Conti und IG BCE einig – Investitionen fließen nach Stöcken
Wie es in einer gemeinsamen Presseerklärung der Continental AG und der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) heißt, haben beide Seiten zusammen mit den Betriebsräten des Werkes Stöcken nach „harten und schwierigen Verhandlungen ein umfangreiches Paket zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Hannover-Stöcken auf den Weg gebracht“. Ob damit – wie zuvor von dem Reifenhersteller als Voraussetzung für die Investition von mehr als 20 Millionen Euro in den Standort gefordert – eine Rückkehr zur 40-Stunden-Woche in dem Werk gemeint ist, geht aus den Informationen nicht eindeutig hervor.
Vielmehr ist recht ungenau von der Vereinbarung eines „Beitrages der Belegschaft“ die Rede, der diese Investition in Stöcken rentabel und damit durchführbar mache. Wie es heißt, sei die „nötige Anpassung der Arbeitszeiten“ demnach durch die Bereitschaft Contis ermöglicht worden, Beiträge in die Pensionskasse zu leisten. Es drängt sich fast der Eindruck auf, dass da mächtig an den Formulierungen gefeilt wurde, nur um das Reizwort „40-Stunden-Woche“ zu vermeiden. Mit den nun nach Stöcken fließenden Mitteln sollen jedenfalls vor allem die Reifenproduktion und Prozesstechnologien für Nutzfahrzeugreifen optimiert werden.
„Die Erschließung unter anderem von Automatisierungspotenzialen sowie betriebsinterner Organisationsoptimierung wurde durch eine pragmatische Nutzung der flexiblen Öffnungsklauseln der Chemie-Tarifverträge begleitet“, heißt es in der Pressemitteilung ebenso verklausuliert weiter. Wie auch immer – beide Seiten sind sich jedenfalls sicher, dass damit Kosten gesenkt und mittelfristig Arbeitsplätze gesichert würden.
„Wir sind froh, dass wir gemeinsam einen Pakt der Vernunft vereinbart haben und so der gesellschaftlichen Verantwortung für den Erhalt von Industriearbeitsplätzen in Deutschland gerecht geworden sind“, sagt deshalb IG BCE-Landesbezirksleiter Peter Hüttenmeister. „Die Wettbewerbsfähigkeit des Nutzfahrzeugreifenstandortes Stöcken ist durch die gemeinsame Anstrengung der Sozialpartner deutlich verbessert worden“, ergänzt Continental-Personalvorstand und Arbeitsdirektor Thomas Sattelberger. Beide Seiten bekräftigen, dass mit der gefundenen Lösung auch dem „ständigen Kostendruck von Automobilindustrie sowie Endverbrauchern“ Rechnung getragen werde.
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