen, ist bei den Holert-Kollegen SAP im Einsatz. Um die Profitabilität aller Premio-Betriebe auf Basis standardisierter Reportings sicherzustellen, entwickeln die BWL- und IT-Experten der GDHS zurzeit eine neues Management-Informationssystem (MIS).
Das neue MIS basiert nun auf einer Software, mit der die Monatsabschlüsse der Handelspartner direkt elektronisch ins Partnernetz (gdhs.net) eingestellt werden können. Damit haben die Partner die Möglichkeit, jederzeit online auf ihr individuelles Archiv zuzugreifen, was den Reporting-Prozess deutlich beschleunigt. Zudem haben die Betriebe per Mausklick auch den kontinuierlichen Überblick über ihre eigene Entwicklung im Vergleich zur Gruppe, also zu anderen Unternehmen mit ähnlichem Profil. „Noch genauer, schneller und komfortabler geht es einfach nicht“, sagt Michael Albrecht, Chef-Controller der GDHS.
Neben den neuen Reporting-Standards waren „Autoservice“ und „Marketing“ weitere Fokus-Themen der zahlreichen Vor-Ort-Schulungen und der beiden Regional-Tagungen in Soltau und Reutlingen. Das Thema Autoservice spiele bei den Premio-Partnern eine sehr wichtige Rolle. Reiner Reiß, Leiter Autoservice & Training der GD Handelssysteme: „Die Messlatte in Sachen Autoservice liegt bei unseren bestehenden Premio-Partnern bereits sehr hoch. Der Reifenfachhandel muss mit Autoservice-Angeboten bestehende Kunden halten und neue Kunden gewinnen, will er nicht Marktanteile an die Autohäuser verlieren.“ Reiner Reiß weiter: „Längst haben Autohäuser im Reifenhandel einen attraktiven Markt ausgemacht, der ihnen Zusatzgeschäfte bescheren kann. Zudem suchen immer mehr freie Werkstätten den Anschluss an Werkstattkonzepte. Autohäuser und Systemwerkstätten werden also versuchen, uns Kunden wegzunehmen. Umso wichtiger ist es für uns, geschlossen die Expansion unserer Fachhandelsmarke weiter voranzutreiben. Diese Botschaft ist bei unseren neuen Premio-Niederlassungen auch klar angekommen.“
Unter den zahlreichen Marketing-Instrumenten, die den neuen Premio-Niederlassungen vorgestellt wurden, erregte vor allem das so genannte „ADnet“, ein virtueller Anzeigenbaukasten, große Aufmerksamkeit. Mit ADnet haben Händler die Möglichkeit, ihre individuelle Anzeige für die Tageszeitung selbstständig zu gestalten: Aus einem Pool von bereits entwickelten Anzeigen-Elementen wählen die Betriebe ihre gewünschten Inhalte aus und geben ihre Angebotspreise ein. Dann kann die Anzeige auch schon zum Verlagshaus geschickt werden. „Es ist einfach wichtig, schnell und unkompliziert auf lokale Marktgegebenheiten zu reagieren“, erklärt Ulrich Pott, Leiter Premio Reifen-Service. „Damit haben unsere Partner schon allein durch einen Maus-Klick die Chance, dem Wettbewerb ein Stück voraus zu sein.“
Die derzeit über 200 Outlets haben sich die Bundesrepublik in acht Gebiete aufgeteilt, die jeweils ein Gebietsmanager betreut. Auch für die Gebietsmanager stellt die Holert-Integration eine große Herausforderung dar. Goran Zubanovic: „Einige der Kollegen haben bisher nur franchise-geführte Outlets betreut und sind jetzt in unseren Niederlassungen gefragt, in denen sie auch Personalverantwortung tragen. Umgekehrt müssen nun einige der ehemaligen Gebietsdirektoren Verantwortung für Betriebe übernehmen, die im Franchise-System geführt werden. Das bringt noch einmal frischen Wind in die Prozesse.“
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