Hasenöhrl bei Reifen Schwarz erneut Insolvenzverwalterin
Wie die Passauer Neue Nachrichten (PNP) in ihrer heutigen Ausgabe melden, ist die Rechtsanwältin Silke Hasenöhrl vom Amtsgericht Passau erneut zur vorläufigen Insolvenzverwalterin für die vor dem Aus stehende Traditionsfirma Reifen Schwarz mit Sitz in Passau bestellt worden. Gegenüber der Zeitung bestätigte die Anwältin die Berufung, wollte dazu aber keine konkreteren Informationen geben. Hasenöhrl müsse nun klären, ob das verwertbare Vermögen zur Zahlung der Verfahrenskosten ausreicht, wobei Experten von mindestens 100.000 Euro ausgehen. Ist dieses Vermögen noch vorhanden, wird in der Regel das Insolvenzverfahren nach vier bis zehn Wochen eröffnet; wenn nicht, wird das Verfahren „mangels Masse abgewiesen“ und es kommt zur Versteigerung und Pfändung.
Der PNP zufolge bezweifeln Insider zwar das Vorhandensein einer „ausreichenden Masse“, es wird aber auch davon ausgegangen, dass Interessenten aus der Reifenbranche einen so genannten Massenkosten-Vorschuss leisten, damit Teile des Unternehmens weitergeführt werden können. Bis gestern haben scheinbar immer noch einige Mitarbeiter in einer Hand voll Filialen gearbeitet, obwohl die Firmenleitung sie aufgefordert habe, die Niederlassungen zuzusperren und zu kündigen, berichtet die Zeitung weiter. „Wir wollen da sein, wenn eventuell ein Interessent auftaucht“, diktierte ein Mitarbeiter in der immer noch offenen Pfarrkirchener Filiale dem PNP-Journalisten in den Block. Arbeitsrechts-Experten halten es für unwahrscheinlich, dass die Mitarbeiter die seit Mitte Dezember ausstehenden Löhne erhalten werden.
Silke Hasenöhrl (36) war bereits zwischen 7. Oktober und 28. November 2003 vorläufige Insolvenzverwalterin der Firma Reifen Schwarz. Das Unternehmen mit damals 380 Mitarbeitern in 44 Standorten hatte am 7. Oktober Insolvenzantrag gestellt. Am 7. November legte Bridgestone ein Angebot über die Übernahme von 34 Filialen und 250 Mitarbeitern vor, das die Familie Schwarz aber ausschlug. Stattdessen nahm sie am 28. November den Insolvenzantrag wieder zurück und versuchte eine Sanierungslösung mit den Reifenherstellern Michelin, Continental und Dunlop. Doch dies scheiterte Ende Januar 2004, wonach Dutzende von Mitarbeitern der Firma Reifen Schwarz Insolvenzanträge stellten.
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