US-Richter urteilt über Sammelklage
Nachdem erst am Anfang der Woche ein texanisches Gericht in Sachen Firestone-Reifen urteilen musste, hat sich nun auch der kalifornische Superior Court mit dem jüngsten Rückruf der Steeltex Radial A/T-Reifen des amerikanischen Herstellers Firestone befasst. Ende Februar hat der Hersteller entschieden, knapp 300.000 dieser Reifen „vorsorglich“, wie es hieß, zurückzurufen, nachdem es fünf tödliche Unfälle unter anderem mit dem SUV-Modell Excursion von Ford gegeben hatte, das mit den betreffenden Reifen ausgestattet war. Richter Christopher Sheldon musste beurteilen, ob die Klagen einiger vom Rückruf betroffener Kalifornier als bundesweite Sammelklage qualifiziert werden könne.
Diese Qualifizierung lehnte der Richter jedoch ab, so dass es nicht „den einen Fall“ geben werde, in dem ansonsten bis zu fünf Millionen Kläger unter der kalifornischen Sammelklage aufgetreten wären. Nun müssen die Klagen in jedem Bundesstaat einzeln eingereicht werden, wie es bei der Zeitung „USA today“ heißt. Die Klägeranwälte wollen Rechtsmittel gegen diese Entscheidung einlegen. Bei den Steeltex Radial A/T-Reifen könne sich die Lauffläche unter bestimmten Bedingungen von der Karkasse lösen und somit für tödliche Unfälle verantwortlich sein, so die Klägeranwälte, die den Rückruf von 40 Millionen Steeltex-Reifen sowie die Zahlung von „mindestens einer Milliarde US-Dollar“ an die Kläger bewirken wollen. Steeltex Radial A/T-Reifen werden seit 1991 in über 100 Modellen mit bis zu 300 Spezifikationen hergestellt, so ein Firestone-Sprecher. Die amerikanische Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hatte bereits 2000 Steeltex-Reifen im Zuge des großen Ford/Firestone-Rückrufs untersucht, konnte damals aber keine Mängel feststellen.
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