Goodyear kommt nicht aus schlechten Meldungen heraus
Den Abschluss des neuen Vertrags mit der USWA Gewerkschafter (United Steelworkers) hatte das Goodyear-Management im September letzten Jahres noch als wegweisend und innovativ gefeiert und den Wettbewerbern zur Nachahmung empfohlen. Inzwischen gilt das schon nicht mehr, denn in dem bei der SEC einzureichenden Papier „8 K“ benennt die Konzernspitze –neben vielen weiteren Risiken- die Tatsache, dass viele Wettbewerber in Nordamerika Reifen aus Niedriglohnländern beziehen können als Risiko im Hinblick auf das Gelingen des Turnarounds und der Wiedererlangung der Profitabilität. Goodyear hat sich gegenüber der Gewerkschaft verpflichtet erst dann aus Fabriken in Niedriglohnländern hergestellte Konzernreifen für Nordamerika zu beziehen, wenn die US-Fabriken ausgelastet sind. Zwischenzeitlich hat die Gewerkschaft auch eine Untersuchung gestartet, weil sie den Bruch der Vereinbarung durch Goodyear befürchtet. Ein Ausscheren werde man Goodyear nicht erlauben. Bezüglich der ausgerechnet mit den Gewerkschaften abgesprochenen Refinanzierungen ist Goodyear ohnehin schon im Verzug. Dieses wird mit Buchungsfehlern in Nordamerika und auch in Europa begründet, die eine Umsetzung der Absprachen zeitlich verzögern würden. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich die Situation um Goodyear bzw. um die Frage, ob der Konzern jetzt endlich den Turnaround schafft oder nicht, derzeit trotz aller Beschwichtigungen schon fast dramatisch zuspitzt.
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